Montag, 27. Februar 2012

Mit Jesus Im Sturm (2)


(Teil 2 von meiner Predigt gestern über Markus 4: 35-41. Teil 1 hier.)
V. 39 “Jesus wachte auf, bedrohte den Wind und sprach zu dem See; “Schweig, verstumme!” Und der Wind legte sich und es entstand eine große Stille.” 

Ich habe das große Vorrecht Lehrer zu sein. Es mag eine Überraschung für euch sein, aber es gibt sogar Zeiten, wo die Kinder etwas machen, was sie nicht machen sollen. Da muss man als Lehrer schnell eingreifen. Eine noch größere Überraschung vielleicht; die Kinder hören nicht automatisch auf die Stimme des Lehrers. Mindestens nicht immer bei mir. Meine Worte haben nicht die Wirkung, die ich mir wünsche. Sieht hier aber die Kraft Jesu Worte. Wenn Er etwas befiehlt passiert es sofort. Nichts kann sich weigern, Jesus zu gehorchen. Für alle unserer Probleme hat Jesus nur ein Wort zu sagen und dann wird Ruhe einkehren. Sein Timing muss uns aber nicht perfekt erscheinen um perfekt für uns zu sein.

Das passiert hier bei dem Sturm. Jesus sagt, “Schweig, verstumme!” und alles ist still. Kannst du dir das vorstellen? Innerhalb einer Sekunde fallen alle Wellen weg, der Wind verschwindet und der Lärm des Sturms ist vorbei. Eine solche öhrenbetaubende Stille haben wir nie erlebt. Der Sturm tobt in den Herzen der Jüngern aber weiter! Der Mensch im Boot mit denen, den sie gut zu kennen glaubten, hat gerade einen Sturm mit zwei Worte besänftigt.

(V.40-41) Jesus spricht zu den Jüngern, “Warum seid ihr furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben? Und sie fürchteten sich mit großer Furcht und sprachen zueinander, “Wer ist denn dieser, dass auch der Wind und der See ihm gehorchen?” 

Der Sturm war beängstigend, aber dieser Mensch im Boot mit denen, war erschreckend. Wer könnte Er sein? Genau die richtige Frage! Niemand hat je zuvor etwas derartiges gemacht. Jonah war nicht dazu fähig, sogar Mose müsste das Wasser teilen, aber das hat nicht er, sondern Gott gemacht. Niemand in der Geschichte der Welt hat einen Sturm so gestillt. Weder Buddha, noch Mohammed, weder Politiker noch irgendeiner Selbsthilfe Guru, kein Mensch kann das.

Aber Gott kann das. Der Schöpfer des Universums kann einen Tsunami mit einem Buchstabe stillen, - zwei Wörter für einen Sturm ist eigentlich übertrieben! Markus will uns etwas wunderbares nahebringen, das unser Vertrauen in Jesus rechtfertigt. Jesus Christus ist Gott. Gott über alle Schöpfung.

Markus will uns an eine Geschichte aus dem Alten Testament erinnern. Es gab da auch eine Nacht, wo Gott das Wasser gestillt hat um sein Volk zu retten. In 2 Mose 14 Verse 19-25 lesen wir von dem Exodus, wo Gott den Schelfmeer trennt, damit sein Volk den Ägyptern entkommen und in Sicherheit gebracht werden konnten um Gott in einer neuen Beziehung zu loben. Hier in Markus 4 sehen wir, wie Gottes Sohn zur Welt gekommen ist um Menschen zu retten. Er schafft einen neuen Exodus, eine neue Rettung. Gott ist dabei Menschen aus einem viel größeren Sturm zu bringen, aus der Nacht der Sünde und dem Sturm seines Zornes.


Am Ende des Markus Evangeliums lesen wir wieder von einer tiefen Dunkelheit, die am Freitagmittag kam. Diese Dunkelheit und diesen Sturm des Zornes haben wir alle verdient, doch Gott sie auf Jesus an unser Stelle gelegt. Jesus hat sie nicht mit Worte überwunden, sondern Er hat sie auf sich genommen um uns ewigen Frieden mit Gott zu bringen.  Jesus ist unser Gott, der regiert und rettet.

Warum fällt es uns oft so schwer Gott zu vertrauen? Einerseits denken wir Er sei weit entfernt und kümmere sich nicht um uns. Andererseits zweifeln wir einfach an seine Vertrauenswürdigkeit. Kann ich Gott vertrauen? Im Gegensatz zu der weit verbreiteten Annahme, will Gott nicht, dass wir ihm blind vertrauen. Er hat uns einen Verstand geschenkt, damit wir sehen, dass Gott zu vertrauen der Gipfel aller Vernunft ist. 

Stell dir vor, du musst eine Woche weg, und du lässt deinen 15 jährigen Sohn allein mit der Familienkatze zu Hause. Bevor du gehst, sagst du deinem Nachbarn bescheid, - “könntest du bitte ein Auge auf ihn werfen, ob alles OK ist?” Ja, kann er.  Eine Woche später kommst du zurück und dein Sohn freut sich dich zu sehen. Allerdings, will er sofort ins Krankenhaus. Er ist OK, aber der Nachbar liegt in der Intensivstation. WO!? Was ist passiert!? Leute haben bei dir versucht einzubrechen. Der Nachbar hat es gehört und ist schnell gekommen um die zwei Männer wegzujagen. Das ging nicht ohne einen Kampf und die Männer haben den Nachbarn schwer verprügelt. Es ist teilweise schon ein absurdes Beispiel. 


Aber, nachdem der Nachbar aus dem Krankenhaus war, wie schnell würdest du ihm vertrauen, das nächste Mal, wo du weg warst, besonders wenn es nur darum ging auf deine Katze aufzupassen. Da der Nachbar seine Vertrauenswürdigkeit bei einer solchen großen Situation bewiesen hat, wie vernünftig ist es ihm mit einer kleineren Angelegenheit zu vertrauen. 

So dürfen wir als Christen denken. Wenn Gott unser größtes Problem überwunden hat; - unsere Sünde und unsere ewige Strafe - wie unlogisch wäre es, ihm mit etwas viel kleinerem nicht zu vertrauen. Wenn Gott bereit war, seinen Sohn für uns zu geben, wie würde Er uns nicht freilich alles mit ihm geben? Gott hat sich um unsere Sünde gekümmert - dabei ist sein Sohn nicht ins Krankenhaus gekommen, sondern ist sogar für uns gestorben. Unsere einzige vernünftige Reaktion dazu ist, ihm unser Leben anzuvertrauen. Am Kreuz hat Gott seine Vertrauenswürdigkeit gezeigt. Was können wir mehr von ihm erwarten, als seine Liebe zu uns durch den Tod seines Sohnes zu beweisen?

Wie sieht dies aber praktisch in unserem Leben aus? Wie können wir Glauben bewahren und Verzweiflung und Unglaube fern halten?
  1. Lies oft in dem Wort Gottes - Glauben kommt von hören und hören vom Wort Gottes. Gott baut unseren Glauben durch sein Wort auf. 
  2. Schreibe dir auf, was Du mit Gott erlebst und schau oft zurück über das, was du geschrieben hast. 
  3. Mach Gemeinde zu mehr als einen Sonntagsereignis. Besuche einen Hauskreis jede Woche, wo du andere Leute ermutigen kannst, und andere Geschwister dich ermutigen können. 
  4. Lass uns aufhören, so zu tun, als ob wir Gott wären. Zweifellos kommt ein großer Teil unseres Stresses von unserem närrischen Gedanken, wir selbst müssen den Sturm überwinden. Unsere Selbsterlösungsprojekte sind prädestiniert zu scheitern. Lass uns fröhlich sein, indem wir Jesus alles geben, nicht nur unsere Sorgen, sondern auch seinen rechtmäßigen Platz als Gott und Herr über uns. 
  5. Erinnere dich immer wieder an die Person und das Werk Christi. Am wichtigsten ist, dass wir immer wieder auf Christus schauen. Jesus sagt im Vers 40, “Warum seid ihr furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?” Wenn wir unseren Gedanken mit Christus erfüllen, dann bleibt kein Platz für Ängste und Verzweiflung. Es ist nicht einfach, aber dafür hat Gott uns seinen Geist gegeben, damit Er uns hilft, unseren Gedanken und unserem Herzen mit Christus zu füllen. Je mehr wir ihn kennen lernen, desto mehr wird unser Vertrauen wachsen. Er weiß, wie es ist, Mensch zu sein. Er ist immer mit uns. Und Er ist unser Retter und Gott. 
Unsere Umstände sollen unseren Blick nicht behalten. Glaube soll unseren Blick bestimmen. Glaube stellt alles wieder her. Glaube schaut an die Wellen vorbei auf Christus auf dem Thron. Glaube weiß, dass Christus für uns herrscht, weil Er zuerst für uns auf dem Kreuz war. Dort sah alles auch aus, als ob der Sturm gewinnen wurde. Aber Christus gekreuzigt ist nicht der Tod unserer Hoffnung, sondern ihre Geburt und Garantie. Der Glaube schaut auf diesem gekrönten diesem gekrönten Christus und weiß, dass wir mit ihm verbunden sind. Dank dem Glauben wissen wir, dass wir den Umstände nicht vertrauen können. Wenn es aussieht, als ob Gott schläft, ist Er immer noch dabei alles zu unserem Guten zu wirken.


Eine kurze Geschichte zum Schluss: John Paton war Missionar unter den Südsee Kannibalen im 19 Jahrhundert. Er war viele Jahre dort und es war keine friedliche Zeit unter den Kannibalen. Er berichtet:
“Schon am nächsten Tag folgte mir ein Häuptling mit seiner Flinte fast vier Stunden lang, bei allen meinen Gängen, meiner Arbeit im Haus und draußen. Oft erhob er die Waffe zum Schuss. Aber meines Gottes Macht hat die Hand zurückgehalten von der Tat. ... Ich lernte täglich meine schwache Hand fester in die einst durchbohrte zu legen, die nun die Welt beherrscht und Ruhe, Frieden und Ergebung erfüllten meine Seele trotz allem”

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