Samstag, 28. September 2019

Tragödie und Freude

"Alle menschliche Ehen beginnen mit Freude aber enden mit Tragödie. Ob durch Scheidung oder den Tod, das menschliche Band der Liebe wird irgendwann auseinander zerrissen. Die Ehe zwischen Christus und seiner Gemeinde beginnt jedoch mit Tragödie und endet mit einer freude- und liebevollen Einigung, die nie auseinander zerrissen wird. Es gibt eine Freude, auf die wir in unserer Anbetung hinweisen, die Freude vom Hochzeitsmahl des Lammes.  Aber unsere Leute [gemeint: Gemeindemitglieder] müssen begreifen, dass es in dieser Welt Trauern und Klagen gibt. Kein weltliches, hoffnungsloses Trauern. Aber dennoch echtes Trauern, und wir [gemeint: Pastoren] müssen sie drauf vorbereiten."
Carl Trueman, Reflections On 'What Can Miserable Christians Sing?'


Dienstag, 24. September 2019

Anbetung Auf Dem Trümmerhaufen

Matthew Henry schreibt über Habakkuk 3:17-19: 
"Habakkuk hat entschlossen, sich an Gott zu freuen, denn sein Gott ist nicht verloren, auch wenn alles andere verloren ist. Zerstöre den Weinstock und die Feigenbäume und du schaffst die ganze Freude eines natürlichen* Herzens ab. Doch die, die sich in allen Dingen an Gott gefreut haben, wenn sie arm und leer sind, können noch sich noch an allem in Gott freuen.  
Sie können auf dem Trümmerhaufen ihrer leiblichen Genüssen sitzen, und dennoch den Herrn als den Gott ihrer Rettung anbeten."
Matthew Henry, Commentary on the Whole Bible, s. 653

*Wortwörtlich "carnal"; also ein Herz, das noch in Rebellion gegen Gott lebt.

Freitag, 20. September 2019

Die Tiefste Diversität

"Die Wiedergeburt löscht unsere Individualität, Persönlichkeit oder unseren Charakter nicht aus. Sondern sie heiligt sie, und stellt sie im Dienst für Gott. Die Gemeinschaft der Gläubigen ist die neue Menschheit, die in sich selbst ein breites Spektrum an Vielfalt und Unterschiede trägt, und die tiefste Diversität in ihrer Einheit auslebt."
Herman Bavinck, Reformed Dogmatics Band IV, s. 640. 

Wahre Diversität findet sich in der Hingabe an Jesus Christus, der sein Ebenbild in seiner gläubigen Kirche wiederherstellt. Alles andere ist nur eine billige Kopie, ein zum Scheitern verurteilter Versuch das ohne Gott zu schaffen, was nur Gott schafft. 

Eine Rettende Wissenschaft

"Die Aktivität des Geistes, durch die Er uns lehrt, heißt Erleuchtung. Paulus spricht, "Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr wisst, was die Hoffnung seiner Berufung, was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen." (Eph 1:18). Diese Erleuchtung fängt bei der Wiedergeburt an, und hört danach nicht auf. Sie befähigt uns die geistliche Bedeutung und den geistlichen Inhalt der Wahrheit zu verstehen, und nicht bloß die Form der Wahrheit zu kennen.
Der Heilige Geist schließt den Inhalt der Wahrheit unserem Verstand auf, und dadurch offenbart die Wahrheit. Deswegen wird der Heilige Geist den Geist der Weisheit und der Offenbarung (Eph 1:17). Der Heilige Geist schenkt unseren Augen, d.h.: Er nimmt den Schleier weg, und auf einmal öffnet uns die Augen, sodass wir die ewigen Realitäten von Gottes Wort (Gesetz und Evangelium, Sünde, Christus, Gott, Gerechtigkeit, Gnade). Dadurch kommen wir bei einem Wissen und Verständnis an (Eph 1:18) - nämlich, ein rettendes Wissen. Die Theologie ist eine rettende Wissenschaft." 
Herman Bavinck, Reformed Ethics, s. 353

Mittwoch, 18. September 2019

Eine Dorfkirche Mit Einem Dorfgott

"Ich erinnere mich dran, vor einigen Jahre eine Gemeinde besucht zu haben. Ich habe mich unbemerkt in die letzte Reihe hingesetzt. ... Als wir zu der Fürbitte kamen, hat ein Laienbruder die gehalten, denn der Pastor war im Urlaub. Deswegen hat der Bruder gebetet, dass der Pastor seinen Urlaub genießen möchte. Das ist in Ordnung. Pastoren sollen einen guten Urlaub genießen können.

Zweitens, hat er für eine Frau in der Gemeinde gebetet, deren Baby demnächst erwartet war, dass das Kind gesund zur Welt kommt. Auch ein respektables Gebet. Drittens hat er für eine andere Dame gebetet, die krank war. Das waren die Fürbitte. Sie haben zwanzig Sekunden gedauert.

Ich habe mir gesagt, es ist eine Dorfkirche mit einem Dorfgott. Sie haben kein Interesse an der Welt da draußen. Niemand hat über die Armen, die Unterdrückten, die Flüchtlingen, die Kriegsorten, oder gar über Weltevangelisation gedacht." 
- John Stott, Ten Great Preachers, s.117.

Dienstag, 17. September 2019

Jeder Will Die Welt Regieren

"Jeder will die Welt regieren."  - Tears for Fears. 

Unsere ursprüngliche Bestimmung bei der Schöpfung. 
Unser sündhaftes Verlangen durch unsere Rebellion gegen Gott.
Unsere herrliche Zukunft in Christus.  

Doch Recht Bald

"Bitte nimm diese schnell geschriebenen Worte als ein Zeichen meines Mitgefühls. Möge der Herr euch beide segnen.  
Und mögen wir alle so weinen, wie es denen passt, die erwarten, doch recht bald alle unsere Tränen weggewischt zu bekommen."
- John Newton, Wise Counsel, s. 187.

Freitag, 13. September 2019

Die Furcht Des Herrn

Das Geheimnis der Furcht des Herrn in Psalm 34 ist einfach, aber dafür zutiefst lebensspendend. Gott zu fürchten bedeutet, Geborgenheit in ihm zu finden. Wie ein kleines Kind in den Armen seines Vaters. 

Gott ist der große und erhabene Herr, der über alles in Gnade und Gerechtigkeit thront. Etwa zwanzig mal wird Gott mit seinem Bundesnamen genannt; Jahwe - der so etwas bedeutet wie, "Ich bin euer Gott, mächtig zu retten". 

Doch Gottes Erhabenheit führt nicht dazu, dass wir uns von ihm fern halten. Sondern, dass wir näher kommen. Vers 10: "Fürchtet den Herrn!" Wie? Vers 9: "Schmeckt und seht, wie freundlich der Herr ist, wohl dem, der auf ihn traut." Die Furcht des Herrn wird ganz konkret in den Versen 9-15 beschrieben. Da ruft David uns auf, näher zu Gott zu kommen. Ihm zu begegnen auf die Ebene des Genusses - "Schmeckt"! - und seine Güte in jeden Bereich unseres Lebens zu empfangen und widerspiegeln - "Weiche vom Bösen und tue Gutes". 

Die Furcht des Herrn ist also nicht die Angst vor dem Gericht. Sie hat nichts mit der Qual eines unsicheren Schicksals zu tun. Sie ist nicht die Terror eines Untertans, der die Aufmerksamkeit eines Tyrann nicht auf sich ziehen will. Sie ist die Zuversicht, dass Gott rettet, und daher dass es gut ist, bei ihm zu sein. Dass ist der Grund, wieso David Gott preist und uns auffordert, Gott auch anzubeten (Vv.1-8).

Und das ist der Schwerpunkt von den Versen 16-22. Wie ist dieser Gott, den wir fürchten müssen? Er ist unser beste Freund. Seine Augen schauen immer auf uns, Er hört uns stets zu (v.16). Er schaut auf unsere Feinde, um uns zu bewahren und zu retten (v.17). Er ist nahe den Kaputten, die kaum weiter gehen können, dessen eigene Herz keine Hoffnung mehr kennt (v.18). In diesem Leben musste Jesus Christus der Gerechte viel Böses erleiden, aber aus allem rettet ihn der Herr (v.19). So geht dieser Gott mit jedem um, der in Christus ist. 

Was bedeutet es Gott zu fürchten? Gottes Majestät zu erkennen und näher zu kommen, im Vertrauen drauf, dass diese Majestät unser Heil und unsere Rettung ist. 

Wer Kann Die Kämpfe Des Herrn Kämpfen?

"Wir sollten nie zu [Glaubensunterschiede] mit wahren Christen ohne Reue und ohne Tränen kommen. Hört sich schon recht einfach an, nicht wahr? Glaub mir, so haben Evangelikale oft nicht gelebt. Wir stürzen hinein, freuen uns anscheinend dabei riesig drüber, dass wir die Fehler anderer Menschen entdeckt haben. Wir bauen uns auf, indem wir andere Christen niederreißen. Sowas kann eine echte, tiefe Einheit unter Christen nicht darstellen.  
Es gibt nur eine Art von Menschen, die die Kämpfe des Herrn auf eine auch nur annähernd angemessene Art und Weise kämpfen können. Und zwar sind es die Menschen, die von der Natur aus nicht kampflustig sind. ... Die Welt muss erkennen können, dass wir nicht mit einander übereinstimmen, nicht weil wir den Geruch des Blutes, der Arena und des Stierkampfs lieben, sondern weil wir um Gottes Willen so handeln müssen. Wenn Tränen fließen, wenn wir gegen einander sprechen müssen, dann kann etwas wahrlich schön gesehen werden." 
Francis Schaeffer, The Mark of a Christian, s.26-27

Mittwoch, 11. September 2019

Die Zuversicht Der Göttlichen Liebe

"Die Position des Gläubigen ist nicht die eines zitternden Menschen vor dem Richterstuhl, auch die eines Menschen, der gespannt drauf wartet, sein Schicksal zu erfahren.  Nein, die Position des Gläubigen ist die, des Menschen, der die Zuversicht einer göttlichen Liebe besitzt, die tiefer als alle seiner Sünde gegangen ist, die Verantwortung für sie auf sich genommen hat, sowie auch die Verantwortung dafür, den Gläubigen von seinen Sünden zu befreien."
James Denney, The Death of Christ, s. 120 

Dienstag, 10. September 2019

Was Ex-Christen Nicht Sagen

"Wenn Menschen weg vom christlichem Glauben wandern, werden einige Gründe dafür häufig zitiert. Sie kommen oft von der fehlenden Bereitschaft sich an der Autorität der Bibel trotz lauter Kritik von der zunehmend säkularen Welt zu halten. In manchen Fällen fehlt diese Bereitschaft wegen Fragen der Moralität, in anderen wegen Fragen der Naturwissenschaft, oder in anderen wegen dem Widerstand von institutioneller Autorität.  
Aber eins höre ich niemanden sagen, der vom Glauben abfällt. Und das soll uns aufmerksam machen. Sie sagen recht wenig über Jesus.  
Wir hören nicht, dass diese Menschen sagen:
- Jesus ist unehrenhaft gewesen
- Jesus ist untreu gewesen
- Jesus hat uns betrogen
- Jesus ist nicht gut gewesen
- Jesus hat nicht selbstaufopfernd gedient
- Jesus hat's nicht gegeben
- Jesus hat unsere Vorstellungskraft nicht gefesselt
- Jesus hat uns im Stich gelassen
- Jesus ist nicht das gewesen, wonach wir uns zutiefst gesehnt haben. 
 
Um ehrlich zu sein, Menschen, die vom Glauben abwandern, sprechen danach selten über Jesus. Er wird weder angeklagt, noch als Enttäuschung enthüllt. Vielleicht reden sie über die Kirche. Oder sie zucken bei der Lehre der Bibel zusammen. Oder vielleicht sprechen sie über ihre persönliche Reise. Aber Jesus? 
Jesus bleibt so wie Er vor Pilatus gewesen ist. Obwohl Jesus zentral zu der ganzen Diskussion ist, schauen die Menschen anscheinend an ihn vorbei. Wie Pilatus waschen sie sich die Hände, und durch ihr Schweigen über ihn, fügen hinzu, "Ich finde keine Schuld an diesem Menschen!" (Luk 23:4). 
Diese Bemerkungen sind gar nicht übel gemeint. Ich empfinde tiefes Mitgefühl für die, die abgewandert sind. Christ zu sein ist ja schwer genug. Das Christsein vorzutäuschen muss unerträglich qualvoll sein. Sondern ich schreibe das hier als Warnung für bekennende Christen, dass wir "Jesus betrachten" (Heb 3:1). 
Nach mehreren geistlichen Autopsien von Menschen, die von Christus weggegangen sind, ist mir eine Gemeinsamkeit aufgefallen. Der Weg zum Glaubensabfall ist mit Gleichgültigkeit gegenüber Christi Herrlichkeit gepflastert. Alle Christen sollen sich gegen diesen Abfall wehren, indem sie Christi Herrlichkeit sorgfältig studieren..." 
Erik Raymond

Freitag, 6. September 2019

Doch Der Herr Hat Es Gesagt

"Ich empfehle Ihnen vor allem jene Verheißung Gottes, die so allumfassend ist, dass sie alles betrifft, was uns geschieht. Die Verheißung lautet, "Alle Dinge werden uns zum Guten bewirkt." Wie schwer es uns fällt zu glauben, dass nicht nur jene Dinge, die uns hart treffen, sondern auch jene Dinge, die unsere Korruption hervorruft, uns unsere Herzen offenbaren, und uns mit Schuld und Scham füllen, das alles wird zum unseren Guten gewirkt. Doch der Herr hat es gesagt.
Alle Ihrer Schmerzen und Prüfungen, alles was Sie persönlich betrifft, alles was Ihre Freunde betrifft, alles wird letztendlich Ihnen zum Vorteil dienen. 
Daher hängt Ihr Frieden nicht von einer Änderung Ihrer Umstände ab, egal wie attraktiv sie Ihnen auch erscheint. Sondern kommt Ihr Frieden davon, dass Ihr Willen sich dem Willen des Herrn beugt, dass Sie willig werden, die Führung des Herrn anzunehmen. Beten Sie dafür, und warten Sie geduldig auf ihn, und Er wird es tun. 
Seien Sie nicht überrascht bei der Entdeckung Ihrer Hilflosigkeit, Schwachheit und Verdorbenheit. Alle, die Gott liebt und lehrt, sehen sich in diesem Licht. Je mehr seine Gnade zunimmt, desto mehr werden wir uns vor Ihm erniedrigen, und desto teuerer werden uns der Retter und seine Gnade. 
Gott verwendet seine eigene weisen Methoden, um Sie zu demütigen und zu läutern. Ich bin mir sicher, Er wird Ihnen dabei Gutes tun."
John Newton, Letters of John Newton. 

Montag, 2. September 2019

Unsere Ganze Glückseligkeit

"Die Frucht des Glaubens ist nämlich unsere Vereinigung und Gemeinschaft mit Christus. Das wird im Wort "Adoption" zusammengefasst, denn durch den Glauben haben wir Christus empfangen, sind seine Brüder und somit auch Gottes Erben und Miterben Christi gemacht worden. In dieser Adoption besteht unsere ganze Glückseligkeit."
Petrus Van Maastricht, Theoretical-Practical Theology, 2:5-6