Samstag, 24. August 2019

Antipsalm 23

David Powlison bringt die Qualen auf den Punkt, die wir uns selbst einreden, wenn wir nicht in Christus bleiben. Es ist (sozusagen) der Negativ-Film zu Psalm 23:

Ich bin alleine.
Niemand schaut nach mir oder beschützt mich.
Ich spüre das Gefühl eines ständigen (ungestillten) Verlangens.
Nichts passt wirklich.
Ich bin immer unruhig.
Ich werde leicht frustriert und bin oft enttäuscht.
Es ist ein Dschungel - Ich bin überfordert.
Es ist eine Wüste - Ich verdurste.
Meine Seele fühlt sich zerbrochen an, sie ist verdreht und steckt fest.
Ich kann mich selbst nicht wieder zusammen setzen.
Ich stolpere durch dunkle Pfade.
Und doch bestehe ich darauf: Ich möchte tun, was ich will, wann ich es will und wie ich es will.
Aber das Leben ist verwirrend.
Warum klappen die Dinge denn nie?

Ich werde verfolgt von Leere und Nichtigkeit. Von den Schatten des Todes.
Ich habe Angst vor dem großen Schmerz und der letzten Niederlage.
Der Tod wartet auf mich am Ende jeder Straße,
Aber daran möchte ich nicht denken.
Ich verbringe mein Leben damit, mich zu schützen.
Schlechte Dinge können passieren.
Ich finde keine bleibende Geborgenheit.
Ich bin alleine ... stelle mich allem, was mich verletzen könnte.

Sind meine Freunde wirklich meine Freunde?
Andere benutzen mich für ihre eigenen Ziele.
Eigentlich, kann ich niemandem vertrauen.
Niemand steht für mich ein.
Niemand ist wirklich für mich - außer ich.
Und ich drehe mich so sehr um mich selbst, dass es manchmal ekelhaft ist.
Ich gehöre niemanden, als nur mir alleine.
Mein Becher, ist nie wirklich voll genug.
Ich bleibe leer zurück.
Enttäuschung folgt mir mein Leben lang.
Werde ich am Ende einfach ausgelöscht, ins Nichts hinein?
Werde ich für immer obdachlos im freien Fall in die tiefe stürzen?
Sartre hat gesagt: "Die Hölle sind andere Menschen."
Ich muss hinzufügen: "Die Hölle bin auch ich."
Es ist ein lebender Tod. Es ist ein totes Leben
und dann sterbe ich.

Ray Ortlund fügt hinzu: 
Aber hier sind die grünen Auen und das frische Wasser, zu dem wir immer rennen können, durch den Glauben, durch das vollendete Werk Christi am Kreuz:

Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. 
Er lagert mich auf grünen Auen, 
Er führt mich zu stillen Wassern. 
Er erquickt meine Seele. 
Er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen.
Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil, 
Denn du bist bei mir; 
Dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich. 
Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; 
Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, 
Mein Becher fließt über. 
Nur Güte und Gnade werden mir folgen alle Tage meines Lebens; 
Und ich kehre zurück ins Haus des HERRN lebenslang.


(Dank an Joseph McMahon für die Übersetzung)

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