"Als Jesus auf dem Wasser gelaufen ist, hat Er seine Jünger nicht ermutigt, aus dem Boot zu steigen. Er hat es nicht getan, um denen zu zeigen, was sie machen sollten. Er wollte sie nicht herausfordern. Er hat sie nicht dazu gerufen, für ihn aufs Wasser zu gehen. Ganz im Gegenteil. Er ist auf dem Wasser für sie gelaufen!
"Doch, was ist mit Petrus?" sagst du. Er ist aus dem Boot gestiegen, müssen wir nicht wie er sein? Vielleicht nicht. Drei von den Evangelien erzählen uns von diesem Wunder, aber nur Matthäus erwähnt Petrus Spaziergang. Petrus Rolle scheint also nicht das Hauptgeschehen zu sein. Denn bei diesem Wunder geht es ganz und Jesus; wir sollen auf ihn statt auf Petrus schauen. Jesus steht im Zentrum. Was erzählt uns Matthäus? Fordert er uns auf, das geniale Beispiel von Petrus nachzumachen? Nein, gar nicht!
Wie lesen wir Matt 14: 28-33? Meistens, glaube ich, gehen wir direkt zum Vers 31 und verstehen die Geschichte als eine ermahnende Geschichte von Petrus Glauben(smangel). In Vers 31 sagt Jesus, "Kleingläubiger, warum zweifelst du?" Die Zweifeln sehen wir nicht darin, dass Petrus nicht auf dem Wasser gehen konnte. Die Zweifeln sind in seiner Frage in Vers 28; "Herr, wenn du es bist, so befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen." Petrus will ein Wunder sehen, das Jesu Identität bestätigt. Stattdessen offenbart sich Jesus als der Gott der rettet.
Jesus lässt Petrus auf dem Wasser kommen, obwohl Er weiß, dass Petrus es nicht kann. Petrus sollte es auch wissen. Aber Petrus weiß nicht, was hier passiert. Jesus geht auf dem Wasser, weil Er der Gottmensch ist. Hiob 9:8 sagt von Gott, "Er allein schreitet auf den Wogen des Meeres." Dieses Wunder zeigt uns, dass Jesus Gott ist. Gott und Mensch, denn nur der Gottmensch kann auf die Wellen des Meeres gehen. Aber Petrus checkt das nicht, und statt anzubeten, will er im Zentrum stehen.
Weil Petrus im Zentrum stehen will, fällt er und ist hoffnungslos dem Tod geweiht. Dann rettet ihn Jesus. Indem Jesus auf dem Wasser geht, offenbart Er sich nicht nur als der Gottmensch, sondern der Gottmensch, der rettet! Er ist siegreich über die Wässer des Gerichts. Er ist gekommen, um die Verlorenen, Hoffnungslosen, Kleingläubigen zu suchen und zu retten. Für Petrus, sowie für uns, sind wir am schwächsten, wenn wir glauben stark zu sein. Die Rettung kommt, wenn wir in unserer Schwachheit auf dem Retter schauen.
Es geht hier also eindeutig nicht um eine Herausforderung für uns. Häufig sind wir wie Petrus, und suchen nach Herausforderungen um uns zu beweisen. "Befiehl mir, dass ich zu dir komme" (v.28). Aber da versuchen wir nur in unserer Stärke zu Jesus hochzuklettern. Das ist eine Theologie der Herrlichkeit, unsere Herrlichkeit!
Jesus ist anders. "Sofort streckte Jesus seine Hand aus und fing ihn" (v.31). Jesus gibt uns Gnade, Er nimmt die Initiative. Jesus rettet vom Anfang bis zum Ende. Der christliche Glaube zentriert auf Jesus, nicht auf Herausforderungen für uns. Die Herausforderung ist, unsere Herausforderungssuche zu verlassen, und uns in dem vollbrachten Erlösungswerk von Christus zu ruhen."
Aus dem Englischen von Jonathan Black übersetzt und gekürzt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen