Mike Ovey spricht hier weiter über das Wesen des falschen Glaubens. (Teil 1 hier)
"Drittens, falscher Glaube ist eine Verpflichtung des Willens. Er wirkt mehr als nur eine rationale Beeinträchtigung, sodass wir uns tatsächlich nach dem sehnen, was Böse ist. Nirgendwo wird das klarer als in unserem Hang dazu, uns von Gott zu verstecken. (Joh 3:19-20; 2 Tim 4:3-4). Das Problem ist also nicht, dass Menschen nach Gott suchen, und ihn nicht finden können. Ganz im Gegenteil, "Es gibt keiner, der nach Gott sucht." (Röm 3:11). Wir entscheiden uns dafür in der Dunkelheit zu bleiben. In diesem Sinne ist falscher Glaube eine Art Sucht, wo wir uns an unseren Götzen festbinden und uns ihnen verpflichten. Patrick McCormick bietet uns wichtige Einblicke hierin in seinem Buch Sin as Addiction:
Wahrheitsverleugnung, Projektion, und Wahnsinn bilden die unheilige Dreieinigkeit einer Sucht. Um irrationalen Gedanken und Handeln zu rechtfertigen, muss man schmerzliche Information ausblenden, eine fiktive Welt schaffen und aufrecht erhalten, und Schuld für jede schlechte Nachricht irgendwo abgeben, Hauptsache sie trifft weder dich selbst noch deine Sucht. (McCormick, s.155).
Kein Wunder also, dass die Bibel die Sünde so stark mit Hilflosigkeit zusammenstellt. Die Sünde versklavt uns (Joh 8:34); verblendet uns (2 Kor 4:3-4); herrscht über uns (Kol 1:13); und hält uns im Tod (Eph 2:1). McCormick schreibt weiter, "Die Sünde, wie eine Sucht, scheint eine progressive Versklavung an unseren Sehnsüchte zu bedeuten." (Sin,s. 161). Tatsächlich ist die eine Versklavung zu der Gott uns im Gericht übergibt, als Strafe für unseren Aufstand gegen ihn (Röm 1:18-22, 24, 26)
Viertens, falscher Glaube ist eine Beziehungskatastrophe, denn falscher Glaube verbindet uns an einem fiktiven Gott, nicht an dem Gott, der sich in der Schrift offenbart. Falscher Glaube weigert sich, Gottes Wort als wahr und seine Gebote als autoritativ anzunehmen. Er leugnet Gottes Identität als Schöpfer und unsere Identität als seine Geschöpfe. Dadurch verwirft sie die Möglichkeit einer Beziehung mit Gott. [...]
Dieser Punkt hat eine schmerzliche Intensität: denn der Selbstbetrug aktiv in falschem Glauben kann schnell dazu führen, dass wir es leugnen, dass unsere Beziehung zu dem echten Gott kaputt ist. So verhielten sich die Pharisäer und Schriftgelehrter in Markus 7. Sie waren bei ihren religiösen Dienste äußerst penibel, als ob Gott die wichtigste Priorität in ihren Herzen war, doch Jesus entlarvte sie als Heuchler. Sie hatten Gottes Gebote für die Traditionen der Menschen ausgetauscht (Mk 7:8). Ähnliches findet man in Joh 8: Jesu Gegner behaupteten Gott als Vater zu haben (v.41), doch Jesus stellte fest, dass ihr echter Vater der Teufel war (v.44)
Daher verfremdet uns der falsche Glaube von Gott und von uns selbst. [...]"
Mike Ovey et al, Pierced for our Transgressions, s. 114-115 (leicht bearbeitet).
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