Sonntag, 15. Juli 2012

Lass Das Evangelium Nie Los (Teil 2)

Aber wieso ist das Evangelium so wichtig? Paulus schreibt im Vers 3, dass er das Evangelium vor allem überliefert hat. Wörtlich steht da, von erster Wichtigkeit, von größter Bedeutung. In dieser Stelle gibt Paulus auch 6 Begründungen für diese Priorität.

1. Lass das Evangelium nie los, denn das Evangelium ist der Schlüssel zum Alten Testament.
Was ist der Schwerpunkt des Alten Testaments? Was will Gott uns da lehren? Jesus Christus. Paulus erwähnt zweimal, dass das Evangelium schon im AT versprochen worden ist. Christus ist nach den Schriften gestorben und am dritten Tag nach den Schriften auferweckt worden. Jesus selbst sagt in Johannes 5: 39, “Die Schriften geben Zeugnis von mir.” Damit kann das Neue Testament nicht gemeint sein, da es das NT noch nicht gab. Lass das Evangelium nie los, denn es ist ein Kompass, das dir die Richtung im AT zeigt. Das Alte Testament hat genau dieselbe Botschaft wie das NT. Es ist das Vaters Wort an uns über seinen Sohn.

2. Lass das Evangelium nie los, denn es ist historische Wahrheit.
In den Verse direkt nach unserer Stelle spricht Paulus von den vielen Augenzeugen, die den auferstanden Herrn Jesus gesehen haben. Er erwähnt sie, um den Lesern klar zu machen, dass es Augenzeugen von diesem Ereignis gibt. Sie konnten gefragt werden, falls jemand zweifelte. Es würde zu lange dauern, hier die diverse Beweise für Jesu Leben, Tod und Auferstehung aufzuführen; es genügt zu sagen, dass seit 2000 Jahre Menschen versucht haben, das Evangelium als Lüge zu enthüllen, und es ist keinem gelungen. Viele, die solches versucht haben, sind sogar Christen danach geworden. Das Evangelium ist wahr, es ist sogar der Gipfel aller Wahrheit. Egal was die Wissenschaftler in der Schweiz entdecken, egal welche Forschungen gemacht werden, das Wichtigste in dem ganzem Universum weißt du; Jesus Christus starb für Sünder, er wurde begrabt und auferweckt. Keine andere Wahrheit ist wichtig genug, um diese die Füße zu küssen.

3. Lass das Evangelium nie los, denn es ist eine Botschaft, die wirklich rettet. Ich schäme mich nicht des Evangeliums, denn es ist die Kraft Gottes zu retten, jeden, der glaubt. (Röm 1: 16).

Ein Rettungsboot aus Papier wäre nutzlos. Ein Feuerlöscher mit Branntwein erfüllt eben so. Ein Evangelium, das nicht rettet, wäre kein Evangelium. Es wäre wie unsere Versuche, Gott durch unsere Leistung zu beeindrucken. Wie an einer kalten Winternacht eine Bettdecke zu haben, die zu kurz ist. Egal wie oft man sich zusammenschrumpft, die Füße oder die Schultern bleiben kalt. Die Bettdecke taugt nichts. Doch dieses Evangelium lässt uns nicht im Stich. Es ist Gottes Kraft zu retten, jeden, der glaubt.

Wie Charles Spurgeon [ungefähr so] sagte, “Ach, die Brücke der Gnade wird deine Gewicht tragen, Bruder! Tausende von großen Sünder sind darüber gegangen, ja, sogar Zehntausende. Ich kann ihre Fußschritte jetzt hören, wie sie die große Brücke der Erlösung überqueren. Sie kommen seit dem Sündenfall, und nie ist ein Stein von der Brücke weggefallen. Manche sind die abartigsten Sünder gewesen, manche sind in ihren letzten Tagen gekommen, aber die Brücke hat nie unter ihrer Gewicht nachgelassen. Ich werde diesen Weg auch gehen, ich setzte mein Vertrauen auf demselben Jesus Christus; Er wird mich retten, so wie Er sie errettet hat.”

Keiner andere kann dich, einen Sünder, retten und Gottes Zorn gegen dich besänftigen, nur Jesus. Es ist in keinem anderen das Heil; denn auch kein anderer Name unter dem Himmel ist den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden müssen. (Apg 4: 12)

4. Lass das Evangelium nie los, denn es ist ein Evangelium, indem man stehen kann.
Vers 1 “Ich tue euch aber, Brüder, das Evangelium kund...in dem ihr steht.” Eislaufen ist nicht mein Ding. Das letzte Mal, als ich es gemacht habe, bin ich gerutscht, auf das Gesicht gefallen, und musste zum Krankenhaus, da mein Kopf blutete. Zu lernen, dass man nicht so gut auf Eis stehen kann, hat mir ziemlich Weh getan. So ist es mit allem in dieser Welt, das wir nutzen, um uns Halt zu geben. Es ist alles rutschiges Eis und gefährliches Treibsand. Christus allein ist der Fels, auf dem man sicher stehen kann. Wenn die Stürme kommen, können Freunde, Leistungen, Geld, Image, Gesundheit, Schule, sogar Religiosität uns nicht sichern, und wir fallen mit großem Sturz hin. Christus aber, gekreuzigt und auferstanden, gibt Halt. Angesichts Krankheiten, Krisen, Wohlstand, Sünde, Satan, Ablehnung und Erfolg kannst du in dem Evangelium stehen, ohne zu wanken. In dem Evangelium allein hörst du die Verheißung Gottes; dass Er keine seiner Schafe jemals verliert oder verlässt.

5. Lass das Evangelium nie los, denn es ist Gottes Evangelium.
Das Evangelium gehört uns Menschen nicht. Wir haben es weder erfunden, noch gekauft. Gott hat es uns offenbart und anvertraut, damit wir es bewahren und weitergeben. Paulus schreibt hier, “Ich habe euch vor allem überliefert, was ich empfangen habe.” Von wem hat Paulus das Evangelium empfangen? “Ich tue euch aber kund, Brüder, dass das von mir verkündigte Evangelium nicht von menschlicher Art ist. Ich habe es nämlich weder von einem Menschen empfangen noch erlernt, sondern durch eine Offenbarung Jesu Christi.” (Galater 1: 11-12). Wenn ich mit den Kids auf einer Klassenfahrt gehe, haben die Eltern sie mir anvertraut. Man muss dann immer aufpassen, - man hat ja eine große Verantwortung; etwas von größtem Wert ist einem anvertraut worden. So ist es auch mit uns und dem Evangelium. Gott hat sein größtes Geheimnis uns anvertraut, mit dem ausdrücklichen Befehl, dass wir es bewahren und weitergeben. Lasst uns treue Verwalter von Gottes Schätze sein.

Es gibt eine weitere Anwendung für uns hier. Wenn das Evangelium von erster Bedeutung ist, was wird der Geist Christi dir zeigen wollen? Wenn du mehr von dem Heiligen Geist haben willst, wo sollst Du gehen? Fülle dein Herz und deine Gedanken mit dem Evangelium Christi, so wird der Heilige Geist bei der in seiner Fülle sein. Gott schenkt ihn uns nicht um uns von dem Kreuz abzulenken, sondern dahin zuführen.

6. Lass das Evangelium nie los, denn es ist eine Frohe Botschaft.
An einer kalten Winternacht vor 2000 Jahre ist die Stille durch eine herrliche Botschaft zerrissen worden. Engel sind in den Himmel erschienen, um den Hirten zu proklamieren, “Fürchtet euch nicht! Dann siehe, Ich verkündige euch große Freude, die für das ganze Volk sein wird. Denn euch ist heute ein Retter geboren, der ist Christus, der Herr.” (Lukas 2: 10-12)

Ich verkündige euch große Freude! Welcher Anlass zur Freude könnte großer sein, als die frohe Botschaft des Kreuzes und der Auferstehung sein? Ewige Freude fließt von dieser Quelle, sie wird nie trocknen laufen, kein Durst ist großer als ihre Menge, keine Sorge zu schwer, um von diesem Strom nicht getragen zu sein. Keine Sünde so schwarz, dass sie hier nicht weiss gewaschen wird.

Calvin sagte, “Hier ist unser Freispruch; die Schuld, die uns der Strafe aussetzte, ist auf das Haupt des Sohnes Gottes übertragen worden. Wir müssen vor allem dieser Stellvertretung gedenken, damit wir nicht unser Leben lang zittern und ängstlich bleiben.

Oder hör Richard Sibbes zu,

Christus erschien seiner Gemeinde nie lieblicher, als an dem Moment, wo Er für sie am hässlichsten war. Jesaja spricht, “es war weder Form noch Schönheit an ihm” (Jes 53: 2), als Er am Kreuz hing. Doch, strahlt dort seine Schönheit zu der schuldigen Seele, wo er seinen Retter sieht, den Zorn Gottes tragen, alle seiner Feinde überwinden, und das Gesetz ans Kreuz nageln. Das vor allem soll uns zu Christus anziehen. Er sollte uns umso teuerer sein, je mehr wir begreifen, dass Er für uns hässlich und abscheulich gemacht worden ist. Seine Schönheit erleuchtet unsere Augen, wo Er seine Schönheit nicht mehr sah, als sie unter dem Dreck unserer Sünde bedeckt war. Diesem Evangelium sollen wir vor allem gedenken. Die Welt findet den größten Anstoss an dem, woran der Christ sich am meisten erfreut. “Gott verbiete, dass ich mich an etwas anderes als das Kreuz Christi erfreue.” (Gal 6: 14.) sagte Paulus, so sollen wir uns an das Kreuz Christi erfreuen.”

Lieber Christ, in dem Evangelium siehst du, wie Gott alle seine Perfektionen veranschaulicht, damit deine Seele sieht und schmeckt, wie kostbar und angenehm Er ist.

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