Dieses Bild hängt bei mir über meinen Schreibtisch. Lukas Cranach hat es nach Luthers Tod gemalt. Es ist eine hervorragende Darstellung der Realität der Predigt. Predigt man Christus und ihn gekreuzigt (1 Kor 2: 2), so wird Er alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Luther legt die Bibel aus, deren großen Inhalt Christus ist. Indem Er Christus predigt, so sehen seine Zuhörer den biblischen Jesus mit ihren Ohren und nicht mehr den Prediger. Nur zwei Frauen schauen nicht auf Jesus, eine davon schaut den Zuschauer direkt an; wirst du diesen Christus so predigen? Noch wichtiger, wirst du an diesen Christus glauben?
Dieses Bild erinnert mich auch daran, dass Christus durch den Prediger spricht, wenn der Prediger die Bibel auslegt. Christus selbst kommt zum Wort, wenn wir sein Wort predigen. Fast meine Lieblingsstelle über die Wirksamkeit der Predigt ist Epheser 2: 17 "Jesus kam und hat euch Frieden verkündigt..." Nun, Jesus war nie leiblich in Ephesus. Doch ein Christ war dort, und hat dort das Evangelium treu weitergegeben. Als dieser Christ in seiner Schwachheit seinen Mund aufgemacht hat, seinen Zungen bewegt hat, und seinen Herr emporgehoben hat, so ist derselbe Herr Jesus zum Wort gekommen.
Ihn verkündigen wir (Kol 1: 28). Er verkündigt sich selbst durch uns. Wieso von etwas anderem reden?
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