Montag, 12. Juli 2021

Das Christliche Leben

1. Das Evangelium verkündigt, dass der Gott, der Vater, Sohn und Geist ist, gehandelt hat, um unser Vater durch den Sohn im Geist zu werden. 
2. Diese Handlung - die Fleischwerdung, das Leben, der Tod, die Auferstehung und die Krönung des Sohnes Gottes - wird am besten als eine gnädige Handlung beschrieben.

3. Diese Gnade, die Gnade unseres Herrn Jesus Christus hat einen göttlichen Wurzel - die Liebe vom Gott den Vater, und eine göttliche Frucht: die Gemeinschaft des Heiligen Geistes. 

4. Diese dreieinige Gnade, die im Evangelium verkündigt wird, wird uns in der Taufe visualisiert und im apostolischen Glaubensbekenntnis bekannt.

5. Das christliche Leben in allen seiner geistigen und moralischen Facetten dreht sich darum, dass man lernt in der Gnade zu wandeln, die wir im Evangelium bekommen, in der Taufe gesehen, und im Bekenntnis bekannt haben.

Scott R. Swain [von mir leicht adaptiert, sodass es nicht ganz so presbyterianisch wie im Original klingt!]

Samstag, 10. Juli 2021

Tagesgebet

"O Gott, 

Du hast für alle, die dich lieben, solche Güter bereitet, die den menschlichen Verstand übersteigen. Gieße in unsere Herzen eine solche Liebe zu dir aus, dass wir dich über alles lieben und deine Verheißungen erlangen, die alle unsere Wünsche übertreffen. Durch Jesus Christus, unseren Herrn."

Thomas Cranmer, Allgemeines Gebetsbuch.

Montag, 5. Juli 2021

Homosexuell Und Bibeltreu?

Sam Allberry im Interview mit Matthias Lohmann für die Initiative Bibel und Evangelium im FEG Bund: 



Hier Sam spricht vor der Synode der anglikanischen Kirche vor einigen Jahren, was im Interview erwähnt wird:

Freitag, 2. Juli 2021

Augen Ohne Tränen

"Der Himmel steht über alle Wind und Wetter, Stürme und Unwetter, Erdbeben und Herzbeben. Dort gibt es nur das, was freundlich und begehrenswert ist. Dort gibt es nichts, was die Freude eines Christen betrüben, oder die Ruhe eines Christen unterbrechen kann. [...] 

Dort ist Freude ohne Trauer, Segen ohne Elend, Gesundheit ohne Krankheit, Licht ohne Finsternis, Überfluss ohne Mangel, Schönheit ohne Fehlbildung, Ehre ohne Schande, Ruhe ohne Anstrengung, und Frieden ohne Unterbrechung oder Störung. 

Dort sind Augen ohne Tränen, Herzen ohne Angst, und Seelen ohne Sünde. Dort gibt es nichts Böses, was die Seele plagen kann. Sondern es ist alles gut und glücklich, um die Seele zu erfreuen und sättigen."

Thomas Brooks, Works, Bd 1, s. 417

Donnerstag, 1. Juli 2021

Christi Stimme Hören

"[...] Christus ist der Inhalt der Unterweisung ("ihr aber habt Christus ... kennengelernt"), und auch selbst der Lehrer ("ihr habt doch von ihm gehört"). Es ist Schade, dass [einige Bibelübersetzungen] den Ausdruck mit "ihr habt von ihm gehört" übersetzen, denn es gibt hier keine Präposition. Paulus nimmt an, dass [die Epheser] durch die Stimme ihrer christlichen Lehrer eigentlich die Stimme Christi gehört haben.

Somit kann man sagen, dass wenn gesunde, biblische, moralische Unterweisung gegeben wird, Christus über Christus lehrt."

John Stott, Die Botschaft des Epheserbriefs, s. 186

Mittwoch, 30. Juni 2021

Das Ausharren Der Gläubigen

"Wir setzen [allen Ängste über die eigene Heilsgewissheit] ein Ende, wenn wir das Ausharren der Gläubigen zuerst als eine Bewahrung Gottes anerkennen, bevor wir es als ein menschliches Ausharren betrachten. Die Schrift lässt uns keinen Raum für Zweifeln, sondern gibt uns in dem Werk des Vaters, des Sohnes und des Geistes in dem Bund der Gnade [...] eine Vielfalt an Beweis dafür. 

Der Vater hat vor Grundlegung der Welt die Gläubigen in Christus auserwählt, (Eph 1:4); sie zum ewigen Leben bestimmt, (Apg 13:48), sie dem Bild seines Sohnes gleichgemacht, (Röm 8:29) und seine Erwählung ist unveränderlich, (Röm 9:11; Heb 6:17). Zu seiner Zeit bringt sie mit sich auch unsere Berufung, Rechtfertigung und Verherrlichung (Röm 8:39). 

Christus, in dem alle Verheißungen Gottes Ja und Amen sind (2 Kor 1:20), starb für diejenigen, die der Vater ihm gegeben hat (Joh 17:6,12), damit Er ihnen ewiges Leben gebe und keinen davon verliere (Joh 6:39;10:28). 

Der Heilige Geist, der sie wiederbelebt, bleibt ewig mit ihnen (Joh 14:16), und versiegelt sie bis zum Tag der Erlösung (Eph 4:30). 

Der Bund der Gnade steht fest und wird mit einem Eid bestätigt (Heb 6:16-18, 13:20); er ist unzerbrechlich wie eine Ehe (Eph 5:31-32), und wie ein Testament (Heb 9:17). Durch diesen Bund beruft Gott seine Auserwählten, schreibt sein Gesetz in ihrem Herzen, lehrt sie die Furcht Gottes (Heb 8:10; 10:14ff). Er lässt nicht zu, dass sie Versuchungen erfahren, denen sie nicht widerstehen können (1 Kor 10:13). Er festigt und vollendet das gute Werk in Ihnen, welches Er schon begonnen hat (1 Kor 1:9; Phil 1:6).  Er bewahrt sie für die Zukunft Christi, um sie zu Teilnehmern des himmlischen Erbes zu machen (1 Thess 5:23; 1 Pet 1:4-5). 

Durch seine Fürbitte vor dem Vater für sie kümmert sich Christus stets um sie, damit ihr Glaube nicht versagt (Luk 22:32), damit sie von dem Bösen in der Welt beschützt werden (Joh 17:11,20), und damit sie vollkommen gerettet werden (Heb 7:25), die Vergebung der Sünden empfängen (1 Joh 2:1), und eines Tages alle bei Ihm sind, und seine Herrlichkeit sehen (Joh 17:24).

Die Wohltaten Christi, die der Heilige Geist an Gottes Auserwählten verteilt, sind unwiderruflich (Röm 11:29). Sie gehören unzertrennbar zusammen: der, der berufen wird, wird gerechtfertigt und verherrlicht (Röm 8:30). Der, der als Kind Gottes angenommen wird, ist auch Erbe des ewigen Lebens (Röm 8:17; Gal 4:7). Der, der glaubt, hat sofort ewiges leben (Joh 3:16). Und dieses Leben, weil es ewig ist, kann nicht verloren werden."

Hermann Bavinck, The Wonderful Works of God, s.486-7 

Dienstag, 29. Juni 2021

Die Kirche

"In Christus ist die Kirche der Besitzer, Eigentümer, Bewahrer, Verteiler und Erbe von Gottes Königreich."

Herman Bavinck, The Wonderful Works of God, s.509.

Montag, 24. Mai 2021

Samstag, 22. Mai 2021

Regierungen

"Regierungen, die sich von der Herrschaft Gottes distanzieren, werden nicht göttlicher, sondern dämonisch. Regierungen, die die Menschheit als Maß aller Dinge werden nicht menschlicher, sie werden bestialisch."

Darrell W. Johnson, Discipleship on the Edge, über Offenbarung 13.

Montag, 17. Mai 2021

Unser Unverwelkliches Erbe

Gott hat uns durch die Auferstehung Jesu Christi ein "unvergängliches und unbeflecktes und unverwelkliches Erbe" geschenkt, das "im Himmel aufbewahrt wird für uns". (1 Petrus 1:4)

Thomas Brooks schreibt dazu: 

"Es ist ein sicheres Erbe. [...] Dieses Erbe wird für uns durch Verheißung, durch Macht, durch Blut und durch Eid gehalten und gesichert. Es muss also ein sicheres Erbe sein. Weder Sünde noch Satan noch die Welt können einen Christen enterben. Christ hat dieses Erbe in unserem Namen und für uns schon in Besitz genommen, deswegen ist es ein sicheres Erbe für uns. 

Wenn Schwachheit Kraft oder Ohnmacht Allmacht überwinden können, dann könnte ein Christ von seinem Erbe ferngehalten werden; aber sonst nicht. [...]

Es ist ein permanentes, bleibendes Erbe. Das griechische Wort für "unverwelklich" ist der Begriff für eine Blume, die noch frisch und grün ist, nachdem sie lange im Haus hingestellt ist. Es ist ein Erbe, das solange bleibt, wie Gott lebt. Von diesem Erbe wird es kein Ende geben. Andere Erbteile mögen vielleicht eine Weile bleiben, sie bleiben jedoch nicht auf ewig. Es kann manchmal dauern, bis sie ein Ende haben, aber sie haben ein Ende. 

Wo ist die Herrlichkeit der babylonischen, persischen, griechischen oder römischen Königreiche? Sic transit gloria mundi; doch die Herrlichkeit der Gläubigen wird weder verblassen noch verwelken; weder alt werden, noch rosten. So 1 Petrus 5:4 "Wenn der oberste Hirte offenbar wird, empfängt ihr den unverwelklichen Ehrenkranz." 

Das Erbe eines Gläubigen, seine Herrlichkeit, seine Freude und seine Seligkeit, sie werden nach tausenden von tausenden Jahren alle genauso frisch und aufblühend sein, wie sie im Augenblick seines Eintritts waren. Irdische Erbteile sind wie Tennisbälle, die hin und zurück geschlagen werden, und im Lauf der Zeit aufgebraucht sind. [...] Jeder irdische Trost und jedes irdische Gut ist wie ein Bild, welches auf Eis gezeichnet wird, und nicht bleibt."

Thomas Brooks, Collected Works, Bd II, s. 411.

Freitag, 14. Mai 2021

Im Himmel Gut Aufgehoben

Der schottische Pastor Samuel Rutherford zu einer Frau, deren Tochter gestorben war: 

"Hältst du sie für verloren, die jetzt im Schoss der allmächtigen Liebe ruht? Halte sie nicht für abwesend, wenn sie zuhause bei so einem Vater ist. Gilt sie dir als verloren, wenn Christus sie gefunden hat? Ist sie nicht gerade bei einem teuren Freund, in der sicheren Hoffnung emporgestiegen, dass du sie in der Auferstehung wiedersiehst? 

Lass unseren Herrn seine eigenen Früchte dann pflücken, wann es ihm gefällt. Sie sind uns nicht verloren; sie sind im Himmel gut aufgehoben, wo der Herr seine besten Edelsteine aufbewahrt."

Zitiert in Thomas Boston: His Life and Times, Andrew Thomson. s.83-84.


Dienstag, 11. Mai 2021

Nichts Ist Unmöglich Mit Christus

"Lasst uns weiter in diesem mächtigen Wunder einen lebendigen Beweis dafür sehen, dass Christus die Macht hat, diejenigen zu beleben, die in ihren Sünden tot sind. Er belebt wen, Er beleben will, (Joh 5:21). 

Christus kann Seelen zum neuen Leben emporheben, die jetzt tot in Sünde und Weltlichkeit sind. Er kann zu korrupten und leblosen Herzen sagen, "Steh auf zur Buße, und lebe jetzt um Gott zu dienen."

Lasst uns nie über eine einzige Seele verzweifeln. Lasst uns für unsere Kinder beten, und nicht dabei müde werden. Wer weiß, was geschehen wird! Er, der bei der Beerdigung bei den Toren von Nain dabei war, mag noch unseren unbekehrten Kinder begegnen, und mit allmächtiger Kraft sagen, "Junger Mann, steh auf."

Mit Christus ist nichts unmöglich."

J. C. Ryle, Expository Thoughts on Luke, Bd 1. S.162-163. (Er schreibt über Lukas 7:11-17).


Freitag, 30. April 2021

Machtstolz

Reinhold Niebuhr schreibt: 

"Der zweite Gestalt des Machtstolzes [En. "pride of power"] wird noch offensichtlicher durch das Gefühl der Unsicherheit angeregt. Es ist die Sünde derer, die nach ausreichender Macht suchen, um ihre Sicherheit zu bewahren, weil sie sich ihrer eigenen Unsicherheit bewusst sind. Diese durch Macht gesuchte Sicherheit kommt immer auf die Kosten vom anderen Leben. 
Es ist besonders die Sünde der fortschreitenden Bewegungen in einer Gesellschaft, die sich von dem existierenden Etablissement unterscheiden. Unter denen, die weniger offenbar sicher sind, was soziale Anerkennung, oder wirtschaftliche Stabilität, oder gar körperliche Gesundheit betrifft, kommt die Versuchung diese Unsicherheit zu überwältigen, oder zu tarnen, indem man sich noch mehr Macht aneignet."

Seine Einsicht hilft mir die Dynamik unserer Gesellschaft besser zu verstehen. Auch die Dynamik in der Gemeinde. Ja, auch die Dynamik in meinem Herzen. Niebuhr schreibt weiter über den Zusammenhang zwischen Machtstolz und dem Tod:

"Wir haben provisorisch zwischen dem Stolz unterschieden, der die menschliche Schwachheit nicht wahrnimmt, und dem Stolz, der nach Macht sucht, um eine wahrgenommene Schwäche zu überwältigen oder tarnen. Wir versucht den ersten Stolz den etablierten und traditionell anerkannten Gesellschaftsgruppen zuzuordnen, und den Zweiten den unsicheren, also weniger etablierten Gruppen. 

Diese Unterscheidung ist nur gerechtfertigt insofern, dass man sie als streng provisorisch betrachtet. Tatsächlich werden der stolzeste König und der sicherste Oligarch teilweise dazu getrieben, sich über alle Maßen zu behaupten, durch ein Gefühl der Unsicherheit. 

Das kommt zum Teil davon, dass je größer seine Macht und Herrlichkeit desto unpassender erscheint ihm die gemeinsame Sterblichkeit der Menschen. Deswegen haben die Monarch der Antike, die ägyptischen Pharaonen, die Ressourcen ihres Reiches ausgeschöpft, um die Pyramide zu bauen, die ihre Unsterblichkeit beweisen oder bewirken sollten. 

Die Ängst eines normalen Sterblichen vor dem Tod ist also eine große treibende Motivation hinter den Behauptungen und dem Ehrgeiz der größten Herrscher."

Reinhold Niebuhr, The Image and Destiny of Man, Bd I, s. 203-205.

Mittwoch, 28. April 2021

Der Schwächste Christ

"Der schwächste Christ ist genauso gerechtfertigt, genauso vergeben, genauso adoptiert, und genauso eins mit Christus wie der stärkste Christ. Der schwächste Christ hat genauso viel Zugang zu Christus wie der höchste und edelste Christ, der auf Erden atmet." 
Thomas Brooks, Works Bd II, S.338. 

Gott Rettet Sünder

Gott, der dreieinige Jahwe, Vater, Sohn und Heiliger Geist; die drei Personen wirken gemeinsam in souveräner Weisheit, Macht und Liebe, um die Rettung eines auserwählten Volkes zu erreichen, wobei der Vater erwählt, der Sohn durch das Erlösungswerk den Willen des Vaters erfüllt und der Geist die Absicht des Vaters und des Sohnes durch seine erneuernde Kraft zur Ausführung bringt. 

Rettet, d. h. schafft von Anfang bis Ende alles Notwendige, um Menschen vom Tode in ihren Sünden zum Leben in der Herrlichkeit zu bringen: Er plant, bewirkt und vermittelt die Erlösung. Er beruft, bewahrt, rechtfertigt, heiligt und verherrlicht. 

Sünder – Menschen, wie Gott sie vorfindet: schuldig, niederträchtig, hilflos, kraftlos, unfähig, auch nur einen Finger zu krümmen, um den Willen Gottes zu tun oder ihr geistliches Los zu verbessern.

J I Packer, Das Alte Evangelium Neu Entdecken, s.17. Kostenlose PDF hier.

 

Dienstag, 27. April 2021

Die Eindeutigste Bedeutung Der Geschichte

"Die ernsthafte Sicht der Bibel auf die Sünde der Menschen in ihrem Aufstand gegen Gott führt direkt zu einer Auslegung der Geschichte, in der die wichtigste Kategorie um die Geschichte zu verstehen, Gottes Gericht auf Sünde ist. Die eindeutigste Bedeutung der Geschichte ist, dass jede Nation, Kultur und Zivilisation Zerstörung auf sich selbst bringt, indem sie die Grenzen der Geschöpflichkeit übertritt, die Gott auf alle menschliche Unternehmen gesetzt hat. [...]

Im biblischen Glauben offenbart sich Gott in den Katastrophen der Weltgeschichte als das, was jedes einzelne Herz schon ganz vague in seinem Schuldgefühl wahrgenommen hat. Gott [offenbart sich] als die Struktur, das Gesetz, der wesentliche Charakter der Realität; als Quelle und Zentrum der geschaffenen Welt, gegen welche der menschliche Stolz sich in vergeblichem Aufstand zerstört."
Reinhold Niebuhr, The Nature and Destiny of Man, Bd. I, S.150-151

Montag, 26. April 2021

Die Psychologie Des Besitzers

"Es kann sein, und dafür hat die Gemeinde ein sehr genaues Gespür. dass die Theologie einen eitel macht und so etwas wie gnostische Hybris in einem entzündet. Das liegt vor allem daran, dass Wahrheit und Liebe bei uns Menschen selten vereinigt sind. 

Man kann auch genau sagen, warum: Die Wahrheit verführt uns sehr leicht zu einer Art Besitzerfreude. Ich habe das und das eingesehen, gelernt, verstanden. Wissen ist Macht. Ich bin also mehr als der andere, der dies und das nicht weiß. Ich habe größere Möglichkeiten und auch größere Anfechtungen. Jemand, der mit der Wahrheit zu tun hat, - und das haben wir Theologen ja -, verfällt allzu leicht der Psychologie des Besitzers. Liebe aber ist das Gegenteil des Besitzenwollens; sie ist Hingabe. Sie ist nicht Überhebung, sondern Herablassung."

Helmut Thielicke, Kleines Exercitium für Theologen, s.21

Samstag, 24. April 2021

Zwei Rezensionen

Ich dürfte neulich zwei Bücher für Evangelium21 rezensieren. 

- Der Klassiker: Pardon, ich bin Christ von C.S. Lewis

- Ein neues Buch: Rejoice & Tremble von Michael Reeves über die gute Nachricht der Gottesfurcht.

Pardon kennen wohl alle drei Leser dieses Blogs. Aber das Neue von Mike Reeves ist vielleicht etwas unbekannter. Es ist ein hervorragendes Buch, denn Reeves gibt uns durch eine starke Medikamente gegen unsere krampfhafte Tendenz Gottes Heiligkeit und "die Furcht des Herrn" als etwas negatives zu betrachten. 


Mittwoch, 21. April 2021

Jeder Tag Ist Sein Hochzeitstag

"Christus freut sich über alle Maßen an seinen Heiligen: "Wie der Bräutigam an seiner Braut freut, so wird dein Gott sich an dir freuen" (Jes 62,5). Daher nennt Er seinen Hochzeitstag, den Tag "der Freude seines Herzens" (Hoh 3,11). Es ist allgemein bekannt, dass dieser Tag die ungemischteste und reinste Freude bringt, die die Menschen hier auf Erden genießen können. Kein Ausdruck der Freude scheint höher zu steigen, als die Freude des Bräutigams an seinem Hochzeitstag. Das ist gar nicht anders in Christus in seiner Beziehung zu uns. Sein Herz freut sich an uns, frei von jeglicher Trauer. Jeder Tag, den wir leben, ist sein Hochzeitstag." 

John Owen, Communion with God, in Works of John Owen, Bd II, s.118

Gottes Liebe Ändert Sich Nicht

Gottes Liebe ist unveränderbar. Obwohl wir jeden Tag anders sind, ändert sich seine Liebe nie. Hätte irgendeine Art der Provokation seine Liebe abwenden, wäre sie schon längst gestorben. Die Unveränderlichkeit seiner Liebe trägt den Vater zu jener unendlichen Geduld und Langmut, die wir von ihm empfangen, (2 Pet 3,9); und ohne die, wir sterben und vergehen würden.

John Owen, Communion with God, in Works of John Owen, Bd. II, s.33. 

Montag, 5. April 2021

Der Auferstandene

Der britische Komiker Eddie Izzard hat 2017 in einem sehr bewegendem Interview über den Tod seiner Mutter gesagt, "Religiöse Menschen denken vielleicht, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Ich meine, wenn das so wäre, wäre es schön, wenn auch nur eine Person zurück kommen und uns sagen würde, dass alles ok ist. Aus den Milliarden der Gestorbenen, wenn nur einer davon zurückkommen und sagen könnte, "Hey, ich bin's. Es ist toll da drüben. Es gibt ein tolles Spa!" Das wäre schön."

Der Wunsch nach Gewissheit ist nichts verwerfliches. Er findet seine Erfüllung in Christus, der von den Toten auferstanden ist. Erstaunlicherweise sagt der auferstandene Herr Jesus nichts über das Leben nach dem Tod. Seine ganze Lehre über das Jenseits, über Himmel und Hölle, liefert Er noch vor seinem Tod. Nach seiner Auferstehung zeigt Er seinen Jüngern keine Bilder vom Himmel, "Schaut mal, wie toll es dort ist!". Sondern Er zeigt ihnen seinen Körper und Gottes Wort, "Schaut auf mich!". Noch wichtiger als das Leben im Himmel, ist der Auferstandene selbst. 

In Lukas 24,36-53 lehrt der auferstandene Herr Jesus seine Jünger...

1) Seine Auferstehung ist kein Geist vv.36-43

2) Seine Auferstehung ist keine Überraschung vv.44-46

3) Seine Auferstehung ist kein Geheimnis vv.47-49

4) Seine Auferstehung ist nicht vorbei vv.50-53. 

Samstag, 3. April 2021

Verwässertes Christentum Führt Zu Neuen Kreuzigungen

"Amerika hat eine der schnellsten Entchristianisierungen in den letzten zwei Jahrzehnte erlebt, und bis jetzt sind die Ergebnisse nicht gut. Uns ist kein rationalistisches Paradies geblieben, wie einige blauäugige Philosophen am Anfang des 21 Jahrhunderts behauptet, sondern eine Art verwässertes Christentum, welches weit weniger rational ist, da es von allen übernatürlichen Inhalte getrennt worden ist. 

Das Ergebnis davon ist endlose moralische Panik, eine krasse schwarzweiße Weltsicht von Gut und Böse; konkurrierende Frömmelei und die sentimentale Verherrlichung der Opferrolle, in der jeder die Herrlichkeit einer Kreuzigung für sich beansprucht."

Ed West, How God Created The West.


Dienstag, 30. März 2021

Ist Gott Homophob?

Der britische Apologet und Autor Sam Allberry hat vor einigen Jahren ein enorm hilfreiches Buch geschrieben, Is God Anti-Gay? Erfreulicherweise ist dieses Buch von Evangelium21 übersetzt worden, und gerade auf den Markt gekommen. Es ist klar und gewinnend geschrieben, bibeltreu, und ein besonders starkes Zeugnis von jemandem, der gleichgeschlechtlich angezogen ist, aber es nicht auslebt. Dazu muss man sagen, der Preis ist einfach der Hammer. Nur 4,90! Sprich, man kann gleich 3-4 davon kaufen, und sie verteilen.

Inhalt:

1. Einleitung

2. Homosexualität und Gottes Plan

3. Homosexualität und die Bibel

- Eine homosexuelle Partnerschaft ist doch bestimmt okay, wenn sie treu und verbindlich gelebt wird?

- Aber Jesus sagt gar nichts zu Homosexualität; wie kann sie dann falsch sein?

4. Christen und Homosexualität

- Können sich Christen nicht einfach darauf einigen, dass sie hier unterschiedlich denken?

- Ist die christliche Sicht von Sexualität nicht gefährlich und schädlich?

5. Homosexualität und die Welt

- Soll ich als Christ an Homo-Hochzeiten teilnehmen? 

6. Schluss

- Wie soll ich reagieren, wenn sich jemand mir gegenüber outet?

Eine Leseprobe findet man hier. Kaufen kann man hier oder
hier

Sonntag, 28. März 2021

Die Furcht Des Herrn

"In dieser kindlichen Furcht steckt nicht mal ein Atom jener Furcht, die Angst bedeutet. Wir, die wir an Jesus glauben, haben keine Angst vor unserem Vater. Gott verbiete, dass wir sowas je haben. Je näher wir ihm kommen, desto glücklicher sind wir."

Charles Spurgeon, zitiert in Michael Reeves, Rejoice and Tremble: The Surprising Good News of the Fear of the Lord. s.100 

Mittwoch, 17. März 2021

Gott Herrscht In Seinem Königreich

"In den Evangelien ist das Königreich Gottes nie ein geographischer Bereich. Es ist eine Herrschaft; und zwar die Herrschaft Gottes. Die Hauptidee in diesem Begriff ist, dass Gott selbst angefangen hat, zu herrschen. Diese Herrschaft gilt jetzt, aber wird in der Zukunft noch vollendet werden.

Lasst uns einen wichtigen Punkt hier nicht verpassen. Nämlich, dass diese Herrschaft und Regierung etwas ist, dass Gott tut. Der offensichtliche Grund dafür ist, dass diese Herrschaft nichts ist, was irgendwie von "unten" kommt, was wir selbst auf die Beine stellen können. Sie muss von "oben" kommen; wir können sie nicht aufrichten, nur Gott kann das.

Wir können, z. B.:, nach Gottes Königreich suchen und dafür beten, aber nur Gott kann es aufrichten, (Lk 12,31; 23,51; Mt 6,10, 33). Das Königreich gehört Gott, Er kann es geben und nehmen. Wir können es nur betreten und annehmen (Mt 21,43; Lk 12,32). Wir können es erben, besitzen, oder uns verweigern, einzugehen, aber wir können es nicht bauen; und wir können es nie zerstören (Mt 25,34; Lk 10,11). Wir können für das Königreich arbeiten, doch nie darauf einwirken. 
Wir können es verkünden, aber nur Gott kann es aufrichten, (Mt 10,7; Lk 10,9; 12,32).Gottes eindringende, rettende, überwindende Herrschaft gehört Ihm vom Anfang bis zum Ende. Es hat keine menschliche Analogen, keine Duplikate, keine Parallele, und keine Surrogate. Es gestattet keinen menschlichen Synergismus [mitmachende Tätigkeit]. Das Eindringen der "kommenden Weltzeit" in unsere Welt wird von Gott allein vollbracht.

Es geht hier also um jene Spiritualität, die von "oben" kommt, und gar nicht um die, die von "unten" kommt. Es geht um Gott, der in Gnade zu uns herunterkommt, und für Sünder das vollbringt, was sie für sich selbst nicht machen können. Wenn es Gottes Königreich ist, seine Herrschaft und die Sphäre seiner Souveränität ist, ist es also nichts, was wir nehmen oder errichten können.

Wir nehmen nicht, sondern empfangen. Wir ergreifen es nicht, wir gehen ein. Wir kommen als Bürger in sein Reich, nicht als Könige in unser Reich."
David Wells, The Courage to be Protestant, s.196

Mittwoch, 10. März 2021

Das Privileg Des Redens

Gott hat den vollen und überschwänglichen Reichtum seiner Gnade in Christus gelegt (Eph 1,3-7). In Christus finden wir unermessliche Barmherzigkeit, Liebe und Güte; mehr Liebe als wir je beherzigen könnten (Eph 2,7). Aus dieser Gnade sind wir errettet worden (Eph 2,8); und durch diese Gnade werden wir in Christus hinein versetzt und zum Teil seiner Kirche und seines Leibes gemacht (Eph 2,5;20). In dieser Gnade stellt Gott uns wieder her. Wir haben uns durch die Sünde mehr und mehr entschaffen und abgeschafft; Gott erneuert uns in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit (Eph 4,24). So wird am Ende sichtbar, dass wir Teil von Christi tadelloser Braut sind, glänzend in Schönheit und Herrlichkeit (Eph 5,25-27). 

Was für eine Zukunft wartet auf uns; sie übersteigt unser Denken, Sprechen und Vorstellen. Alles dank Gottes Gnade. Mitten im Epheserbrief bringt Paulus diese alles umfassende Gnade direkt in den Alltag rein. "Lasst kein faules Wort aus eurem Mund hervorgehen, sondern nur, was gut ist zur Erbauung, wo es nötig ist, damit es den Hörern Gnade bringe" (Eph 4,29). Unsere Worte haben also eine fast unbeschreibliche Würde und Wirkung. Gott hat uns das Privileg geschenkt, dass Er unsere Worte gebraucht, um anderen Menschen mehr in Jesu Ebenbild zu erbauen und ihnen Gnade zu geben. Bei jedem Gespräch heute haben wir also die Chance, ein Stückweit etwas zu der ewigen Schönheit und Herrlichkeit von anderen Menschen beizutragen, indem wir gnädige Worte sprechen. Jedes Gespräch, jede SMS oder Mail, hat ewige Bedeutung. Wow. Was für ein Privileg. 

Samstag, 6. März 2021

Er Toleriert Keine Hindernisse

Jack Miller schreibt einem Missionar in Irland: 

"Merke dir, wie Jesu öffentlicher Dienst anfängt. Er vergisst sich selbst. Er reinigt den Tempel mit heiliger Empörung. Er sagt, "Wie könnt ihr es wagen, einen Markt aus dem Haus meines Vaters zu machen?" (Joh 2,16). Woher kommt sein Zorn? Er ist weder höflich noch taktvoll. Aber Jesus kennt nur den Willen des Vaters. Der Vater hat bestimmt, dass sein Haus ein Rettungshaus für die heidnischen Sünder, die Unreinen, die "alle Nationen", die dem Abraham verheißen worden, und die die Subjekte von Jesu Missionsbefehl sind (1 Mos 12,3; Matt 28:19). 

Was ist hier passiert? Was hat der grimmige Zorn Jesu hervorgebracht? Hör zu, lieber Bruder. Hier ist die Kernsache. Durch ihr Geschäft und ihre Geschäftigkeit steht die Gemeinde Gottes der Rettung der "Nationen" immer wieder im Weg. Sie vergisst ihr Hauptziel. Wir vergessen. Ich vergesse, du vergisst, New Life Church vergisst, Hope Christian Fellowship vergisst. [Namen der Gemeinde, in denen die beiden Männer dienten.]

Der mit Geldwechslern und dem Markt zum Tierverkauf gefüllte Tempelhof war der Empfangshof der Nationen. Das Volk Gottes hat ihn in der Erwartung der Erfüllung von Jesaja 56,6-8 gebaut. Er war der Empfangshof für die Verlorenen; der missionarische Teil vom Tempelgelände. Der Ort, wo Sünder Gottes erlösende Gnade schmecken konnten. 

[...] Vor meinem inneren Auge sehe ich, wie Jesus da steht. Voll ernst nimmt Er alles wahr, das Gefeilsche um Geld, das Blöken der Schafe, die Verwirrung der heidnischen Anbeter. Niemand heißt diese Fremde willkommen, niemand lehrt sie die Verheißung der Gnade, oder ruft sie zur Umkehr über ihre Sünden. Das große Herz Jesu ist zutiefst betrübt. Er geht jetzt durch den Tumult, und macht sich dabei eine Peitsche, fängt an "alle aus dem Tempelhof zu vertreiben". Die krasse Gewalt seiner Taten lässt mich staunen. Kein Wunder, dass die Jünger ausnahmsweise sich mal an einen Vers aus der Schrift erinnern, "Der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt", (Joh 2,16-17). 

Jesu Seele ist voll vom Feuer der Rettung. Er toleriert keine Hindernisse im Weg der Wiederherstellung der Verlorenen."

Jack Miller, The Heart of a Servant Leader, s.73

Dienstag, 2. März 2021

Lebensnah Vs Textnah

Ein Kennzeichen einer guten Predigt ist, dass sie "lebensnah" ist. Mir scheint dieser Begriff allerdings irreführend zu sein. Denn damit sagen wir, wohl implizit, dass unser Leben das Zentrum der Welt ist, und dass Gottes Wort ein fremdes und entferntes Wort ist. So stehe ich am Zentrum und Gott am Rande der Welt.

Mein Problem ist jedoch, dass mein Leben durch die Sünde unstabil und vom Zentrum entfernt ist. Gott muss nicht zu mir heranrücken, sondern ich muss zu Ihm durch den Glauben an Christus zurückkehren. Die Bibel ist immer lebensnah, weil das Wort des Schöpfers ist. Wir sind diejenigen, die entfernt sind. 

Einen besseren Begriff als "textnah" habe ich jedoch bis jetzt nicht gefunden! Vielleicht könnte man eher davon sprechen, dass eine gute Predigt textnah ist. Denn wenn die Predigt textnah ist, bringt sie mein Leben auch nah Gottes lebendige Wort, sodass ich nicht mehr so fern von der Gemeinschaft mit Gott lebe. 

Montag, 22. Februar 2021

Nur Ein Totenschmaus Ohne Christus

"Frage: Warum sagt Paulus nicht, "Ich sehne mich danach, im Himmel zu sein"? 

Antwort: Weil der Himmel kein Himmel ohne Christus ist. Es ist besser an irgendeinem beliebigen Ort mit Christus zu sein, als im Himmel ohne ihn. 

Alle Gaumengenüsse ohne Christ sind lediglich ein Totenschmaus. Wann der Meister der Feier abwesend ist, herrscht nur trübe Ernsthaftigkeit. 

Was ist alles ohne Christus? Ich behaupte, die Freuden des Himmels sind keine himmlische Freuden ohne Christus; denn Er ist der Himmel des Himmels. 

Richard Sibbes, Christ is Best, Works, Vol 1, s.339.

Samstag, 20. Februar 2021

Wie Die Sonne Oben Im Himmel

"Nach seiner Auferstehung und Himmelfahrt hat Er seiner Kirche den Heiligen Geist in noch größerer Fülle gegeben als zuvor, denn jetzt ist Er im Himmel und hat den Vorteil des Ortes, dass Er jetzt da oben erhöht worden ist. 

[...] Die Sonne, durch den Vorteil, den sie dadurch hat, dass sie im Himmel über uns gestellt worden ist, kann zu jeder Zeit auf den größten Teil der Erde scheinen, sodass wir die Sonne von ihrem Ort nicht auf die Erde in unsere Häuser, oder auf unsere Felder und Gärten herunterrufen müssen. Nein, wo sie jetzt sitzt an ihrem richtigen Platz und Ort ist sie in der besten Lage, in größter Menge und breitestem Ausmaß Licht und Wärme herunterzustrahlen. So tut Christus seiner Kirche mehr Gutes jetzt wo Er im Himmel ist, von dem Er seinen Geist aussendet, als Er tun könnte, wäre Er noch hier auf Erde. Denn obwohl seine menschliche Natur nur im Himmel sitzt, seine Person ist überall. [...]

Wir sehen im Winter, wann die Sonne nah an der Erde und tief in dem Himmel liegt, dass alle Dinge tot und kalt sind. Doch wenn der Frühlings mit seiner Sonne wieder über uns kommt, und die Sonne wieder hoch über uns sitzt, sehen wir, wie alle Dinge einen neuen Mantel anziehen. Es gibt eine neue Lebendigkeit und Fröhlichkeit in ihnen. [...] Als der gesegnete Sohn der Gerechtigkeit erhöht und zur Rechten des Vaters eingesetzt wurde, wo seine Natur mit allen Gnaden in ihrer Vollkommenheit bereichert und geschmückt wurde, so nahm sein beleuchtender und erwärmender Einfluß zu. Sodass seine Wirksamkeit überall gespürt wird, denn die herrlichen Strahlen seiner Sonne werden überall zerstreut, das Licht des Evangeliums auf immer mehr und mehr Menschen kommt."

Richard Sibbes, The Excellency of the Gospel Above the Law, in Werke, Bd 2, s. 220.