Bis jetzt wanderten [die Gläubigen] im Schatten der Liebe, doch jetzt in Immanuel erschien die Liebe selbst im Fleisch und in der Gestalt eines Menschen. Es war nicht bloß eine Ausstrahlung der Liebe, ihre Wiederspiegelung, Eigenschaft ... sondern die frischen, unwiderstehlichen Wellen der mächtigen Kraft der Liebe, die aus den Tiefen seines göttlichen Herzens kamen. Es war diese Liebe, im Herzen Jesu, die den Himmel herunter auf die Erde brachte, und, durch seine Himmelfahrt, unsere eigene Welt zu den Hallen des ewigen Lichts emporhob. ...
Die Liebe unter Menschen lebt von gegenseitiger Zuneigung und Anziehung ... Aber hier ist eine Liebe, die nirgendwo [unter den Menschen] etwas anziehendes findet, sondern nur das Abscheuliche. Und darin funkelt die souveräne Freiheit der Liebe Gottes. Gott liebt, weil Er lieben will und wird, und durch seine Liebe rettet das Objekt seiner Liebe.
Weil diese Liebe ihre größte Spannung auf Golgotha erreichte, ist ihr Zeichen das Kreuz, und es wird immer so bleiben. Denn das Kreuz ist das furchtbarste Offenbarung der menschlichen Feindseligkeit. Dort in krasser Gegenüberstellung scheint die Schönheit und Freundlichkeit der göttlichen Liebe am hellsten. Sie ist eine Liebe, die alles leidet und erträgt. Sie ist eine Liebe, die freiwillig stirbt, und in diesem Tod kündigt die Morgendämmerung einer noch herrlichen Zukunft an.
A. Kuyper, Work of the Holy Spirit, s. 519
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