Montag, 20. Mai 2013

Der Kelch


Schwarz wirkt hell von Licht durchblitzt
Neben der Fülle dieser Finsternis.
Zerfressende Krankheiten nur zahm,
Neben dem nie sterbenden Wurm.
Keine Hoffnung auf ein Morgenrot,
Nur Qual, gieriger Tod, Zorn. 

Unentwegt schlägt, beißt, frisst es.
Tritt auf Schlag, Fluch auf Spott,
Strafe auf Schande, Durst auf Hunger,
Gehäufte Elend, ausgegossene Leiden.

Was ist es? Ein Kelch. 
Die Verdammnis deiner Sünde, 
Die Vergütung deiner Rebellion. 
Die Alpträume deiner Hölle.
Gottes persönlicher Zorn gegen dich:
In einem Kelch. In deinem Kelch.

Kein Sturm im Wasserglas:
Ein Vulkan der Verwesung.
Er donnert, droht, 
Glüht, drescht, fetzt, stürmt, 
Schreit, stinkt, und schäumt.
Sauer und salzig, das Gesöff der Verwüstung,
Bis zum Rand mit brennendem Tod:
Dein Kelch wartet auf dich. 
Jeden Tropfen musst du schlucken,
Der Kelch ist immer voll. 
Den letzten Tropfen schmeckst du nie.

Am Kreuz.
Dort nimmt Gott deinen Kelch, 
Schenkt ihn seinem Sohn.
Dein Kelch in seiner Hand.
Dein Kelch gegen seine Lippen.
Deinen Kelch trinkt Er.
Er schüttert ihn in sich hinein.

Denk 
An deine Sünden
An dein untreues Herz
An deine Lieblosigkeit.
Weiß, dass Gott dich liebt.
Weiß, dass Er keinen Zorn gegen dich hegt
Weiß, dein Christus hat deinen Kelch getrunken. 
Dein Kelch ist leer. 
Freue dich.

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