Donnerstag, 18. Dezember 2014

Mein Gott, Mein Gott, Warum Hast Du Mich Verlassen?

Jesus hängt am Kreuz. Dann wundert sich Jesus über einen unangenehmen Geruch. Es ist nicht der Gestank offener Wunden. Es ist etwas anderes. Und es wird immer stärker. Er sieht hinauf zu seinem Vater. Sein Vater erwidert den Blick, aber Jesus erkennt diese Augen nicht wieder. Sie erschüttern die unsichtbare Welt mit Feuer und verdunkeln den sichtbaren Himmel. Und Jesus fühlt sich dreckig. Er hängt zwischen Erde und Himmel beschmutzt von menschlichen Sekreten an seinem Äußeren und jetzt beschmutzt mit menschlicher Verdorbenheit in seinem Inneren.

Der Vater sagt: “Menschensohn! Warum hast du gegen mich gesündigt und meine große Herrlichkeit mit Hohn überhäuft? Du bist dir selbst genug und selbstgerecht – ganz beschäftigt mit dir selbst und aufgeblasen und voll eigennütziger Ambitionen. Du beraubst mich meiner Herrlichkeit und verehrst, was in dir ist, anstatt von dir weg auf den Einen zu sehen, der dich geschaffen hat. 

Du bist habgierig, faul, ein gefräßiger Ehrabschneider und Tratschtante. Du bist ein lügender, eingebildeter, undankbarer, gewissenloser Ehebrecher. Du praktizierst sexuelle Unzucht; du machst Pornographie und füllst deinen Kopf mit vulgären Dingen. Du tauschst meine Wahrheit gegen eine Lüge ein und verehrst das Geschaffene anstatt den Schöpfer. Und so wirst du deinen homosexuellen Leidenschaften überlassen, unanständig gekleidet und nach dem, was verboten ist, lüsternd. Mit deinem ganzen Herzen liebst du das perverse Vergnügen. 

Du hasst deinen Bruder und ermordest ihn mit den Patronen deiner Wut, Schüsse aus deinem eigenen Herzen. Du bringst Babys um, wenn es dir gerade so passt. Du unterdrückst die Armen, handelst mit Sklaven und kümmerst dich nicht um die Bedürftigen. Du verfolgst meine Leute. Du liebst Geld und Ansehen und Ehre. Du kleidest dich in einen Mantel äußerlicher Frömmigkeit, aber innerlich steckt das Skelett eines toten Mannes – du Heuchler! Du bist lauwarm und lässt dich von der Welt sehr leicht umgarnen. Du begehrst und kriegst es nicht, also tötest du. 

Du bist erfüllt mit Neid und Tobsucht und Bitterkeit und Unversöhnlichkeit. Du machst andere für deine Sünde verantwortlich und bist dir zu stolz, um es überhaupt Sünde zu nennen.Du lässt dir nie Zeit, bevor du redest. Und du hast eine messerscharfe Zunge, die mit ihrer Kritik und sündigem Richten peitscht und schneidet. Deine Worte gewähren keine Gnade. Stattdessen ist dein Mund eine Quelle von Verurteilung und Schuld und obszönem Gerede. Du bist ein falscher Prophet, der Menschen verführt. Du spottest deinen Eltern. Du hast keine Selbstbeherrschung. Du bist ein Betrüger, der zu Teilungen und Spaltungen anstiftet. Du bist ein Trinker und ein Dieb. 

Du bist ein ängstlicher Feigling. Du vertraust mir nicht. Du lästerst gegen mich. Du bist eine Ehefrau, die sich nicht unterordnet. Und du bist ein fauler, unbeteiligter Ehemann. Du reichst die Scheidung ein und vernichtest das Gleichnis meiner Liebe zur Gemeinde. Du bist ein Zuhälter und Drogendealer. Du übst Hellseherei aus und betest Dämonen an. Die Liste deiner Sünden geht noch weiter und weiter und weiter. Und ich hasse diese Dinge in dir drin. Ich bin mit Ekel erfüllt und die Empörung über deine Sünde verzehrt mich. Jetzt trinke meinen Kelch!

Und Jesus tut es. Er trinkt stundenlang. Er ext jeden Tropfen der brühend heißen Flüssigkeit von Gottes Hass auf Sünde vermischt mit seinem zur Weißglut gekochten Zorn auf diese Sünde. Das ist der Kelch des Vaters: allumfassender Hass und Wut aufgrund der Sünden jeder vergangener, jetziger und zukünftiger Generation – allumfassender Zorn auf einen nackten Mann fokussiert, der am Kreuz hängt. Der Vater kann seinen geliebten Sohn nicht mehr ansehen, den Schatz seines Herzens, das Spiegelbild seiner selbst. Er sieht weg. Jesus stützt sich nach oben und heult zum Himmel: “Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?”

Rick Gamache (Pastor von Sovereign Grace Fellowship, Bloomington, MN)

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Jesus Hasst Den Tod

"[Im Bezug auf Johannes 11 und die Geschichte von Lazarus] Warum hat der Blick auf die weinende Maria und ihre Freundinnen Jesus so zornig gemacht? Sicherlich nicht wegen der extremen Gewalt seines Ausdrucks, und auf keinen Fall weil es den Unglauben zeigte, die Unwilligkeit sich Gottes Vorhersehung zu unterordnen, oder die Zweifeln, ob Jesus wirklich retten könnte. Er hat selbst geweint, wenn mit weniger Vehemenz, so aber immer noch in wahrer Mitleid. … 

Der Blick auf das Leiden Marias und ihrer Freundinnen hat Jesus so wütend gemacht, weil es ihm wieder Bewusst gemacht hat, wie böse und unnatürlich der Tod ist. Wie Calvin es formuliert, übt der Tod eine “gewaltige Tyrannei” aus. Angesichts Marias Leiden, “sinnt Er über die gesamte Elend des ganzen Menschengeschlechts nach” (Calvin). Er brennt mit Zorn gegen den Tyrann der Menschen. Unauslöschlicher Grimm füllt ihn und sein ganzes Sein ist aufgewühlt…Der Tod ist das Objekt seines Zornes, und hinter dem Tod auch den, der die Macht des Todes hat, den Christus gekommen war, um zu zerstören. 

Tränen der Mitleid mögen seine Augen füllen, aber das ist jetzt nebensächlich. Seine Seele ist von Zorn ergriffen. Er geht auf Lazarus Grab zu, wie “ein Champion, der sich auf den Krieg vorbereitet.” (Calvin). So wird die Auferweckung des Lazarus kein isoliertes Wunder, sondern ein offenes Zeichen von Jesu Sieg über den Tod und die Hölle. So wird es in der Tat in Joh 11: 24-26 dargestellt. In dieser Aussage deckt Johannes das Herz Jesu für uns auf, als Er für uns unsere Errettung gewonnen hat. Nicht in kalter Gleichgültigkeit, sondern im flammenden Zorn gegen seinen Feind, führt Jesus Krieg an unserer Statt. Er hat uns nicht nur von den Bösen erlöst, die uns unterdrücken; Er hat auch Mitgefühlt für uns und mit uns in unserer Unterdrückung, und aus dem Antrieb dieser Gefühlen hat Er unsere Rettung bewirkt."


Donnerstag, 4. Dezember 2014

Sonne Dich In Seinen Strahlen

"Lerne viel über den Herrn Jesus. Für jeden Blick auf dich selbst schau zehnmal auf zu Christus. Er ist vollkommen schön. Solche unbegrenzte Majestät und doch solche Sanftmut und Gnade und alles für Sünder, sogar für die schlimmsten Sünder. Lebe viel unter den Lächeln Gottes. Sonne dich in seinen Strahlen. Spüre sein alles sehende Auge auf dir in Liebe gesetzt, ruhe dich in seinen allmächtigen Armen aus. Lass deine Seele mit einer Herzen entzückenden Erkenntnis der zärtlichen Barmherzigkeit und Vorzüglichkeit Christi gefüllt werden"

Robert Murray M'Cheyne

Montag, 1. Dezember 2014

Die Gemeinde Ist Das Geschöpf Des Wortes!

Die Gemeinde wird durch das Wort berufen
"Er hat euch durch unser Evangelium berufen..." (1 Thess 2:14)

geboren
"Denn ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem Samen, sondern aus unvergänglichem, durch das lebendige und bleibende Wort Gottes..." (1 Pet 1: 23) 

geheiligt
"Heilige sie durch die Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit." (John 17: 17)

und gestärkt.
"Der vermag euch zu stärken nach meinem Evangelium und der Predigt von Jesus Christus ..." (Röm 16: 25)

Psalm 119 zeigt uns noch mehr. Das Wort gibt der Gemeinde Hoffnung (Psalm 119: 49, 114), Reinheit (v.9), Kraft gegen die Sünde (v.11), Freude (v.14, 111), Bewahrung (v.22), Rat (v.24), Leben (v.25), Trost (v.50, 52), Erkenntnis (v.75, 130), ewige Zuversicht (v.89), Weisheit (v.98), Einsicht (v.104, 169), Genuss (v.103), Licht (v.106), Befestigung (v.132), Wahrheit (v.142, 160), große Beute (v.162).

Die Gemeinde singt das Wort (Psalm 119:172, Kol 3:16-17). Sie betet das Wort (Psalm 1-150). Sie predigt das Wort. (2 Tim 4: 2). Sie verteilt das Wort (Apg 8: 4).

Daher gibt es nichts notwendigeres, als dass wir uns dem Wort hingeben. Es lesen, verdauen, verstehen, genießen, und verbreiten. Gott spricht heute. Durch sein Wort. Die Gemeinde ist ein Geschöpf des Wortes. 
Wie sollen sie nun den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie aber sollen sie an den glauben, von dem sie nicht gehört haben? Wie aber sollen sie hören ohne einen Prediger 15 Wie aber sollen sie predigen, wenn sie nicht gesandt sind? Wie geschrieben steht: "Wie lieblich sind die Füße derer, die Gutes verkündigen!"16 Aber nicht alle haben dem Evangelium gehorcht. Denn Jesaja sagt: "Herr, wer hat unserer Verkündigung geglaubt? 17 Also ist der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch das Wort Christi. (Römer 10:14-17).