"Montag 1 August 1831. Viel glücklicher als vor einem Jahr, denn jetzt weiß ich, dass Christus mich liebt."
Andrew Bonar, Diary, s. 17.
"Lass alle diese Wahrheiten um uns herum gepflanzt werden, wie viele mächtigen Kanonen um uns zu verteidigen. Dann seht mal, ob unser Unglaube es wagt, denen ins Gesicht zu schauen." John Newton
"Montag 1 August 1831. Viel glücklicher als vor einem Jahr, denn jetzt weiß ich, dass Christus mich liebt."
Andrew Bonar, Diary, s. 17.
"Allmächtiger und allbarmherziger Gott,
Du allein hältst Leben und Tod in deiner Hand. In dieser schrecklichen Zeit der Krankheit kommen wir zu dir und bitten dich um Hilfe: erlöse uns von unserer Lebensbedrohung, stärke und befähige deine Diener im Gesundheitswesen und in der Heilkunde, und segne ihre Mittel zur Genesung der Kranken.
Vor allem aber lasse uns die Zerbrechlichkeit unseres irdischen Lebens erkennen, dass wir unsere Herzen der himmlischen Weisheit zuwenden, die uns zum ewigen Leben führt. Dies bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen."
"Die wichtigste Voraussetzung für eine Erneuerung der Kirche ist eine tiefgehende Verkündigung des Evangeliums."
Richard F. Lovelace, Theologie der Erweckung, s. 138
Wenn eine Tragödie kommt, erwarte ich meistens Fragen zu hören, wie "Wo ist Gott? Wie kann Er sowas zulassen". Das sind sehr wichtige Fragen, die wir uns stellen sollen, und versuchen sollen zu antworten.
Mit dem Corona Virus hat es mich überrascht, wie wenig ich diese Fragen höre. ... Was ich häufiger höre, ist etwas wie "Vielleicht will Gott uns bremsen?" Oder sehr ähnliche Gedanken wie "Vielleicht will die Erde / die Natur uns warnen / wachrütteln / aus unserer Selbstzufriedenheit jagen / uns zur Tat rufen"
Das lässt mich mit der Frage: Welche apologetische Antwort brauchen wir gerade? Wir wollen nämlich nicht Antworten anbieten, wenn sie nicht zu den Fragen von unseren Nachbarn passen. ...
Vielleicht sollen wir eher auf solche Fragen eingehen:
- Was will uns die Erde über gesundes Menschsein lehren?- Wer genau will zu uns reden?- Was will uns ein liebender Gott sagen?- Wenn wir Menschen diese Welt versaut haben, was für eine Welt will ein Gott der Liebe für uns?- Wie sieht die Ethik einer solchen von Gott gewollten Welt aus?
(Hinweis: die Antworten finden sich in der biblischen Lehre über Schöpfung, Christus, Gottes Reich und die neue Schöpfung.)
5. Ich merke auch, wie diese Plage die von weißen Männern so geliebte Theorie, dass diejenigen mit weißer Haut eine bessere Behandlung verdienen, als diejenigen mit einer dunkleren Haut. ... In dieser furchtbaren Seuche gibt es eine große Lektion für weiße Menschen zu lernen. Nämlich, dass ihre Vorurteile über die Farbe der Haut absolut töricht sind. ... Sie gehen von einem Prinzip aus, das Gott völlig ablehnt. Das hat Gott in dieser Plage gezeigt, und Er wird es noch zeigen, wenn Er als Richter der Welt wiederkommt. ...
6. .... Während dieser Plage hat es mich gefreut von vielen in der Stadt zu hören, dass sie die Schließung der Kirchen bereuen. Die Tatsache, dass wir einige Wochen von den Privilegien von unseren Versammlungen ausgeschlossen waren, lehrt uns auf eindringlicher Weise den wahren Wert unserer Gottesdienste. ... Es gibt kein einziger Einfluss in der Gesellschaft, der wertvoller ist als die Kirche Christi. ...
7. Auch bemerkenswert: während der Epidemie war der Gedanke des Todes und der Ewigkeit nie fern von uns. Tag für Tag in den Zeitungen suchten wir zuerst nach den Todesmeldungen. ... Normalerweise denken wir nicht so viel an Tod oder Ewigkeit. Sie sind nicht besonders angenehme Gedanken, also vermeiden wir sie. ... Doch sie sind höchstwichtige Themen von entscheidender Bedeutung. ...
Ihr, die ihr keine Christen seid, die noch nicht von euren Sünden umgekehrt seid, die ihr euch Jesus Christus noch nicht ergeben habt, wenn ihr diese wiederholte Warnungen nicht beherzigt, wenn ihr in euren Sünden bleibt und Gott euch in euren Sünden sterben lässt, seid ihr allein Schuld dran. ... Ich flehe euch an, entscheidet euch für das Leben in Christus. ...
8. Mein letzter Gedanke zu dieser Epidemie: der Segen von wahrem Glauben. Die Sicherheit, welche ein wahrer, lebendiger Glaube an dem Herrn Jesus Christus einem mitten in den Gefahren des Lebens schenkt. ... Welch einen Trost zu spüren, dass wir in den Händen eines liebenden Vaters sind, der auf uns aufpasst, und uns die große Zuversicht durch sein Wort geschenkt hat, dass alles zu unserem Wohl gewendet wird. Und, daher, dass egal was kommt, ob wir durch von der Plage getroffen werden oder nicht, und ob wir uns davon erholen oder nicht, wissen wir, dass es uns gut geht. Es gibt kein Grund zur Panik. Komme der Tod für uns, ist in Ordnung. "Das Sterben ist Gewinn" (Phil 1:21).
Ich glaube, dass eine wichtige Funktion dieser Epidemie verloren geht, wenn wir unsere Herzen nicht sorgfältig durchsuchen; steht unser Glaube auf Christus, dem festen Fels, oder nicht? ... Wir sollen aus dieser Epidemie mit einer noch größeren Entschlossenheit, den vor uns liegenden Wettlauf mit Geduld zu laufen, und den Himmel als unsere Heimat zu wissen.
Wir wissen jetzt, vielleicht, wie nie zuvor, was die Begriffe Pest, Plage und Epidemie bedeuten, da wir durch diese furchtbare Geißel der Spanischen Grippe mit ihrer grausamen Sterblichkeitsziffer und ihrem Elend durch gehen müssten. ... Ich habe mir die Frage gestellt: Was bedeutet das alles? Was soll es uns bedeuten? Soll diese Grippe kommen und gehen, ohne dass wir draus weiser oder besser werden? Sicherlich hat Gott seine Absicht dabei, und es obliegt uns, diese zu erkennen, in sofern, dass wir es können, und davon zu lernen.
Unter anderem sind folgende Gedanken mir wichtig geworden:
1. Ich bin von der Leichtigkeit beeindruckt, womit große Teile der Bevölkerung trotz allem menschlichen Können und allen wissenschaftlichen Ressourcen gestorben sind. ...
Wie einfach wäre es für Gott die ganze Menschheit durch eine Plage auszulöschen, wenn Er es machen wollte. Denn diese furchtbaren Epidemien, Plagen und die mächtige Naturkräften stehen alle unter seinem Befehl als seine Diener.
2. Wieso haben einige derjenigen, die krank wurden, sich erholt und andere nicht? Der Grund liegt, zum Teil, in rein physischen Gründen, - einige waren in besserer Gesundheit, und konnten der Krankheit besser widerstehen. ... Doch, ich glaube, es gibt auch ein anderer Grund: der Wille Gottes. Für einige war die Zeit ihrer Abreise gekommen, ... und auf diese Weise entfernte Gott sie aus diesem Leben. ... Niemand stirbt durch Zufall. Alle Dinge unterliegen Gottes Vorsehung. Einige gewannen ihre Gesundheit nicht zurück, weil das nicht Gottes Wille für sie war.
3. Eine ähnliche Frage beschäftigte mich auch: Wieso wurden einige krank und andere nicht? Als ich durch die Stadt ging, dachte ich, dass die Plage mich jede Zeit erreichen konnte. Es war wie bei einem Heer vor dem Kampf: niemand weiß, wer fallen wird. ... Wieso wurden nicht alle krank? Drauf gibt uns der Psalm 91 eine Antwort: Gott ist unsere Zuflucht und Schutz. Aber hier ist eine Antwort die ich nicht völlig verstehe, weil einige gute Menschen starben, und einige nicht so gute Menschen blieben am Leben. ... Die letzte Erklärung liegt wieder im Gottes souveränen Wille.
4. Durch diese Epidemie kam es zu Umständen, die eine Gesellschaft normalerweise völlig ablehnen würde. ... Der Stadtrat beschloss die Theater, Schulen und Kirchen zu schließen, um die Gesundheit der Stadt zu schützen. ... Wenn große Menschenmenge zu vermeiden, hilft der Gefahr der Epidemie abzuwehren, war es wohl weise, Schutzmassnahmen zu nehmen, statt blind auf Gottes Schutz zu vertrauen, während wir uns unnötiger Gefahr aussetzten. ...
Ich machte mir am Anfang Sorge, denn unsere Pläne für die Gemeindearbeit im Herbst fielen aus, aber ich kam bald zur Vernunft. Ich sagte mir selbst: Wieso machst du dir solche Sorgen? Gott weiß, was Er macht. Sein Werk wird nicht leiden. Es wird viel mehr dadurch Hilfe erfahren. Aus dieser Seuche wird viel Gutes für Gottes Gemeinde kommen, davon bin ich mir sicher. [Röm 8:28-29!]
"Das Verhältnis der Sünde hat in der Kirche in den letzten beiden Jahrhunderten im gleichen Maße abgenommen wie die Erkenntnis Gottes. Für die Reformatoren stand es fest, dass die menschliche Natur in allen Bereichen von der Ursünde befallen war, jener zwingenden Macht, die hinter den einzelnen Übertretungen steht. Sie glaubten, dass der Mensch die Willensfreiheit besitzt, zu tun, was ihm gefällt, dass er aber ohne das erneuernde Werk des Geistes völlig unfähig ist, Gott zu suchen und ihm zu dienen. Ohne Gottes Gnade gründen sich seine besten Taten auf den Unglauben und selbst seine Tugenden werden in seinem Leben zu Waffen gegen die Herrschaft Gottes eingesetzt. ...
Obwohl die meisten Menschen zeitweilig so tun, als ob sie verwirrte Wahrheitssucher seien mit einer echten Achtung vor Gott, so besitzen sie doch nach Edwards [in einer Predigt über Römer 8:7], solange sie nicht vom Geist bewegt werden, eine natürliche Abneigung gegen den wahren Gott.
Es erfüllt sie ein unkontrollierbarer Wunsch, seine Gesetze zu brechen, und die ständige Neigung über ihn, wenn sie ihn überhaupt wahrnehmen, zu Gericht zu sitzen. Sie leben in einer moralischen Feindschaft gegenüber dem in der Bibel geoffenbarten Gott. Da seine Pläne die ihrigen bei jedem Aufeinandertreffen kreuzen, hassen sie ihn in Wirklichkeit mehr als alles andere in der Welt, dies ist ihnen weithin unbewusst.
Sie wird gewöhnlich durch ihren Unglauben unterdrückt, durch ihr Erschaffen annehmbarerer falscher Gottesbilder, durch ihr Gefühl für seinen großen Abstand zu uns, durch ihre Angst vor der Strafe oder durch ihr mangelndes Bewusstsein für die Größe ihrer Schuld. Sie sind willig, einem verschwommenen Bild der Gottheit Achtung zu erweisen, und diese Haltung wird durch Furcht und Selbstsucht noch verstärkt."
Richard Lovelace, Theologie der Erweckung, s. 80-81.