"Lieber Freund,
Bemühe dich daran, die Mitteln der Gnade (Gebet, das Wort, Abendmahl und Gemeinschaft mit Christen) fleißig zu gebrauchen. Achte aber darauf, dass kein gesetzlicher Geist sich aber einschleicht. Solcher wird dir sagen, Gott sei ein strenger, harter Meister, der darauf aus ist, uns auszunutzen. Die Wahrheit ist fern davon entfernt. Sein Name ist Liebe: Er schaut auf uns mit Barmherzigkeit, Er kennt unsere Gestalt und weiß, dass wir bloß wie Staub sind. Wenn es uns vorkommt, als ob unsere Schwachheiten die Oberhand gewonnen haben, lässt Er uns nicht in die Verzweiflung sinken. Stattdessen erinnert Er uns daran, dass wir einen Fürsprecher beim Vater haben, der dazu fähig ist, Mitgefühl zu zeigen, uns zu vergeben, ja uns völlig zu retten.
Denk an die Namen und Titeln, die Er trägt. In welchen Beziehungen steht Er zu uns? Nennt Er sich nicht Retter, Hirte, Freund, und Ehemann? Hat Er uns nicht seine Liebe, sein Blut, seine Gerechtigkeit, seine Verheißungen, seine Kraft und seine Gnade geoffenbart? Und das alles für unsere Ermutigung!
Weg dann mit allen zweifelnden Gedanken des Unglaubens! Sie werden nicht nur dein Herz beunruhigen, sondern deine Hände auch schwächen. Auf Grund seines Wortes halte es für wahr, dass du Ihm gehörst und Er dir, dass Er dich mit einer ewigen Liebe geliebt hat. Dass Er daher dich in liebender Güte zu ihm gezogen hat, dass Er sicherlich das vollenden wird, was Er begonnen hat. Dass nichts, was man nennen oder sich je vorstellen könnte, dich von ihm je zu trennen vermag.
Diese Überzeugung wird dir Kraft für den Kampf verleihen. Hier ist der Schild, welcher die feurigen Pfeilen Satans löschen kann. Hier ist der Helm, welchen der Feind nicht zerschmettern kann. Im Gegensatz dazu, wenn wir zweifelnd und fürchtend weitergehen, so mit Angst beladen, dass wir nicht weiter als die Reichweite unserer Gefühle vertrauen, so sind wir schwach wie Wasser und werden leicht besiegt. Sei stark also, nicht in dir selbst, sondern in der Gnade, die in Christus Jesus ist.
Dein dich liebender Freund,"
John Newton, Works 2, S.9.
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