Samstag, 29. September 2012

Bei Wem Wirst Du Dich Bergen?

(Eine Predigt über Psalm 1 & 2.)

Die Bibel ist nicht wie Glückskekse im chinesischen Restaurant; ohne Zusammenhang zusammengeschmissen. Sondern sie erzählt eine Geschichte. Eine Geschichte mit einer Frage: Bei wem wirst du dich bergen? Genauso auch die Psalmen: die Psalmen haben vier Hauptprotagonisten. Es gibt die Gottlosen, David, der ein Schatten von dem gerechten König ist, die Gerechten und Jahwe. Wie alle gute Geschichten gibt es einen Kampf zwischen Gute und Böse, eine Hochzeit und ein Happy Ending. 

Die ersten zwei Psalmen bieten uns eine Zusammenfassung davon an. Wir werden den gerechten König kennen lernen, die Gottlosen und deren Niedergang sehen, und dann zuletzt den Triumph des gerechten Königs.

1. Der gerechte König: 

Gute Nachricht, schlechte Nachricht; welche wollt ihr zuerst? Schlechte Nachricht; du bist in erster Linie nicht derjenige im Psalm 1: 1-2. Es geht nicht in erster Linie um dich. Nicht wir spielen die Hauptrolle in Gottes Geschichte. Die Psalmen wollen unsere Aufmerksamkeit irgendwo anders lenken; und das brauchen wir dringend in unserer Generation, wo wir unaufhörlich selbstbezogen sind.  Es ist aber auch eine gute Nachricht.  Denn wenn du die Hauptrolle spielen willst, musst du ganz brav und fleißig sein. Dein ganzes Glück hängt davon ab, dass du Gruppenzwang widerstehst und Tag und Nacht deine Nase viel in die Bibel steckst und dich dabei erfreuen. Willst du glücklich sein? Dann hast du ganz viel zu schaffen. Bist du am Zentrum des Universums, so besteht kein Trost, keine Hoffnung für dich, denn niemand ist wie du, um Mitleid mit dir zu haben oder dir Kraft zu geben. Es ist wirklich gut nicht im Zentrum zu sein. Also wer ist dieser Mann? Er ist der gerechte Mann; von dem David nur ein Schatten und Vorbild war, und in dessen Ebenbild wir erneuert werden. Es ist Jesus! Dieser Gerechte handelt wie einen König (5 Mose 17: 18-20 & Jos 1: 8) und wird als ein Baum beschrieben; und so beschreibt Gott oft seinen Sohn. Hier haben wir mit dem wahren Weinstock zu tun. 

Glücklich ist der Christus, der nicht folgt dem Rat der Gottlosen, den Weg der Sünder nicht betritt und nicht im Kreis der Spötter sitzt, 2sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht! 3 Jesus ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und dessen Laub nicht verwelkt; alles was Jesus tut, gelingt ihm. (Psalm 1: 1-3)

Jesus, der ewig Gesegnete des Herrn, der ohne Anfang und Ende Freude an der Gemeinschaft mit seinem Vater hat. Er ist der, der wirklich glücklich ist. Das Wort im Hebräischen ist eigentlich eine Steigerung, Jesus ist nicht nur glücklich, Er ist überglücklich, vor allem glücklich. So wie die Sonne hell ist, ist Jesus Christus glücklich. Aber wo kommt dieses Glück her? Von dem Wort seines Vaters. Mit einem Verstand und einem Herzen, die niemals durch die Sünde betrübt worden sind, hat Jesus seine Lust am Gesetz des Herrn: jedes Wort seines Vaters saugt Jesus auf. Er ist die Werbung für 5 Mose 8: 5, wo es steht, dass der Mensch nicht allein von Brot lebt, sondern von jedem Wort aus dem Mund Gottes. Unser König ist von seinem Vater so begeistert, dass Er seine Zeit ständig damit verbringt, über Gottes Wort nachzusinnen. Er will nicht bloß einzelne Versen auf sein Gesicht bespritzen, sondern Er will darin baden. Weil dieses Wort seine Freude an Gott nur mehr und mehr entfacht, will Er nicht in die Sünde hineinrutschen. Siehst du wie einfach es ist tiefer und tiefer in die Sünde zu fallen? Man folgt, steht und dann sitzt. Aber Jesus weiß, dass ohne Gott alles nicht besser ist, und so, als Er hier auf Erden war, hat Er nicht mitgemacht, als andere Leute gesündigt haben, und deswegen will Er auch nicht als einer von den Gottlosen gezählt werden.

Nein, stattdessen ist unser König Jesus aufrichtig und wie ein Baum an Wasserbächen gepflanzt, der seine Frucht immer zu seiner Zeit bringt. Alles was Er tut, gelingt ihm. (Psalm 1: 3)

Wow! Welch ein Bild von Lebendigkeit, Großzügigkeit und Liebe! So wie der Vater Leben in sich hat, hat Er es dem Sohn gegeben, Leben in sich auch zu haben. Was macht der Sohn mit diesem Leben? Behält Er es für sich selbst, knauserig und selbstsüchtig, wie wir sind? Nein, Er gibt es gerne weiter!  Er bringt Frucht in einer düsteren, wüstenhaften Welt hervor.  Und keine kalte, abstrakte, geschmacklose Früchte. Nein, dieser Sohn bringt Früchte vor, die von ihm kommen und in seine Ähnlichkeit wachsen werden. Früchte, die nie verwelken werden, Früchte, die niemand ihm rauben kann, denn alles was Er tut gelingt ihm. 

Der Sohn bekommt eine ewige Quelle der Liebe von dem Vater, wie unaufhörliche Wasserbächen fließen Ströme der Liebe aus dem Herz des Vaters zu Jesus; und diese Liebe gießt Jesus in unsere Herzen herein, durch den Heiligen Geist. Er schafft Leben in uns und macht uns zu seinen Früchte; unzertrennlich von ihm. 

Was für einen Retter wir haben! Oh denke nicht, dass du einen langweiligen kalten Gott hast, du hast einen Gott, der mit Leben explodiert, dessen Großzügigkeit und Liebe für seinen Sohn explodiert ist: Wissenschaftler nennen das der Big Bang. So oft hören wir, dass wir nach Heiligung streben sollen. Wir sollten uns bemühen, immer heiliger zu werden. Nun, das stimmt; das sollen wir. Aber wenn wir nur diese Seite betonen, können wir am Ende denken, dass wir gerechtfertigt durch Glauben wurden, um jetzt durch Werken weiterzugehen. NEIN. Hier sehen wir die Kehrseite; Gottes Rolle. So wie ein lebendiger Baum nichts anderes kann, als Frucht zu seiner Zeit hervorzubringen, so ist es absolut natürlich für Jesus Frucht hervorzubringen, und zwar in allen, die durch Glauben Anteil an ihm haben. 

Die lebendige Liebe, die Jesus von dem Vater hat, schenkt Er uns ständig weiter. Wie ein Baum ständig Wasser und Nahrung aufsaugt und zu seinen Asten und Früchte bringt, so fliesst der Geist Gottes ständig von Gottes Herzen zu uns in Jesus Christus mit der göttlichen Nahrung. Jesus ist dabei dich und alle andere wahre Christen zu heiligen. Und alles was Er tut gelingt ihm. Oh, es mag manche Stellen der Verwesung in dir sein. Jesus weiß das, und Er wird nicht zu lassen, dass die Sünde, egal wie schwarz und anscheinend in deinem Herzen gefestigt sie ist, dich von Gottes Liebe trennt. Er wird dich zu einer Frucht machen, dessen Laub nie verwelkt. Eines Tages wird diese hässliche Frau, die Gemeinde Christi, in aller seiner Schönheit perfekt hervorstrahlen, wie der Mond mit dem Sonnenlicht strahlt. 

Fühlst dich trocken? Siehe, du bist in Jesus festgewurzelt: die Wasserbächen werden nie aufhören. Fühlst du dich erschüttert und zerbrechlich, siehe du bist an dem Baum. Der Wind mag wehen, Satan mag angreifen, aber diese Früchte fallen nie von dem Baum weg, egal wie groß der Sturm. 

2. Die Gottlosen und deren Niedergang. 

Der Unterschied zwischen dem gerechten König und den Gottlosen ist wie der zwischen einem sonnigen Sommertag am Strand und einer Winternacht in einer lichtlosen feuchten kalten Keller. 

Jesus hat Wurzeln und steht fest: sie sind wie Spreu, den der Wind weht. Jesus hat Leben in sich; sie sind getrennt von dem Baum und haben kein Leben. Jesus will geben; sie wollen Gottes Thron nehmen; “lasst uns zerreißen ihre Bande”. Jesus freut sich an Gott und sein Wort: sie toben und tun sich zusammen gegen Gott und seinen Gesalbten, seinen Christus.

Sie mögen mächtig, bekannt und beliebt sein, als Könige der Erde, doch sie scheitern. Im Gegensatz zu Jesus haben sie ihre Wurzeln nicht in dem Vater, sondern im Adam; der erste Verbrecher. Sie sind seine Nachkommen und machen ihm gerne nach. Genau wie Menschen heutzutage zeigen sie, dass der Apfel nicht weit von Baum gefallen ist, wie Adam wollen sie ein Leben ohne Gott führen. Das hört sich vielleicht nicht so schlimm an, aber ein Leben ohne Gott ist nichts anderes als ein Leben gegen Gott. Ohne ihn in seinem Universum als sein Geschöpf leben zu wollen, ist kosmische Meuterei. 

Und ihrer Weg endet in einem schrecklichen Niedergang. Kennt ihr den Film Titanic? Erinnert ihr euch an die Stelle, wo Leonardo di Caprio ganz vorne auf dem Schiff steht und “ich bin der König der Welt” schreit. Und du denkst, ähm...nein! Du bist in der dritten Klasse untergebracht und durch menschlichen Stolz wird dieses Schiff innerhalb von Stunden auf dem Meeresboden liegen; und du wirst tot sein. 

Genauso geht’s den Gottlosen dieser Welt. Viele rühmen sich, leben, als ob die Könige der Welt wären, und geben gerne an, wie sie Leben gefunden haben. Und sie lügen sich in die eigene Tasche. Vielleicht hast du heimlich gedacht, wie du an einem Abend doch gerne keinen Christ wärest, an einem Abend könntest du endlich mal das....Tun. Endlich wirkliches Leben genießen. Gott spricht hier Klartext; versucht man ohne ihn zu leben, seine Bande zu zerreißen und seinem Wort nicht zu gehorchen; so ist man nur Spreu. Ich will gar nicht verleugnen, dass viele Nichtchristen glücklich sind: Gott ist unglaublich gnädig zu seinen Feinden, so dass sie auch glücklich sind. Aber ihr Glück ist zweitrangig, und tief in seinem Herzen weiß jeder, dass etwas nicht stimmt, dass ihm die Wurzeln fehlen und dass seinen Weg scheitern wird. 

Christ, egal, ob deine Freunde in der Schule ein iPhone 5 haben, jedes Wochenende nach Malle fliegen, besser aussehen, einen Freund oder eine Freundin haben, ein besseres Familienleben, du brauchst sie nicht zu beneiden. Ohne Christus zu sein ist die schlimmste Armut, und nichts kann ihn ersetzen. 

 “Darum bestehen die Gottlosen nicht im Gericht, noch Sünder in der Gemeinde der Gerechten. Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten, doch der Gottlosen Weg vergeht.” (Psalm 1: 6)

3. Der Triumph des gerechten Königs. 

In Psalm 2 hören wir endlich Gottes Antwort auf diesen Aufstand. Was macht Gott? Ist Er entsetzt? Bereut Er es, ein Risiko eingegangen zu haben?  “Der im Himmel thront, lacht, der Herr spottet über sie. 5Dann spricht er sie an in seinem Zorn, in seiner Zornglut schreckt er sie:” (Psalm 2: 4-5) 

In einer Welt von wirtschaftlichen Krisen, muslimische Gewalt, lauten Atheisten, von Mörder, Krieg, Verfolgung, Schmerzen und Trauer sitzt Jahwe immer noch auf seinem Thron. Weder rennt Er ahnungslos herum, noch sucht Er Rat und Hilfe. Mit absoluter Allmacht thront Er. Er geht kein Risiko ein, Er macht was auch immer Er will, und alle Dinge müssen seinem Plan dienen. Kein Christ wird in Iran befreit, oder in Afghanistan getötet ohne seinen Willen; kein Haar wird weiss ohne sein Erlaubnis. Denn Jahwe thront. Was macht Er angesichts dieser kosmischen Rebellion? Er lacht und spottet über sie. Es ist nicht so, dass Er die Verfolgung seiner Gemeinde witzig findet, sondern aus Verachtung lacht Er.  Es stimmt, dass Gott die Welt liebt; aber das ist nicht einzige Emotion, die Er für die Welt empfindet. Er liebt sie und steht ihr im Zorn gegenüber. Er verabscheut unsere kosmische Rebellion und ist unbeschreiblich wütend auf diese Welt, denn wir haben uns gegen ihn und seinen Christus erhoben. So oft denken wir Gott ist Liebe, was stimmt, aber wir meinen definieren zu dürfen, wie Liebe ist und handelt. Das steht uns nicht zu. Gott ist Liebe und genau deswegen ist Er so wütend gegen uns. 

Und so spricht Er und erschreckt die Welt “habe ich doch meinen König geweiht auf Zion, meinem heiligen Berg.” (Psalm 2: 6) Sein Wort zu dieser Welt ist Christus! Er hat seinen Sohn als Haupt der Gemeinde eingesetzt: das ist die Bedeutung von “ich habe meinen König auf Zion geweiht”; Zion ist ein alttestamentarischer Name für die Gemeinde. 

Vielleicht denken wir hier, eh, was für eine Reaktion ist das? Check ich nicht. Nun, die Erklärung finden wir in Verse 7-9. “Lasst mich die Anordnung des HERRN bekannt geben! Er hat zu mir gesprochen: »Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt. 8Fordere von mir, und ich will dir die Nationen zum Erbteil geben, zu deinem Besitz die Enden der Erde.“ Christus kommt zum Wort und erzählt uns, dass der Vater ihm die Nationen gegeben hat. Im Neuen Testament sehen wir, dass diese Prophezeiung nach Jesu Auferstehung erfüllt worden ist; Apg 13: 32-33 “dass Gott diese Verheißung uns,... erfüllt hat, indem er Jesus erweckte; wie auch im zweiten Psalm geschrieben steht: »Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.«“ 

Nach seiner Auferstehung hat Jesus Macht über alle Nationen bekommen, sie alle gehören ihm. Alle Macht im Himmel und auf Erden ist ihm gegeben worden; “Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn gegeben” (Johannes 5: 22). Was wird Jesus mit den Nationen machen? Sie mit eisernem Stab zerschmettern, sie wie Töpfergeschirr zerschmeißen. Einfach so. Am Tag seiner Rückkehr wird es kein größer Kampf geben, Jesus wird innerhalb eines Augenblicks schlechthin gewinnen! Keine zweite Runde; Jesus siegt und das war’s. (Off 16: 14-17; Off 19: 19-20; 20: 7-10). Alle werde zerschmettert werden. 

Es sei denn, das ein Wunder passiert: 

Verse 10 - 12. Und nun, ihr Könige, handelt verständig; lasst euch zurechtweisen, ihr Richter der Erde! 11Dienet dem HERRN mit Furcht, und jauchzt mit Zittern! 12Küsst den Sohn, dass er nicht zürne und ihr umkommt auf dem Weg; denn leicht entbrennt sein Zorn. Glücklich alle, die sich bei ihm bergen!”

David spricht hier; es gibt einen Ausweg; wobei Sünder vergeben werden, Verbrecher einen neuen Start bekommen, und Spreu Leben finden. Nicht durch deren Versuche ein gutes Leben zu tun, sondern durch den gerechten König. “Küsst den Sohn....glücklich, alle die sich bei ihm bergen.” Küsst den Sohn: Gib auf mit deinem Kampf, bekenne, dass Jesus Christ Herr ist und berge dich bei ihm. Setze deine Hoffnung auf Glück und Frieden mit Gott nur auf Jesus. 

Wie kann das sein? Wie kann es sein, dass du, Sünder, dem Gericht entkommst? Die Antwort liegt in der Einweihung Christi als Haupt der Gemeinde. Was hat Er bei seiner Einweihung gemacht? Er ist für seine Gemeinde gestorben. Der Baum des Lebens würde um unseretwillen getötet. Er ist Spreu, verwelkt und zerschmettert geworden, damit wir Anteil an ihm haben dürfen und uns bei ihm bergen können. Und einmal angenommen und geborgen in unserem König Christus, können wir Gott dienen mit Ehrfurcht und Jubeln. 

Und so diese Woche; was bedeutet es, dich bei Jesus zu bergen?

Christus ist der Baum des Lebens für uns: Wirst du sein Leben genießen, oder irgendwo anders suchen, um Leben und Freude zu finden?
Christus ist der Baum, dessen Früchte nie verwelken, wirst du dich daran freuen, dass Gott dabei ist, dich in Christi Ebenbild zu erneuern?
Christus ist der König der Welt; der von dem thronenden Vater eingesetzt worden ist; wirst du seiner Herrschaft vertrauen, oder versuchen alles alleine auf die Reihe zu bringen?
In Christus sehen wir wie Gott wirklich ist: voller Liebe, Leben, Großzügigkeit, Gnade für uns in Christus; wirst du alle kalte Gedanken über Gott von deinem Herzen fortjagen?
In Christus ist Gott unser Vater: wirst du zu ihm als himmlischen Vater kommen, und ihm deine Bitten und Belastungen geben?
In Christus dürfen wir Gott dienen; für wen wirst du diese Woche leben? In Selbstbezogenheit sinken, oder großzügig auf andere achten, damit sie auch glücklich in Christus sind?
In Christus sehen wir Gottes reichliche Fürsorge und Liebe für uns; den einzigen Ort, wo wir uns bergen können: wirst du anderen von seiner Erlösung erzählen, wie David es macht?

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