Samstag, 27. Juni 2020

Er Hat Uns Geliebt

"Hierin ist Liebe - nicht, dass wir Gott geliebt haben. Nicht einmal, dass wir Gott darum gebeten haben, uns zu lieben, oder überhaupt an so etwas gedacht haben. Sondern, ohne unsere Anfrage, unsere Vorstellung, Er hat uns in seiner unerwarteten, nicht angeforderten, von uns nicht denkbaren Liebe geliebt, und seinen Sohn gesandt, um die Sühne für unsere Sünden zu sein."
Hugh Martin, Christ Victorious, s. 316

Mittwoch, 24. Juni 2020

Der Dienst Am Wort

"Menschen verändern sich nicht in 24 Stunden. Schau dir selbst an, du schaffst das auch nicht. Der Dienst am Wort ist ein langsamer Dienst. Jesu Gleichnisse in Markus 4 lehren uns das. Wir müssen geduldig sein. Zwei Dinge müssen wir zusammenhalten: Damit unsere Verkündigung bei den Zuhörern mit Kraft ankommt müssen wir glauben, dass jede Predigt das Leben der Zuhörer völlig auf den Kopf stellen könnte. 

Doch wenn das alles ist, was über unsere Verkündigung glauben, werden wir regelmässig enttäuscht werden, wenn wir keine dramatische Veränderungen sehen. ... Deswegen müssen wir auch dran glauben, dass der Dienst am Wort Zeit braucht. Große Geduld ist unentbehrlich für jeden Dienst, wo Gottes Wort gelehrt wird."

Paul Williams, Training Leaders, s.120-121

Dienstag, 23. Juni 2020

Lass Die Glocken Läuten

"Die Realität von unserer Sünde und Gottes Zorn findet viel zu häufig keinen Platz in unser Denken.  Das ist der Grund wieso die großartige Lehre von der Rechtfertigung durch Glauben die Glocken in den inneren Tiefen unserer Seele nicht laut läuten lässt.
Und das ist auch der Grund wieso das Evangelium der Rechtfertigung weitgehend in der Welt und in der Gemeinde des 20 [und des 21] Jahrhunderts einen bedeutungslosen Klang ist. Wir haben keinen tiefen Eindruck von der Realität Gottes, von seiner Majestät und Heiligkeit. Und Sünde, wenn man überhaupt noch daran denkt, ist kaum mehr als ein Missgeschick oder eine Verhaltensgestörtheit." 
John Murray, Redemption Accomplished and Applied, s. 117.

Montag, 22. Juni 2020

Dieselbe Quelle

"Einen Teil des Lebens von Jonathan Edwards heute gelesen. Wie matt der Funke meines Christentums neben solcher Sonne! Und dennoch war auch seins ein erborgtes Licht. - Dieselbe Quelle des Lichts vermag auch mich zu erleuchten."
Robert Murray M'Cheyne, in Andrew Bonar, Leben und Nachlass von Robert Murray M'Cheyne

Samstag, 20. Juni 2020

Nur Jesus Ist Herr

"Wenn es Gottes Wille ist, dass alle Menschen Jesus erkennen, muss es auch unser Wille sein. Hindus sprechen von dem "Herrn Krishna" und Buddhisten von dem "Herrn Buddha", aber wir können diese Behauptungen nicht annehmen. Nur Jesus ist Herr. Er ist ohne jegliche Konkurrenz.  
Es gibt keine größere Motivation zur Weltmission als die Herrschaft Jesu Christi. Mission ist daher weder eine unverschämte Einmischung in dem Privatleben von anderen Menschen, noch eine entbehrliche Meinung, die man ruhig ablehnen darf. Mission ist die unausweichliche Konsequenz von der universellen Herrschaft von Jesus Christus."
John Stott.

Aus Tim Chester, John Stott on the Christian Life, s. 187.

Freitag, 19. Juni 2020

Der Mensch In Gemeinschaft Mit Gott

Die Menschheit an sich ist nicht der Höhepunkt der Schöpfung, sondern die Menschheit in Sabbatgemeinschaft mit Gott. Allein diese Begegnung mit dem Göttlichen kann den Zweck und das Potential für das Ebenbild Gottes erfüllen; nicht bloß als Verwalter der Schöpfung, sondern als Liebhaber des ewigen Gottes. ... Kurz gefasst, die Menschheit wurde für den Blick zum Himmel geschaffen, die menschliche Seele für ein Leben des Gebets. 
Westermann drückt es gut aus, "[...] Diese Beschreibung des Menschen bedeutet, ... dass der Mensch seine Menschlichkeit nur in der Gegenwart Gottes aufrechterhalten kann. Einmal getrennt von Gott, hat der Mensch nicht nur Gott verloren, sondern sogar den eigentlichen Zweck seiner Menschlichkeit."
L. Michael Morales, Who Shall Ascend the Mountain of the Lord?, s.47.

Wenn Gott Zu Uns Spricht

"Das größte Geheimnis des geistlichen Wachstums liegt in der persönlichen, demütigen, gläubigen und gehorchenden Antwort auf das Wort Gottes. Wenn Gott durch sein Wort zu uns spricht,
- seine Warnungen überführen uns von unserer Sünde, 
- seine Verheißungen bringen uns Gewissheit der Vergebung
- seine Befehle leiten uns zu einem neuen Lebenswandel. 
Wir leben und wachsen durch sein Wort."
John Stott, in Tim Chester: John Stott on the Christian Life, s.65

Mittwoch, 17. Juni 2020

Eine Begegnung Mit Jesus

„Abgesehen vom Wort Gottes und den Sakramenten, ist eine Begegnung mit Jesus ähnlichen Christen, das, was in dieser gefallenen Welt einer Begegnung mit Jesus am nächsten kommt. Christen sind wie wandelnde Gefäße der sanften Liebe Christi.“

Gott Bürgt Für Sein Evangelium

"Hier gibt es Ermutigung für uns. Letztendlich bürgt Gott selbst für sein Evangelium. Es ist seine Verantwortung es zu bewahren. ... Vielleicht sehen wir den evangelischen Glauben überall bekämpft, und die apostolische Botschaft verspottet. Vielleicht müssen wir eine wachsende Apostasie in der Kirche erleben, als unsere Generation den Glauben seiner Väter ablehnt. Doch habt keine Angst! Gott wird nie zulassen, dass das Licht des Evangeliums völlig ausgelöscht wird."
John Stott, in Paul Williams, Training Leaders, s. 39

Dienstag, 16. Juni 2020

Das Evangelium Ist Keine Ideologie

"Wir haben der Welt nichts als Jesus anzubieten. Er ist zur selben Zeit stets das größte Bedürfnis der Kirche. Hierin liegt der Unterschied zwischen dem Evangelium und irgendeiner Ideologie. Christliche Lehre und Verkündigung ist mehr [aber nie weniger!] als eine Darstellung von theologischen Ideen, die unsere Zuhörer beherzigen sollen. 
Die Wahrheit, die wir verkündigen, ist der Weg auf dem der Herr selbst zu kommt. Ja, Menschen müssen die Wahrheit empfangen und sich dran festhalten; aber das bedeutet eben so viel mehr als die Annahme einer gewissen Dogmatik oder Weltanschauung. Indem wir das Wort der Wahrheit verkünden, laden wir die Welt ein, einer herrlichen Person zu begegnen."
 
Allan Chapple, Ministry under the Microscope, s.130-131.

Montag, 15. Juni 2020

Erziehe Leiter In Dem Authentischen Evangelium

Weil die Gemeinde stets in Gefahr steht das Evangelium zu verlieren und vergessen, lehrt Paulus den Timotheus das Evangelium, dessen er sich nicht schämen soll, und wofür er leiden soll. 
"Er hat uns ja errettet und berufen mit einem heiligen Ruf, nicht aufgrund unserer Werke, sondern aufgrund seines eigenen Vorsatzes und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor ewigen Zeiten gegeben wurde, 10 die jetzt aber offenbar geworden ist durch die Erscheinung unseres Retters Jesus Christus, der dem Tod die Macht genommen hat und Leben und Unvergänglichkeit ans Licht gebracht hat durch das Evangelium ..." 2 Timotheus 1:9-10
Es ist ...
1) Ein Evangelium der Gnade
Paulus lehrt Gottes Erwählung als Teil des Evangeliums der Gnade, "aufgrund der Gnade die uns vor ewigen Zeiten gegeben wurde". Das Evangelium ist Gottes Werk, Er nimmt die Initiative. Er setzt uns "in Christus".

2) Ein Evangelium, das heiligt
"Er hat uns ja errettet und berufen mit einem heiligen Ruf". Das Evangelium verändert uns. Die Bibel kennt kein Evangelium, das unser Leben nicht verwandelt.

3) Ein Evangelium der Offenbarung
"Die jetzt offenbar geworden ist". Durch unsere eigene Weisheit können wir das Evangelium nicht verstehen und begreifen. Gott muss seine Gnade offenbaren, und das hat Er auf vollkommene Weise durch den Herrn Jesus gemacht. 

4) Ein Evangelium der Rettung
"Durch die Erscheinung unseres Retters". Im Evangelium geht's darum, dass wir von etwas gerettet werden, nämlich von Sünde, Tod und Gottes Gericht. 

5) Ein Evangelium der Ewigkeit
Jesus Christus "hat Leben und Unvergänglichkeit ans Licht gebracht durch das Evangelium". Es geht nicht um unser bestes Leben jetzt, sondern um die Ewigkeit. 

6) Ein Evangelium des Kreuzes
Jesus Christus hat "dem Tod die Macht genommen". Das ist am Kreuz geschehen, als Jesus für uns unseren Tod starb. 

7) Ein Evangelium der Auferstehung
"Jesus Christus hat Leben ans Licht gebracht". Nach seinem Tod ist Jesus siegreich vom Grab auferstanden, damit wir in ihm auch eines Tages auferstehen werden.

Frei nach Paul Williams, Training Leaders, s.31-32


In Drei Generationen...

1. Die erste Generation verkündigt das Evangelium.
2. Die zweite Generation setzt das Evangelium voraus. 
3. Die dritte Generation vergisst und leugnet das Evangelium.
DA Carson spricht oft davon, dass diese drei Stufen in der Kirchengeschichte immer wieder sichtbar sind. Er erwähnt die Mennoniten in Canada als Beispiel. Ich befürchte, viele Gemeinden sind bei Stufe 2. Irgendetwas anderes als Christus und sein Kreuz begeistert uns, und beansprucht unsere Aufmerksamkeit und Freude. 

Es ist also nicht genug, das Evangelium bloß in irgendeinem Glaubensbekenntnis zu bejahen. Wenn es nicht das belebende Herz des Gemeindelebens ist, sorgen wir praktisch dafür, dass die nächsten Generationen evangeliumsfrei aufwachsen.

Der Weg zurück ist jedoch sehr einfach. Wir kehren um, und entdecken wieder, dass am Kreuz Gott seine Liebe zeigt, indem Er seinen Sohn für Sünder gibt, damit Er sie begnadigen kann.

Mittwoch, 10. Juni 2020

Was Ist Biblische Lehre?

"Die meisten Christen würden nie direkt sagen, dass sie die Bibel für ein totes Buch halten. Aber es sind nur wenige, die die Bibel als das lebendige Wort Gottes sehen, und sich dran freuen. Die biblische Lehre wird als "bloße Lehre" gesehen. "Die Lehre trennt" sagt man, oder, "Wir brauchen keine Lehre, sondern Gottes Kraft". Aber was ist die biblische Lehre? 
Das ist einfach ein formeller Begriff für die biblische Offenbarung von Gott. Das herrliche Angesicht Gottes für uns in Christus durch den Heiligen Geist geoffenbart, und zwar mit der Kraft uns zu verwandeln (2 Mose 33:18; 34:5-7; 2 Kor 3:12 - 4:6). Wenn wir uns nach wahrer Erweckung sehnen, werden wir aufhören, die Bibel herabzusetzen, und anfangen, sie zu verwenden."
Ray Ortlund, Revival sent from God, s. 110. 

Freitag, 5. Juni 2020

Lächerliche Irrelevanz

Joel 2:17 "Zwischen der Vorhalle und dem Altar sollen die Priester, die Diener des HERRN, weinen und so beten: »Verschone, HERR, dein Volk und gib dein Erbe nicht der Schande preis, daß sie den Heiden zum Spott dienen! Warum soll man unter den Heidenvölkern sagen: ›Wo ist nun ihr Gott?‹«" 
"Aber was wird aus uns, wenn Gott uns unseren eigenen törichten Gedanken überlässt? Laut Vers 17 verkommen wir zu "Schande". Wir dienen "den Nationen zum Spott". Gott ist sehr weise. Er hat viele Möglichkeiten uns zu züchtigen. Manchmal lässt Er die Kirche einfach in lächerliche Irrelevanz hineinfallen, sodass wir für die Welt zum Witz werden. Man schaut uns an, und schüttelt den Kopf, "Was für einen Haufen von Loser!" 
Aber das muss nicht geschehen. Es ist nicht Gottes tiefster Wille. Wir sind sein Volk. Wir sind sein Erbe, (v.17). Er hat uns erwählt, erkauft, adoptiert und seinen heiligen Namen auf uns gelegt. Wir sind sein persönliches Besitztum, sein Problem, sein Projekt, seine Verantwortung. Er will, dass wir aufblühen. Joel drängt uns dazu, zu Gott zu schreien, "Schütze deine Investition! Schenk. dass es für die Welt unverkennbar ist, dass du unter uns wohnst. Heilige Deinen Namen in der Welt, sogar durch uns!""
Ray Ortlund, Revival sent from God, s.164-165

Mittwoch, 3. Juni 2020

Die Tiefsten Absichten Des Vaters

"Denken wir an Christi Fürbitte zur Rechten Gottes in dieser Zeit, dürfen wir uns Christus nicht so vorstellen, als ob Er irgendwie den Vater zur Barmherzigkeit anbettelt oder bestecht. Sondern, wir sollen uns Jesu Fürbitte so vorstellen, dass es um die gegenseitige Freude des Vaters, des Sohnes und des Geistes in dem vollbrachten Werk des fleischgewordenen Gottes, Freude in dem großen Werk der Erlösung.  
Der Vater hört die Fürbitte des Sohnes weder unwillig noch ungeduldig. Er freut sich dran, dem Sohn zuzuhören und ihm seine Bitten zu schenken. Denn in der Tat sind die Fürbitten des Sohnes auch die tiefsten Absichten des Vaters. 
Dass sein Sohn vor Ihm steht, mit seinen verwundeten Händen ist dem Vater eine Quelle von unermessliche Freude und Wonne. Das sollte betenden Christen mit Zuversicht erfüllen.Wir brauchen keinen anderen Mittler, als den, den wir schon in dem Gott-Mensch haben."

Dienstag, 2. Juni 2020

Wie Gehen Christen Mit Ungerechtigkeit Um?

In Markus 3 finden wir einige Hinweise drauf, wie der Anfang einer Reaktion aussieht. Ich sage bewusst nur "Anfang", denn wir brauchen die ganze Bibel für einen ganzheitlichen Umgang mit Ungerechtigkeit. Vieles bleibt hier entweder nicht oder kaum erwähnt: die Rolle des Staats und des Einzelnen, Vergebung, Umkehr, strukturelle Ungerechtigkeit, gesetzliche Bestrafung, wie auch Gottes gerechtes Gericht am Ende der Welt, usw. Nichtsdestotrotz findet man hier einen Anfang: 

Die Situation: 
Wir sind in einer Synagoge, wo ein Mensch mit verdorrter Hand ist (v.1). Jesus ist da. Aber statt den Mann zu Jesus zu führen, in der Hoffnung, dass er geheilt wird, "lauerten [die Anwesenden] ihm auf, um zu sehen, ob Jesus ihn am Sabbat heilen würde, damit sie ihn verklagen könnten." (v.2).

Was macht diese Situation ungerecht? 
1. Der Mann mit der verdorrten Hand wird ausgenutzt, als Mittel zum Zweck. Sein Leid wird instrumentalisiert, damit Jesus verklagt werden kann. 

2. Es geht nicht nur um ein fehlendes Handeln oder stilles Schweigen, sondern um den Eigenschutz. Jesus und seine Jünger haben schon vier Mal in Kapitel 2 Konflikt mit der religiösen Elite gehabt. Sie halten sich nicht an die Regeln, die die Pharisäer erfunden haben. Somit werden der Status und die Rolle der Pharisäer im Tempel und in der Gesellschaft bedroht. 

3. Gottes Gebot, das Er für das Wohlsein der Menschen gibt, wird zur Seite geschoben, um menschliche Regeln aufzustellen, (Heilverbot am Sabbat), die das Wohlsein der Menschen hindern, statt fördern. (cf. Lukas 13:14-17). Somit prägt die Ungerechtigkeit der Pharisäer auch die gesellschaftlichen und religiösen Strukturen, in denen sie wirken.

4. Es könnte sein, dass nur die Pharisäer ungerecht handeln. Markus sagt uns nicht, wer die "sie" in Vers 2 sind.  Doch hätte nicht dann ein anderer Anwesende den Mann zu Jesus gebracht? Es ist also gut möglich, dass Markus die normalen Besucher durch ihr Schweigen als mitschuldig sieht. 

5. Wenn Jesus ihnen eine Möglichkeit zur Umkehr gibt (v.4), bleiben sie still. 

Die Reaktion von Jesus:

Vers 5: "Indem Er sie ringsumher mit Zorn ansah, betrübt wegen der Verstocktheit ihres Herzens, sprach Er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus, und seine Hand wurde wieder gesund wie die andere."

Markus schildert uns eine dreifache Reaktion, die besonders auffällig ist, weil Markus uns dabei Einblick in Jesu Emotionen gibt. 

1. Jesus ist zornig: "Er sah sie mit Zorn an". Jesus findet ihr Verhalten ungerecht, und ist innerlich wütend drüber. BB Warfield schreibt dazu: "Der hier verwendete Begriff bedeutet eine bleibende Entrüstung, die Vergeltung verlangt. Jesus wird hier in dieser Stelle genau jene Empörung über Ungerechtigkeit zugeschrieben, die die Bestrafung des Ungerechten will und beabsichtigt. Diese Entrüstung bildet der Kern von dem, was wir 'vergeltende Gerechtigkeit' nennen". (BB Warfield, The Emotional Life of our Lord.) Der Begriff kommt auch in Off 6:16 vor, wo die Rede von dem "Zorn des Lammes" ist.

2. Jesus ist traurig: Er ist "betrübt". Jesus sieht auch die Ungerechten als Menschen, die Er geschaffen hat. Ihre Hartherzigkeit verletzt ihn zutiefst. Warfield schreibt, "ihre Hartherzigkeit schafft in Jesus die tiefste Unzufriedenheit, es schmerzt ihn... Wenn Jesus die Unmenschlichkeit der Menschen zu dem Mann sieht, schafft das Unbehagen in seinem Herzen." (Ibid).

3. Jesus ist barmherzig: Markus zeigt uns dieses dritte Teil Jesu Reaktion nicht durch einen Einblick in Jesu Herz, sondern durch sein Handeln. Er spricht zu dem Mann, den alle ignorieren. Und Er heilt ihn. Wieso stellt Markus Jesu Barmherzigkeit durch seine Taten dar? Wohl weil Jesu Barmherzigkeit nie bloß eine Herzenssache ist, sie wird immer in Wort und Tat sichtbar. Wenn Jesus sich über Menschen erbarmt, dann tut Er auch was für sie. 

Es ist auch wichtig hier zu sehen, was Jesus nicht sagt. Er weiß sehr wohl, dass der geheilte Mann auch Sünder ist (Mk 7:20-23). Aber Er sagt nichts darüber. Seine Sündhaftigkeit wird nicht abgestritten, aber sie hindert Jesus nicht, in dieser Situation, die Pharisäer als schuldig und den Mann als unschuldig zu sehen.

Hier erkennen wir, dass Jesu innerlich absolut perfekt ist. Ihm fehlt nichts an seiner Menschlichkeit. Angesichts einer ungerechten Situation zeigt Er eine ganzheitliche Reaktion. Hätte Er nur zwei der drei Emotionen gehabt, wäre Er unausgeglichen und ihm hätte etwas gefehlt. 

Als Menschen die Jesus nachfolgen (c.f. Mk 8:34), wollen wir also Ungerechtigkeit mit Zorn, Traurigkeit, und Barmherzigkeit begegnen.