"Satans Lügen haben bei Adam einen falschen Glauben hervorgerufen" - Turretin
"Einiges können wir über diesen 'falschen Glauben' sagen.
Erstens, steht er in engem Zusammenhang mit Götzendienst. Wesentlich für das biblische Verständnis von Götzendienst ist die Idee eines Tausches; man tauscht den wahren Gott für etwas anderes (Jer 2:11). Dieser Tausch kann auf verschiedene Weise stattfinden. Man könnte den wahren Gott für eine alternative 'Gottheit' tauschen, wie z.B.: den heidnischen Baal. Oder man tauscht den Gott, der Segen schenkt, für etwas anderes, das auch Segen liefern soll. Zuletzt könnte man Gottes Charakter mäßigen, die Eigenschaften wegradieren, die wir für problematisch halten, und so einen Gott in unserem Ebenbild schaffen.
Dieser letzte Tausch lässt sich am schwierigsten erkennen, denn wir können mitmachen, und dabei noch die traditionelle christliche Fachbegriffe verwenden. Wir sprechen weiter mit großer Begeisterung über 'Gott' und sogar über 'Christus' und 'das Evangelium', und doch zur selben Zeit verwenden wir eine Nachahmung, die unsere sündigen Vorstellungskräfte geschaffen haben.
Wenn wir gewisse Wahrheiten über Gott niederdrücken (z.B.: seinen heiligen Zorn gegen die Sünde), oder andere Wahrheiten verzehren (z.B.: seine Liebe) um unseren eigenen Designergott zu schaffen, begehen wir die Sünde von falschem Glauben, und haben nichts mehr als einen gefälschten Gott.
Zweitens, falscher Glaube ist wahnhaft. Er untermauert unser Denkvermögen, besonderes unser theologisches Denkvermögen. Daher schreibt Paulus von der ganzen Menschheit, dass ihr Denken nichtig wurde, ihre törichte Herzen verfinstert (Röm 1:21-22, cf. auch 2 Kor 4:4; Eph 4:17-18). Falscher Glaube beeinträchtigt unsere rationale Fähigkeiten, sodass wir Wahrheit und Irrtum nicht mehr zuverlässig von einander unterscheiden können. Das steht wieder eng mit Götzendienst zusammen, denn einen Götzen zu beherzigen, bedeutet einer Lüge zu glauben (Isa 44:20).
Dieser wahnhaftige Charakter des falschen Glaubens hat als Folge, dass die Wirkungen der Sünde nicht bloß durch die Darstellung von korrekten, rationalen Argumente rückgängig gemacht werden können. Solche Argumente werden von der gefallenen menschlichen Vernunft nicht richtig verstanden, geschweige denn richtig geschätzt."
Mike Ovey, et al, Pierced for our Transgressions, s. 112-113
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