"Indem die Kirche keinen Platz für die Schreien der Einsamkeit, Verfremdung und Verzweiflung in ihrem Lobgesang hat, hat sie tatkräftig die Stimmen der Einsamen, Verfremdeten, Verzweifelten in der Kirche und außerhalb der Kirche mundtot gemacht.
Durch diese Tat hat die Kirche implizit die banale Ehrgeiz des Materialismus bejaht, ein geschmackloses, belangloses, realitätsfremdes Christentum geschaffen, und seinen Charakter als Verein für die Selbstgefälligen bestätigt.
Im letzten Jahr habe ich drei sehr unterschiedliche evangelikale Gruppen gefragt, was elende Christen im Gottesdienst singen können? Jedes Mal hat meine Frage lautes Gelächter hervorgerufen. Als ob die Idee eines einsamen oder verzweifeltem Christen mit einem zerbrochenen Herzen so unrealistisch wäre, das man drüber lachen sollte. Doch habe ich die Frage in aller Ernsthaftigkeit gestellt. Kein Wunder also dass der britische Evangelikalismus, vom Reformierten bis zum Charismatischen, fast ausschließlich ein angenehmes, gutbürgerliches Phänomenen ist."
Hier besteht auch eine große Lücke in der modernen deutschen Lobpreismusik. Wer wird der Christi Kirche dienen und Lieder für die Verzweifelten und Elenden schreiben?
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