Wir müssen die Autorität der Hl. Schrift lehren. Hier müssen wir starten. Wenn unsere Gemeinde nicht von der Autorität der Hl. Schrift überzeugt ist, die sie über uns und unser Leben als Christen haben muss, wird es schwer sein, die Mitglieder zu einem richtigen Verständnis von Gemeindezucht zu führen. Die Gemeinde leitet ihre Autorität, Gemeindezucht durchzuführen, vom Wort Gottes ab.
Wir müssen lehren, was es bedeutet, Christ zu sein. Wenn die Praxis der Gemeindezucht irgendeinen Sinn ergeben soll, dann müssen die Menschen erst einmal lernen, was es bedeutet, ein Christ zu sein. Die Mitglieder der Gemeinde müssen lernen, ihr Christsein nicht an einer einzelnen Entscheidung festzumachen, sondern an echtem Glauben an Christus und die Abwendung von Sünde. Sie müssen verstehen, dass die Gemeinde aus Christen besteht, und nicht einfach aus netten Leuten.
Wir müssen über die Realität und Bedeutung von Gemeindemitgliedschaft predigen. Unsere Gemeinden werden nicht bereit, jemanden auszuschließen, bevor sie nicht verstanden haben, dass es ein Drinnen und Draußen gibt. Die Bibel ist hinsichtlich der Wahrheit, dass es „Mitglieder“ der Gemeinde (1. Kor 12,27) und „Außenstehende“ (1. Kor 5,12) gibt, sehr deutlich. Die Gemeinde muss auch verstehen, dass die Idee eines „Ausschlusses“ nur dann Sinn ergibt, wenn es ein „in-der-Gemeinde-sein“ gibt. Weiter müssen die Mitglieder verstehen, dass Gemeindemitgliedschaft bedeutet, das Glaubensbekenntnis eines Menschen und seine Bereitschaft, sich der Ältestenschaft zu unterordnen, öffentlich zu bestätigen. Wenn das verstanden wird, kommt viel mehr Klarheit in die Idee der Gemeindezucht.
Wir müssen den Unterschied zwischen der Gemeinde und der Welt deutlich werden lassen. Gott fordert von seinem Volk, anders zu sein als die Welt. Er will, dass sie ein heiliges Leben führen und gegen Sünde ankämpfen. Das bedeutet Buße. Buße bedeutet nicht, dass eine Person gar nicht mehr sündigt, sondern dass sie angefangen hat, gegen Sünde zu kämpfen. Das müssen unsere Gemeinden verstehen, bevor begreifen, worum es bei Gemeindezucht geht.
Wir müssen die Verantwortung der Gemeinde aufzeigen, Sünde beim Namen zu nennen. Vielen Pastoren wird Matthäus 7,1 („Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet.“) entgegengehalten, wenn sie Gemeindezucht üben wollen. Gemeindezucht ist ein unangenehmes Thema in unserer übertoleranten Welt, aber Pastoren müssen ihre Gemeinden lehren, dass Christus der Ortsgemeinde die Autorität gibt, eine Form des Gerichts zu halten. Er gibt den Ortsgemeinden nicht das Recht, zu bestimmen, wer im Himmel sein wird, aber er gibt ihnen das Recht, zu bestimmen, wer in oder außerhalb der irdischen Versammlung steht. Das meinte Jesus, als er davon sprach, dass der Gemeinde die Schlüssel des Königreichs der Himmel gegeben sind (Matt 16,19; 18,17). Auch Paulus hatte das im Blick, als er fragte: „Richtet ihr nicht, die drinnen sind?“ (1.Kor 5,12). Unsere Gemeinden müssen ihre Verantwortung verstehen und akzeptieren, aufeinander achtzugeben, bevor Gemeindezucht stattfinden kann.
© 9MarksMinistries // Ht: Evangelium21 (eine sehr empfohlene Seite!)
Eine sehr schöne Darstellung. Vielen Dank für den Hinweis!
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