"Wenn wir darüber hinaus hören, in welch traurigem, niedrigen Aufzug Christus vor Pilatus stand, dürfen wir daraus das Vertrauen schöpfen, dass wir, gestützt von seiner Fürsprache, fröhlich und getrost vor das Angesicht Gottes treten können. ... Als nämlich die Hohenpriester von allen Seiten auf Christus eindrangen, verstummte Er, um durch sein Stillschweigen uns den Mund zu öffnen. Denn daher stammt jene herrliche Möglichkeit, die Paulus so rühmt (Röm 8: 15), dass wir aus vollem Herzen "Abba, lieber Vater", sagen dürfen. ...
Damit wir das Schweigen Christi nicht wie Pilatus töricht finden, und uns darüber wundern, müssen wir Gottes plan achten; der hatte seinen Sohn zum Sühnopfer für unsere Sünden verordnet, obwohl Er an sich unschuldig war, und wollte ihn doch an unserer Stelle als schuldig verurteilen lassen. Christus schwieg also damals, damit Er jetzt unser Anwalt sein, und uns durch seine Fürsprache von unserer Schuld frei machen kann. Er schwieg, damit wir uns rühmen können, durch seine Gnade gerecht zu sein."
Calvin, Evangelien Harmonie, Bd 2. s. 365-366.
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