Mittwoch, 10. Februar 2016

Frieden Nur Durch Verzweiflung

"Darum, lieber Bruder, lerne eines: Christum, nämlich den Gekreuzigten. Lerne ihm singen; lerne an dir verzweifeln und zu ihm sprechen, "Du, Herr Jesus, bist meine Gerechtigkeit, ich bin deine Sünde. Du hast an dich genommen, was mein war, und mir geschenkt, was dein war. Du hast an dich genommen, was Du nicht warst, und mir geschenkt was ich nicht war." 
Lieber Bruder, sei auf der Hut, es möchte sein, dass du eines Tages dir ein solches Maß von Reinheit zum Ziel setzest, dass du damit gar nicht mehr als Sünder angesehen werden, ja gar keiner mehr sein möchtest. Christus aber wohnt nur unter Sündern. Darum ist Er ja vom Himmel herabgestiegen, wo Er unter Gerechten wohnte, damit Er auch unter Sündern wohnte. Dieser seiner Liebe sinne nach, und du wirst seinen allersüßesten Trost erfahren. Wenn wir durch unsere eigenen Mühen und Ängste zur Ruhe des Gewissen gelangen müssten - welchen Sinn hat dann sein Tod? 
Darum wirst du ganz allein nur in ihm durch getroste Verzweiflung an dir und an deinen Werken Frieden finden; und dazu von ihm selber belehrt werden: wie Er dich angenommen und deine Sünden zu den seinen gemacht hat, so hat Er seine Gerechtigkeit zu der deinen gemacht."
Luther, Luthers Briefe, s.25-26.

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