"Die Schwachheit und das Elend der Menschen ist doch so groß, dass in den Ängsten des Gewissens und in der Gefahr des Todes wir nichts anderes sehen, als unsere Werke, unsere Würdigkeit und unsere Verdienste und das Gesetz. Und wenn das Gesetz uns unsere Sünden aufzeigt, erinnern wir uns an unser boshaftes Leben. Dann unter großen Anfechtung und mit betrübten Geist seufzt der arme Sünder und denkt, "Ach, wie furchtbar habe ich gelebt. Wenn ich nur etwas länger leben könnte, dann könnte ich besser leben."
So kann die menschliche Vernunft sich von der Sicht der eigenen Gerechtigkeit nicht zurückhalten. Noch kann sie ihre Augen erheben, um Christi Gerechtigkeit zu sehen, die uns passiv geschenkt wird. So tief steckt diese böse Selbstgerechtigkeit in uns."Martin Luther, Galatians, s. 22 Leicht bearbeitet.
Wir sind so drauf besessen, unser eigener Retter zu sein, dass wir nie und nimmer davon ablassen werden, auf uns selbst zu hoffen, bis Gottes Geist einbricht und unser Herz belebt. Nur durch das Wirken Gottes hören wir auf, uns selbst und unsere Leistungsmöglichkeiten zu vergöttern und anzuschauen. Auch in der schlimmsten Stunde, wenn der Maul des Todes uns so nah ist, dass wir seinen Atem riechen können, begreifen wir nicht, dass wir in uns selbst hoffnungslos verloren sind.
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