Samstag, 26. September 2020

Der Glaube

Fällt das Wort "Glaube" in christlichen Kreisen, so denken wir meistens an unseren Glauben an den Herrn Jesus. Glauben bedeutet ja Vertrauen. Allerdings, gibt es auch einen zweiten Sinn von "Glaube" im Neuen Testament; nämlich der Glaube als Inhalt, dem man vertrauen und gehorchen muss. 

Judas schreibt von "dem Glauben, der den Heiligen ein für alle Mal überliefert worden ist" (Jud 1:3). Weil Gott diesen Glauben geoffenbart hat, nennt Jesus es "meinen Glauben" (Off 2:13), es ist ein "allerheiligster Glaube" (Jud 1:20), der "Glaube von allen Gottes Auserwählten", (Ti 1:3). 

Zu allen Zeiten gibt es Menschen, die von diesem Glauben abkehren (Apg 13:8). Der Heilige Geist warnt explizit davor, (1 Tim 4:1). Manche verlassen den Glauben durch Geldgier (1 Tim 6:10), andere durch gottloses Geschwätz und "fälschlich so genannte Erkenntnis" (1 Tim 6:20-21). Andere, weil sie sich um ihre Nächsten nicht kümmern (1 Tim 5:8), oder weil sie, "verdorbener Gesinnung sind, untüchtig zum Glauben" (2 Tim 3:8). 

Deswegen soll man sich prüfen, ob man in dem Glauben ist (2 Kor 13:5). Manche muss man scharf zurecht weisen, sodass sie "gesund im Glauben seien" (Ti 1:13), denn gesund im Glauben sein ist das Ziel für alle Christen. 

Dieser Glaube ist in Christus gekommen (Gal 3:25-26). Dieser Glaube bekehrt Paulus, sodass es berichtet wird, "der den Glauben jetzt predigt, den er einst zerstören wollte" (Gal 1:23). Dieser Glaube schafft neues Leben und neue Beziehungen (1 Tim 1:2; Ti 1:4). Er ist ein Geheimnis, was jetzt geoffenbart ist, und das alle mit klaren Gewissen halten sollen (1 Tim 3:9). 

Der Glaube ist kein beliebiges Konstrukt, sondern hat einen festen Inhalt, (Jud 1:3); der aus gesunden Worten besteht (2 Tim 1:13), und der alle Christen einigt (Eph 4:13). Paulus hat den Glauben bewahrt, indem er ihn weiter gegeben hat (2 Tim 4:7). Er hat Timotheus als "guten Diener Christi Jesu erzogen, durch die Worte des Glaubens." Deswegen soll Timotheus jetzt den "guten Kampf des Glaubens" kämpfen (1 Tim 6:12). Und alle Gemeinden sollen dem Glauben gehorchen (Apg 6:7), denn dieser Glaube stärkt sie (Apg 16:5).

In diesem Glauben sind alle Christen gewurzelt, auferbaut und gefestigt (Kol 2:7). Gottes Wille für uns, und das Ziel der Wirkung seines Geistes in uns, ist, dass wir im Glauben fest stehen und bleiben (1 Kor 16:13; Kol 1:23). In jeder Ortsgemeinde wollen wir einander dienen, zu unserer Förderung und Freude in dem Glauben (Phil 1:25). Unser Auftrag? "Nur führt euer Leben würdig des Evangeliums von Christus, [...], dass ihr fest steht in einem Geist und einmütig miteinander kämpft für den Glauben des Evangeliums" (Phil 1:27).

Die Grundlage Wahrer Religion

"Alle Menschen sind nicht nur in einem elenden, jämmerlichen und bankrotten Zustand, sondern stehen auch in Schuld, imminenter Gefahr, und unter Gottes Verdammnis. Sie stehen nicht nur in Feindschaft zu ihrem Schöpfer, ohne Anspruch auf Himmel, sondern haben darüber hinaus keine Neigung ihrem Schöpfer zu dienen, keine Liebe zu ihm, ... 

Daher protestieren wir vom ganzen Herzen gegen Formalismus, Sakramentalismus und jede Art von rein äußerlichem Christentum. Wir behaupten, dass jede solche Religion sich auf eine mangelnde Sicht von unserer geistlichen Bedürftigkeit gebaut ist. Es braucht viel mehr als solche externe Pietät um eine Seele zu retten, befriedigen, oder heiligen.  Es braucht nichts weniger als das Blut von Gottes Sohn, das dem Gewissen angewandt wird, und die Gnade Gottes, die das Herz von Grund auf erneuert.

Neben der Bibel, als ihre Grundlage, steht evangelische Religion auf einer klaren Sicht der Ursünde."

J C Ryle, Faithfulness & Holiness, s.32

Mittwoch, 23. September 2020

Alles Andere Ist Sand

"Die erste führende Eigenschaft der evangelischen Religion ist die absolute Hoheit, die sie der Heiligen Schrift als die höchste Autorität im Glauben und Leben zuschreibt. Alles, was du uns klar geschrieben in diesem Buch zeigst, egal wie anstrengend für Fleisch und Blut, werden wir empfangen, glauben und uns darunter ordnen. Alles, was du uns als Religion zeigst, was diesem Buch widerspricht, nehmen wir um keinen Preis, egal wie glaubwürdig, schön und anscheinend attraktiv. Hier ist der Fels; alles andere ist Sand."

J C Ryle, Faithfulness & Holiness, s.31-32

Dienstag, 22. September 2020

Ewiges Leben

"Eine weitere führende Eigenschaft der evangelischen Religion ist die oberste Wichtigkeit, die sie dem Werk und Amt unseres Herrn Jesus Christus zuschreibt, und der Rettung, die Er für Menschen erworben hat. ... 

Alle, die ihm glauben, werden sofort völlig vergeben und gerechtfertigt; Gott hält sie für völlig gerecht vor ihm. Wir behaupten, dass ein erlebtes Kenntnis von dem gekreuzigten Christus, der jetzt für uns betet, das Wesentliche des Christentums ist. Ferner, dass in der Lehre und Verkündigung der christlichen Religion, wir nie zu viel über Christus selbst sprechen können. Dass wir nie zu viel über die Fülle, Freiheit, Einfachheit und Nähe der Rettung sprechen können, die in ihm für jeden Gläubigen ist. Wir verkünden: ewiges Leben ist Christus zu kennen; Christus zu vertrauen, in Christus zu bleiben, und im einfachen Glauben tägliche, herzliche Gemeinschaft mit Christus zu haben. ..."

J C Ryle,  Faithfulness & Holiness, s.32

Wenn Der Schöpfer Spricht...

Jesus gebraucht seine Heilung des Gelähmten in Johannes 5:1-18 als Beweis für seine eigene Göttlichkeit. Er ist dem Vater gleich, denn Er tut genau dieselben Schöpfertaten wie sein Vater. Dafür ist die Heilung ein kleines Bild; Jesus heilt am Sabbat, um zu zeigen, dass Er rettet und richtet, genau wie sein Vater (Joh 5:20-25). Der endgültige Beweis dafür wird am letzten Tag sichtbar, oder besser hörbar, denn Jesu Stimme wird alle Gräber leeren und alle Menschen zum Gericht bringen (Joh 5:26-29). 

Doch schon jetzt wirkt der Vater durch Jesu Wort (Joh 5:24). Schon jetzt belebt Jesus die geistlich Toten durch sein lebendiges Wort, (Joh 5:25). Wie der Vater Leben in sich selbst hat, und es dem Sohn gegeben hat, auch Leben in sich zu haben, sprudelt dieses Leben aus Jesu Worte in denen hinein, die ihm hören (Joh 5:25-26). Wenn der Schöpfer spricht, Leichen leben. 

Das hat Johannes uns im Kapital 4 schon gezeigt: In Vers 39 spricht die Frau von Jesus und viele glauben. In Vers 41 spricht Jesus und viele glauben. Die Worte von Jesus im Mund der frisch bekehrten Frau sind haben dieselbe Macht wie die Worte von Jesu Mund. Wenn der Schöpfer spricht - durch die Lippen von Christen - Leichen leben. 

Montag, 21. September 2020

Die Predigt Ist Kulturell Neutral

"Jede Kultur kennt eine solche Situation. Menschen kommen zusammen, um einer Autoritätsperson beim Reden zuzuhören. Das ist nicht kulturell bedingt. Man muss nicht lesen und schreiben können, um dies zu tun. Dafür muss man nicht gebildet sein. Man muss auch nicht flüssig reden oder gut debattieren können. Jeder Mensch kann dies tun. Jeder Mensch kann Predigten zuhören. 

Eine interaktive Bibelstunde auf der anderen Seite ist nicht kulturell neutral. Mit offenem Buch herum sitzen, Kaffee schlürfen und dabei das Buch lesen und drüber reden, auf eine Art und Weise, dass mich dazu zwingt, das Buch immer wieder zu lesen, meinen Platz auf der Seite zu finden, und dann mit einer höhen geistigen Fähigkeit und sprachlichen Kohärenz darüber zu reden, das ist etwas, was nur einige Menschen machen und genießen können."

Christopher Ash, The Priority of Preaching, s.27-28.

Unter Der Macht Der Gesetzlichkeit

"Wenn die Angst vor dem im Gesetz geoffenbarten Zorn Gottes, und nicht der Glaube an der im Evangelium geoffenbarten Liebe Gottes, jemanden zum Gehorsam treibt; wenn er Gott wegen seiner Macht und Gerechtigkeit und nicht wegen seiner Güte fürchtet; wenn er Gott mehr als einen rächenden Richter als einen barmherzigen Freund und Vater sieht; und wenn er sich Gott eher als furchtbar in Majestät als unbegrenzt in Gnade und Erbarmen vorstellt, so zeigt er, dass er unter der Herrschaft, oder wenigstens unter dem Einfluss, eines gesetzlichen Geistes liegt. 

Er zeigt, dass diese Gesetzlichkeit ihn prägt, wenn seine Hoffnung auf göttliche Gnade durch die Treue seines Gehorsams fester wird, wenn sie durch neue Entdeckungen der Freiheit und Reichtümer der ihm im Evangelium angebotene Gnade Gottes befestigt werden soll. 

In diesem Zustand erwartet das ewige Leben nicht als Gottes Geschenkt durch Jesus Christus, sondern als Belohnung für seinen eigenen Gehorsam und sein eigenes Leid. Dadurch ist leicht erkennbar, dass er unter der Macht eines gesetzlichen Geistes steht."

John Colquhoun, zitiert in Sinclair Ferguson, The Whole Christ, s.128.

Fazit: Meine tagtägliche Einstellung zu Gott offenbart, dass die Wurzeln des Unglaubens noch tief in meinem Herzen stecken. Daher brauche ich immer noch das Evangelium zu hören. 

Dienstag, 15. September 2020

Unabänderlich Derselbe Ewige Gott

"Als lebendige denkende und von der Zeit begrenzte Wesen, stehen wir vor dem Geheimnis des ewigen nichtgeschaffenen Wesen und staunen. 

... Es ist gewiss, dass Gott der Ewige ist. In ihm gibt es weder Vergangenheit, noch Zukunft, weder Werden noch Veränderung. Alles, was Er ist, ist ewig: Sein Denken, seinen Wille, seinen Ratschluss. Die Idee dieser Welt, die Er in seinem Sohn denkt und spricht, gibt es ewig in ihm. Ewig ist auch seine Entscheidung, diese Welt zu schaffen, ewig in ihm der Wille, der in der Zeit dann diese Welt geschaffen hat. Ewig ist auch die Tat der Schöpfung als eine Tat Gottes, die sowohl innerlich und immanent ist.

Denn Gott ist nicht Schöpfer geworden, in dem Sinne, dass Er eine lange Zeit nicht geschaffen hat, und erst danach etwas geschaffen hat. Sondern, Er ist der ewige Schöpfer. Als Schöpfer ist Er der Ewige gewesen, und als der Ewige hat Er geschaffen. Die Schöpfung hat keine Veränderung in Gott bewirkt; sie ist von ihm nicht ausgestrahlt, und ist kein Teil seines Wesens. 

Er ist unabänderlich derselbe ewige Gott."

Herman Bavinck, Reformed Dogmatics, Vol 2., s. 429.


Freitag, 11. September 2020

Wieso Spalten Wir Uns Drüber?

In einer Folge des Podcasts "Life, Books and Everything" hat Kevin DeYoung die Frage gestellt, "Wieso sind die Themen, die Gemeinden gerade am meisten herausfordern oder gar spalten, nicht theologische Themen, sondern andere?" 

Die Frage hat mich so interessiert, dass ich die Podcast ausgeschaltet habe, und nachdenklich weiter gejoggt bin, denn ich wollte zuerst darüber nachdenken, bevor ich DeYoungs Gedanken dazu höre. 

Obwohl DeYoung die Frage für seinen Kontext in Amerika gestellt hat, gilt sie uns in Europa. Worüber streiten Christen bei uns? Corona, Klima, Flüchtlingspolitik, AFD... 

Wieso wirken diese Fragen so spaltend? 

Vielleicht gibt's erstmal eine positive Antwort. Vielleicht liegt uns der Wohl der Stadt und der Welt mehr am Herzen als in vergangenen Jahren. Im Licht von Gottes allgemeiner Gnade wollen wir, dass es Menschen jetzt gut geht. Deswegen streiten wir drüber, wie man das am besten handhabt. Aber das ist bestimmt keine Gesamtantwort. 

Beim Laufen sind mir fünf andere Faktoren eingefallen: 

1) Wir haben unsere Identität in Jesus vergessen.

Das Neue Testament nennt uns Menschen, die "in Christus" sind. Christus ist unser Leben geworden (Kol 3:1-3). Was mich am meisten definiert, die tiefste Selbsterkenntnis, die ich haben kann: Ich bin eins mit Jesus. 

2) Wir haben unsere Identität als Gemeinde in Jesus vergessen.

Diese Identität in Christus ist kein Privileg für einzelne Christen, sondern das Privileg eines jeden Christen. Was ich bin, bist du auch. Daher kann ich mich nicht über dich erheben, denn wir haben dieselbe Identität in Christus. Wir sind Brüder und Schwester Christi, zusammen vom Geist belebt, vom Vater adoptiert. Wir haben eine Taufe, einen Glauben und eine Familienmahlzeit (Eph 4:1-6). Meine engste Familie ist nicht meinVerein, meine politische Partei, oder gar meine natürliche Familie, sondern meine Glaubensschwester. Das leben wir in der Zugehörigkeit einer Ortsgemeinde aus.

3) Wir haben unsere Hoffnungen und Ängste zu sehr auf dieses irdische Leben gesetzt.

Als ob wir das Recht auf ein bequemes Leben ohne Schmerz hätten. Wir sehen uns nicht mehr als Pilgern und Exilen im Land des Todes, sondern suchen eine Dauerresidenz. 

4) Wir haben unsere eigenen Erkenntnisse zu hoch eingeschätzt.

Woher kann ich sicher sein, dass ich besser die Tatsachen besser begreife, als die, die politisch anders denken? 

Im Judasbrief lesen wir von Menschen, die die Gnade Gottes missbrauchen und unseren "einzigen Meister und Herrn Jesus Christus leugnen" (Judas 4). Wenn wir die gelebte, tagtägliche Einheit der Ortsgemeinde über Dinge spalten, die nicht direkt mit dem Evangelium zusammenstehen, leugnen wir die Herrschaft Christi über uns. Wir leben als ob, unsere erste Loyalität jemandem anderen als Jesus gehört. Als ob eine andere Gruppenidentität grundliegender für uns ist. Als ob wir frei wären, selbst zu entscheiden, wen wir lieben und als Familienmitglied haben wollen. 

5) Wir setzten das voraus, was wir eigentlich feiern sollen. 

Die ersten vier Punkte scheinen mir eine Quelle zu haben. Wir haben etwas für selbstverständlich gehalten, was eigentlich im Zentrum gehört. Ich mag hier falsch liegen, aber es kommt mir häufig vor, als ob unser größtes Problem in europäischen evangelikalen Gemeinden ist, dass wir das Evangelium als selbstverständlich betrachten. Etwas anders begeistert uns, bekommt unsere Aufmerksamkeit und Energie.

Und wenn das Evangelium, das unsere Einheit schafft, zur Seite gelassen wird, wird nichts anderes uns alle zusammenhalten können. Der Weg zurück ist also der Weg zum Kreuz Christi, wo Gott sich über uns erbarmt hat, und unsere Schuld und Sünde ein für allemal getilgt hat. Dort in Jesu Selbstaufopferung finden wir Leben zusammen. Dort sehen wir wieder, dass Jesus Christus uns vereint hat. 

Wenn wir dann feiern, wie Gott uns zusammen gefügt hat, wird es viel schwieriger sein, uns von einander trennen können. 


Mittwoch, 9. September 2020

Jesus Der Gute Hirte

"Das Wesen Jesu Hirtenamts erfordert bei so schwachen Geschöpfen als wir es sind, göttliche Eigenschaften. Jesus muss jeden Einzelnen aus seiner Herde genau kennen. Sein Auge muss auf jeden Einzelnen gerichtet, sein Ohr ihren Gebeten eröffnet, und sein Arm zu ihrem Beistand ausgestreckt sein an allen Orten und an allen Zeiten. 

Jede Empfindung eines jeden Herzens muss vor seinem Blick liegen, und alle die versteckten und verwickelten Anschläge der Macht der Finsternis müssen von seiner Weisheit durchschaut und von seinem Arm überwältigt werden. Er muss durch seine Vorsehung über allen Nationen, Familien und Menschen auf der Erde walten, oder Er könnte bei der ungeheuren Verschiedenheit der Fälle und der Umstände die nicht wirksam beschützen, welche auf ihn bauen."

John Newton, Kardiphonia, s.85-86.

Montag, 7. September 2020

Die Erkenntnis Des Herrn

""So spricht der Herr: Ein Weiser rühme sich nicht seiner Stärke, ein Reicher rühme sich nicht seines Reichtums, sondern wer sich rühmen will, der rühme sich darin, dass er mich kenne und wisse, dass ich der Herr bin, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden, denn solches gefällt mir, spricht der Herr." Jeremia 9:24. 

Diese Stelle ist zwar an die Weisen, Reichen und Mächtigen gerichtet, aber auf alle Menschen anzuwenden, denn die Selbstsucht, obwohl sie durch die Gnade niedergehalten und unterdrückt wird, findet in dem Höchsten wie in dem Niedrigsten immer etwas, womit sie sich brüstet. 

Wahrlich, sollte alles, was geschieht, auf die heilige Waage gelegt werden, so würden die Wahnsinnigen im Irrenhaus, welche sich zuweilen ihres Strohes und ihrer Fesseln als Zeichen ihres Glanzes und ihrer königlichen Würde rühmen, eben so viel für sich haben, als diejenigen, welche sich über ihr Ich freuen. Das Einzige, womit wir uns rühmen und erfreuen dürfen, ist die Erkenntnis des Herrn. Dann sind wir wohlbehalten in der Zeit und werden selig sein in Ewigkeit."

John Newton, Kardiphonia, s.44-45

Mittwoch, 2. September 2020

Obgleich Die Sünde Kämpft...

"Obgleich die Sünde kämpft, so herrscht sie doch nicht. Und ob sie gleich unseren Frieden stört, so kann sie uns doch nicht von Jesu Liebe scheiden. 

Auch ist es nicht unverträglich mit Gottes Heiligkeit und Vollkommenheit, dass Er seine Gnade solch armen, befleckten Geschöpfen gewährt, oder dass er sie in seine Gemeinschaft aufnimmt, denn Er betrachtet sie nicht wie sie an sich selbst sind, sondern als eins mit Jesus. 

Zu Jesus haben sie ihre Zuflucht genommen, und durch Jesus leben sie ein Leben des Glaubens. Sie sind aufgenommen unter die Geliebten, denn sie haben einen Anwalt bei dem Vater, welcher sie ein für allemal für ihre Sünden gesühnt hat, und ewig als ihr Fürsprecher lebt. 

Obgleich sie das Gesetz nicht erfüllen können, so hat Er es für sie erfüllt. Obgleich der Gehorsam der Glieder befleckt und unvollkommen ist, so ist doch der Gehorsam des Hauptes unbefleckt und vollkommen. Und obgleich viel Böses an Ihnen ist, so ist doch etwas gut, nämlich die Frucht seines eigenen Gnadengeistes."

John Newton, Kardiphonia, Bd 1., s.29