Mittwoch, 11. Mai 2016

Reiche Frucht Der Zuversicht

"Reiche Frucht der Zuversicht und Lieblichkeit können nun die frommen Seelen aus diesem Sakrament [aus dem Abendmahl] empfangen, weil sie ja das Zeugnis haben, dass wir mit Christus zu einem Leibe zusammengewachsen sind, so dass alles, was sein ist, auch unser eigen genannt werden darf. 
Daraus folgt, dass wir es wagen dürfen, der getrosten Zuversicht zu sein, dass uns das ewige Leben zugehört, weil Er selbst sein Erbe ist, dass uns das Himmelreich, in das Er bereits eingegangen ist, ebensowenig entrissen werden kann wie ihm, und dass wir auf der anderen Seite von unseren Sünden nicht verdammt werden können, weil Er uns schon von der durch sie begründeten Schuld freigesprochen hat, indem Er den Willen hatte, dass sie ihm zugerechnet würden, als ob sie seine eigenen wären. 
Das ist der wundersame Tausch, den Er in seiner unermesslichen Güte mit uns eingegangen ist.   
Er ist mit uns zum Sohn des Menschen geworden und hat uns mit sich zusammen zu Söhnen Gottes gemacht, 
Er ist zur Erde hinabgestiegen und hat uns dadurch den Weg zum Himmel hinauf gebahnt, 
Er hat unser sterbliches Wesen angenommen und uns dadurch seiner Unsterblichkeit teilhaftig gemacht, 
Er hat sich unsere Schwachheit zu eigen gemacht und uns dadurch mit seiner Kraft gestärkt, 
Er hat unsere Armut auf sich genommen und uns damit seinen Reichtum zugetragen, 
Er hat die Last unserer Ungerechtigkeit, die uns drückte, auf sich selbst geladen und uns dadurch mit seiner Gerechtigkeit bekleidet."
Johannes Calvin, Institutio, IV.17.2.

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