Samstag, 25. April 2020

Einen Unermesslichen Trost

Wir glauben, dass der liebe Gott, nachdem er alle Dinge geschaffen hatte, sie keineswegs der Willkür des Zufalls oder Schicksals überlassen hat, sondern dass er selbst, nach Vorschrift seines heiligen Willens, sie immerwährend so regiert und lenkt, dass nichts in dieser Welt ohne seinen Willen und seine Anordnung geschieht, obgleich Gott doch von dem Bösen, das in dieser Welt geschieht, weder der Urheber ist noch daran Schuld hat. Denn so weit erstreckt sich seine unendliche und unbegreifliche Macht und Güte, dass er auch dann seine Werke und Handlungen heilig und gerecht anordnet und ausführt, wenn auch der Teufel und die Gottlosen ungerecht handeln. 
Über alles aber, was er tut, das die menschliche Fassungskraft übersteigt, wollen wir nicht neugierig und über unsere Fassungskraft nachforschen, sondern vielmehr die verborgenen und gerechten Gerichte Gottes demütig und ehrfurchtsvoll verehren. Denn es genügt uns, dass wir Christi Schüler sein können und das lernen, was er uns in seinem Wort selbst lehrt, und wollen nicht diese Grenzen überschreiten. 
Diese Lehre aber bringt uns einen unermesslichen Trost. Denn aus ihr lernen wir, dass uns nichts zufällig trifft, sondern alles nach dem Willen unseres himmlischen Vaters, der für uns mit wahrhaft väterlicher Sorge wacht, dem alles untergeben ist, so dass kein Haar unseres Hauptes (welche alle gezählt sind) ausfallen und nicht der kleinste Sperling zu Boden fallen kann ohne den Willen unseres Vaters. 
Hierbei beruhigen wir uns völlig, indem wir wissen, dass Gott die Teufel und alle unsere Feinde gleich wie mit Zügeln so im Zaum hält, dass sie ohne seinen Willen und seine Erlaubnis niemand von uns schaden können. Deshalb verwerfen wir hier die abscheuliche Meinung der Epikureer, welche sich Gott als müßig und nichtstuend und alles dem Glück und Zufall überlassend vorstellten.
Das Niederländische Bekenntnis, Artikel 13.  

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