Donnerstag, 28. Januar 2016

Wenn Die Gemeinde Singt

"Das Wort des Christus wohne reichlich in euch; in aller Weisheit lehrt und ermahnt euch gegenseitig! Mit Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern singt Gott in euren Herzen in Gnade!" Kol 3: 16
"Und berauscht euch nicht mit Wein, worin Ausschweifung ist, sondern werdet voller Geist, indem ihr zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern redet und dem Herrn mit eurem Herzen singt und spielt!" Eph 5:18-19
Wie soll es aussehen, wenn Christen zu Gott im Gottesdienst singen? Diese zwei Bibelstellen sind fast die einzigen im Neuen Testament, die sich mit dem Thema Gemeindegesang beschäftigen. (Die andere Stelle ist 1 Kor 14, aber wir bleiben bei diesen Stellen für diesen Blogeintrag.) Daraus kann man jedoch einiges wertvolles ziehen: 

1. Der Gemeindegesang ist ein Teil des Wortdienstes in der Gemeinde. 
Beide Stellen machen dies deutlich, indem wir auch befohlen werden Psalmen zu singen. In Kolosser 3: 16 ist die Verbindung noch stärker, denn der Befehl zu singen kommt direkt nach dem Wünsch, dass Gottes Wort reichlich in uns wohnt. Gemeindelieder sollen also theologisch stimmig und inhaltsvoll sein. Schwache oder sogar biblisch inkorrekte Lieder zu singen wird kaum dazu führen, dass der Geist Gottes uns erfüllt, denn Er ist der Geist der Wahrheit

2. Der Gemeindegesang ist sowohl Gott als auch Menschen orientiert. 
Unsere Anbetung gilt Gott und Gott allein. Wir sollen zu Gott singen. Dennoch Eph 5: 19 zeigt auch, dass wir einander singen sollen. Nicht um uns anzubeten, sondern um uns gegenseitig an Gottes Erlösung und Charakter zu erinnern, sowie auch um uns zur Anbetung Gottes aufzufordern. Etliche Beispiele davon findet man in den Psalmen. 

3. Der Schwerpunkt des Gemeindemusik ist nicht die Instrumente, sondern das Singen. 
Die instrumentale Begleitung steht nicht im Zentrum, sondern ist lediglich Begleitung. Sie wird vom NT bejaht, denn in Eph 5: 19 soll man dem Herrn spielen. Trotzdem, liegt der Fokus auf dem Gemeindegesang. Das wichtigste bei diesem Teil des Gottesdienstes ist, dass die ganze Gemeinde zu Gott mit Wörtern singt. Das bedeutet auch, dass man denen helfen muss, indem man überwiegend Lieder singt, die bekannt sind. Ständig neue oder unbekannte Lieder zu singen hält Leute davon ab, mitzusingen. 

4. "Participation not performance." 
Die Pastoren sollen nicht für die Gemeinde singen. Das Musikteam soll auch nicht vorne als eine Art Priesterschaft für die Gemeinde zu Gott singen, während man zuschaut. Es ist kein Show, dass man nur beobachten soll. Lobpreis ist für die ganze Gemeinde, woran jeder Teilhaben kann, darf und soll. Diese Schlussfolgerung kommt direkt aus dem Wesen des Evangeliums. Jesus Christus hat seine Gemeinde erlöst und zu Gott gebracht, sodass wir alle zum Vater durch Jesus singen und sprechen kann. Jesus Christus allein ist unser Mittler vor Gott, nicht der Pastor oder die Musiker.

5. Daraus folgt, dass die Gemeinde sich sehen und hören sollen.
Eben weil es um Lobpreis und nicht um einen Show geht, um biblische Wahrheiten, die von guten Melodien begleitet werden, soll man vom Text und den Stimmen der Gemeinde nicht ablenken. Die Gemeinde soll sich singen hören, damit sie zu einander singen kann. Und die Gemeindemitglieder sollen sich sehen können. Wenn das Musikteam beleuchtet wird, aber die Gemeindemitglieder im Dunkeln stehen, so kann man sehr schwer zu einander singen. Das Gemeinsame wird ausgeblendet, und man singt alleine in einer anonymen Masse zu Gott. Noch schlimmer, wenn die Gemeinde sich nicht sehen kann, sondern nur die Musiker, wird die Botschaft vermittelt, dass das Wichtigste auf der Bühne stattfindet. 

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