Ich habe ein Rätsel für euch. Ist die Christus Gemeinde Dieburg wie die AOK oder die DLRG, – Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft? Beide Organisationen sind da, um etwas Gutes zu tun, um Leute zu helfen. Beide haben viele Mitglieder. Aber zwischen den Beiden besteht ein krasser Unterschied. Wirst du krank, und bist nicht bei der AOK, denn bekommst du keine Hilfe von denen. Wenn du aber am Nordsee bist und kurz davor zu ertrinken, dann, egal wer du bist, wirst du von der DLRG geholfen. Die AOK existiert nur für seine Mitglieder. Die DLRG existiert für die, die nicht Mitglieder sind.
Gerade zu dieser Jahreszeit ist diese Frage ungeheuer wichtig. Letzte Woche feierten wir den Tod und die Auferstehung Christi für uns. Diese wunderbare Wahrheit, dass der Tod Christi der Tod unseres Todes ist, und seine Auferstehung die Verheißung unserer Auferstehung ist. Mit Gott durch Gnade versöhnt. Und jetzt treffen wir uns hier als Gemeinde, ein Teil der Gemeinde Christi. Und die Frage ist, wozu?
Kurz vor seiner Himmelfahrt sagte Jesus seinen Jünger , sie waren keine Mitglieder der AOK, sondern CLRG. Christus Lebens-Rettungs-Gesellschaft. Wir können es in Apostelgeschichte 1, 8 lesen. „Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.“ Die Gemeinde existiert letztendlich für Leute, die noch nicht Teil der Gemeinde sind. Missionen, die Verkündigung des Evangeliums unter allen Völker, um Nachfolger Christi zu machen, ist keine Sache der Vergangenheit. Bevor wir zu unserem Text für heute Morgen gehen, möchte ich ein kurzes Video mit euch schauen, das die jetztige Situation der Missionen sehr klar schildert.
Während dieser Predigt sollen wir aktiv bleiben, aktiv beten. „Herr was kann ich tun? Wozu rufst Du mich?“ Drei Möglichkeiten sind uns offen. Beten und Gehen, Beten und Senden, oder Ungehorsam bleiben. Mein Gebet ist, dass Gott uns alle zu einer neuen, tieferen Hingabe zu der ersten oder zweiten Option bringt. Insbesondere habe ich im Vorbereiten dieser Predigt gebetet, dass Gott einige von uns hier eine deutliche klare neue Berufung schenkt. Dass der einer oder der andere Gott hört, als Er jetzt sagt, „Gehe, Ich sende dich“. Mögen wir alle sagen, „Herr, hier bin ich.“
Psalm 96 ist geschrieben worden, um die Gemeinde Gottes daran zu erinnern, dass sie nicht für sich selbst existiert. Er ist nicht geschrieben worden, um Missionen ein kleines Platz in unseren Herzen zu schaffen. Er ist geschrieben worden, damit die tiefen Sehnsüchte und Begierden unserer Herzen auf die Nationen schauen und so seufzen;
Herr, gib meinem Leben Gedeihen, nicht dass ich hohen Rang erlange, sondern dass mein Leben ein offenes Zeichen dafür sei, was es bedeutet, Gott zu kennen. Herr, zünde an den toten Reisighaufen meines Lebens, gib, dass ich aufflamme und für dich verbrenne. Verzehre mein Leben, denn es ist dein. (Jim Elliot, Missionar zu den Auca Indien.)
Um uns eine brennende Leidenschaft für die Ehre Christi unter allen Völker zu geben, sammelt der Verfasser des Psalmes mehrere Argumente, die unter drei Punkte untergeordnet werden können.
1)Wer bin ich? 2) Wer ist Gott? 3)Wer sind die Nationen?
Der Christ kann seine Identität erst begreifen, wenn er auf Christus schaut, wenn er weiß, dass er in Christus lebt. Wenn Gott sagt in Vers 2 des Psalmes „Verkündet sein Heil“ redet Er zu denen, die schon gerettet sind. Jesus Christus ist gekommen, um unwürdige Menschen mit Gott zu versöhnen. Am Golgatha passierte ein Wunder, sogar das Wunder der ganzen Geschichte der Welt. Der perfekte Sohn Gottes wurde zu Sünde gemacht, um Menschen zu retten. Hier allein in dem Blut Jesu ist die einzige Rettung für Menschen. Hier allein finden wir, dass der heilige Gott, dessen Liebe nicht auf Böse schauen kann, rettet. Wenn der Christ dies begreift, wenn er begreift, wie Gott ihn ewig liebt und was Er für ihn in Christus getan hat, um ihn aus Gnade allein zu retten, dann weiß der Christ, dass sein Leben, sowie seine Identität in Christus geborgen ist. Und er singt vom ganzen Herzen.
Deswegen singen wir hier zu Gott. Aus Dankbarkeit und Liebe zu Gott, der uns ewiges Leben in seinem Sohn geschenkt hat. Christen sind Anbeter und Verehrer Gottes. Solange die Identität des Christs in Christus allein gefunden ist, solange singt Er Gott zu Ehre. Und Gott will, dass wir singen. Allerdings nicht nur hier sondern überall auf dieser Erde. „Singt dem Herrn ein neues Lied, singe dem Herrn, die ganze Erde, singt dem Herrn, Preist dem Herrn!“ vv. 1-2.
Aber unser Lobpreis soll nie mit Singen aufhören. Herzen voll mit der Liebe Gottes geben sich nie mit Singen allein zufrieden. Sie wollen auch von Jesus erzählen. Das ist wieder in v. 1-2 zu sehen. Der Psalm fängt mit dem Befehl zu singen an, aber dort bleibt er nicht. Der Verfasser will nicht nur zu Gott singen, sondern er will Christus preisen und seinen Namen verkündigen, von Tag zu Tag sein Heil, seine Wundertaten und seine Herrlichkeit unter allen Völkern.
Und bis zur Wiederkunft Christi soll es auch so bei uns sein. Solange es verlorene Menschen gibt, durch ihrer Sünden von Gott getrennt, muss unser Lobpreis uns immer zur Verkündigung bringen. Wenn Gott der großte Schatz für uns ist, werden unsere Lieder uns einsam klingen, bis Zungen von jeder Sprache der Welt mitsingen. Und dazu sind wir ja befohlen. Denn Verse 1-2 sind Befehle.
In dieser Verbindung zwischen unserer Identität als erlöste und befohlene Kinder Gottes und Missionen sehen wir die Weisheit und Gnade Gottes. Da Gott das von uns verlangt, was uns am Meisten Freude macht. Hast du jemals einen Film gesehen, oder etwas erlebt, dass du so unglaublich genial fandest, dass du sofort jemanden anrufen müsstest, „du müsst diesen Film sehen, der ist einfach prima!“? Und war deine Freude an den Film nicht eigentlich zuerst vollkommen, als du ihn gelobt hast? Wir sehen das bei allem, was uns Freude macht. Unsere Freude wird erst vollkommen, wenn Wahrnehmung überflutet zu Weiterempfehlung und Lobpreis.
Vielleicht denkst du, dass Gottes Befehle eigentlich nur eine Belastung für uns sind. Wenn ja, hast du ein falsches Bild von Gott. Er befehlt uns, das zu tun, was den Menschen am meisten Freude schenken kann. Seinen Sohn so sehr zu lieben, bis wir uns nicht mehr zurückhalten können, und vor lauter Freude seinen Namen verkündigen und loben müssen. Es ist ein Geschenk Gottes, dass wir anderer Leute von seinem Sohn erzählen dürfen. Er braucht uns dafür nicht, aber Er hat sich entschlossen, uns zu nutzen, damit wir seine Freude teilen können. Und so ist jeder Christ dazu berufen, den Namen Christi weiter zu verkündigen.
Das heißt lange nicht, dass wir alle als Missionare nach einem Fremden Land ziehen müssen. Sondern es heißt, dass wir erkennen, jede Berufung und Begabung, die wir von Gott haben, ist uns gegeben worden, um zu der Arbeit der Weltevangelisation beizutragen. Der in uns wohnende Heilige Geist ist ein missionarischer Geist. Alles, was Er tut, tut Er, um das Ziel der Missionen zu fordern. Dazu dienen alle unsere Tätigkeiten als Gemeinde. Royal Rangers, Lobpreis Team, Putz Team, Mitglieder, BU, Kigo, Jugend, Gebetstreff, Hauskreise, Ältesten, Diakonie... Jedes Teil der Gemeinde soll letztendlich das Ziel haben, dass Gottes Sohn unter allen Völkern verehrt wird. Alles findet sein Platz unter den Ruf „Erzählt unter den Nationen seine Herrlichkeit!“
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