Montag, 6. Juli 2015

Diabolische Bauchrednerei

In "Dienstanweisungen für einen Unterteufel" lehrt C.S. Lewis auf geniale Weise, indem er satanische Ansichten verwendet, um die christliche Wahrheit darzustellen. Er selbst hat es "diabolische Bauchrednerei" genannt. Es folgt eine Zusammenfassung, von jedem der 31 Briefe von Screwtape an Wormwood. In jedem Brief versucht Screwtape Wormwood zu helfen, seinen "Patient" besser in Versuchungen zu bringen. (Nb: Der Patient wird Christ zwischen Brief 1 und 2.)  Das Buch ist sehr lesenswert.
  1. Lass seine Hauptbeschäftigung das normale "echte" Leben sein, nicht Argumente oder die Naturwissenschaft.
  2. Schaff in ihm eine Desillusion mit der Kirche, indem du ihm die Leute zeigst, die er in seiner Selbstgerechtigkeit für komisch oder heuchlerisch hält. 
  3. Nerve ihn mit "täglichen Kleinigkeiten" von seiner Mutter. 
  4. Hält ihn davon ab, sich dem Gebet ernsthaft hinzugeben. Wenn das dir nicht gelingt, subtil lenk ihm dabei von einer Person ab, sodass er an sich selbst oder an ein Objekt denkt. 
  5. Erhoffe dir nicht zu viel vom Krieg [in diesem Fall WW2], denn häufig lässt der Feind unsere Patienten leiden, um sie zu stärken und uns zu quälen.
  6. Nutze seine Unsicherheit. Lenk seine Aufmerksamkeit von dem Feind ab, so dass er an sich selbst denkt. Schaffe, dass er gemein zu seinen täglichen Nachbarn ist, und wohlwollend nur zu den Menschen, die er nicht kennt. 
  7. Behält ihn in der Unwissenheit über deine Existenz. Mach ihn entweder zu einem extremen Patriot oder einem extremen Pazifist, der seine Auffassung als das Hauptstück des Christentums sieht.
  8. Nutze die Tief- und Höhepunkte deines Patienten. Pass dabei auf, denn der Feind nutzt die Tiefpunkten viel mehr als die Höhepunkte.
  9. Nutze bewusst die Tiefpunkte, indem du ihn mit sensuellen Vergnügen (vor allem Sex) in Versuchung bringst. Schaffe, dass er zufrieden mit seiner moderaten Religion ist, erzähle ihm, dass sein Glaube nur eine "Phase" ist. 
  10. Überzeuge ihn, dass er sich seinen weltlichen Freunden anpassen soll.
  11. Verstehe die vier Ursachen des Lachens (Freude, Spass, den echten Witz und Leichtsinnigkeit) und gebrauche Witzen und Leichtsinnigkeit. 
  12. Unterschätz nicht die Macht der kleinen Sünden, denn "der sicherste Weg in die Hölle ist der allmähliche Weg." 
  13. Hält ihn von echten Vergnügen ab, denn sie sind ein Prüfstein der Realität. 
  14. Mach ihn Stolz über seine Demut. Gebrauche sowohl Ehrgeiz als auch eine falsche Demut, um ihn von der wahren Demut fernzuhalten. 
  15. Hilfe ihm in der Zukunft und nicht in der Gegenwart zu leben. 
  16. Hält ihn davon ab, sich einer Gemeinde zu verpflichten und wöchentlich da zu sein.
  17. Fördere die Fressgier durch Köstlichkeiten mehr als durch Übermengen des Essens. .
  18. Überzeuge ihn davon, dass der einzige respektable Grund für eine Ehe das "Verliebtsein" ist. 
  19. Verstehe, dass der Feind die Menschen nicht echt liebt, (obwohl wir seine echte Motivation nicht kennen.) 
  20. Gib nicht auf, wenn deine direkte Angreifen auf seine Enthaltsamkeit versagen. Vielleicht findest du ihm eine passende Frau... 
  21. Überzeuge ihn, dass er das Wörtchen "mein" ausschließlich im besitzenden Sinne verwenden soll; z. B.: "meine Zeit", "meine Stiefel", "meine Frau", "mein Gott". 
  22. Verstehe, dass der Feind seine Welt mit Freuden gefüllt hat. Du musst die verdrehen, bevor du sie nutzen kannst. 
  23. Hilf ihm an einen "historischen Jesus" zu glauben, und das Christentum nur als ein Mittel zu einem politischen Ende (wie etwa die soziale Gerechtigkeit) zu sehen. 
  24. Verwirre ihn mit geistlichem Stolz darüber, dass er zu einer Elitegruppe gehört. 
  25. An der Stelle von "biblischem Christentum" setze "Christentum + ", indem du ihm mit Entsetzen über "dasselbe altes Zeug" füllst. Dadurch wird er immer etwas Neues haben wollen.  
  26. Säe die Samen der "Nichtselbstsüchtigkeit" während er mit seiner Freundin ausgeht. 
  27. Verdrehe seine Gebete.
  28. Behüte sein Leben, so dass er alt wird. Echte Weltlichkeit braucht viel Zeit. 
  29. Besiege seine Mut und mach ihn zum Feigling. 
  30. Ergreife die Moment, wo er ermüdet ist. Manipuliere seine Emotionen mit dem Wort "authentisch". 
  31. Sein Ende ist nicht zu erklären, aber wir müssen letztendlich gewinnen. 

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