Dienstag, 18. Juni 2013

Aus Dem Ewigen Schoß Seines Vaters

"Christus sollte aus dem ewigen Schoß seines Vaters in einen Bereich des Kummers und des Todes gelangen; damit Gott sich im Fleisch offenbarte, schuf dieser ein Geschöpf. Derjenige, der mit Herrlichkeit bekleidet war, sollte sich in Lumpen des Fleisches hüllen; der, welcher Himmel und Erde mit seiner Herrlichkeit erfüllte, sollte in einer Krippe seine Wiege haben.  
Der allmächtige Gott sollte vor schwachen Menschen fliehen - der Gott Israels nach Ägypten. Der Gott des Gesetzes sollte dem Gesetz unterworfen, der Gott der Beschneidung beschnitten werden. Der Gott, der die Himmel schuf, sollte in Josephs schlichter Werkstatt arbeiten; Er, der den Teufel in Ketten bindet, sollte versucht werden. Er, dem die Welt und alle Fülle darin gehört, sollte hungern und dürsten. Der Gott der Stärke sollte kraftlos sein, der Richter allen Fleisches verurteilt und der Gott des Lebens getötet werden. Der Eine, der mit seinem Vater eins ist, sollte im Todeskampf ausrufen, "Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?" (Matt 27: 46). Er, der die Schlüssel des Totenreiches und des Todes an seinem Gürtel trug, sollte gefangen im Grab eines anderen liegen und zu Lebzeiten nichts haben,wohin Er sein Haupt liegen kann, noch nach dem Tod einen Platz finden, um seinen Körper niederzulegen. 
Jenes Haupt, vor welchem die Engel ihre Krönen niederwerfen, sollte mit Dornen gekrönt werden, und diese Augen klarer als die Sonne sollten durch die Dunkelheit des Todes ausgelöscht werden. Diese Ohren, die nichts anderes als Hallelujas der Heiligen und der Engel hören, hörten nun die Schmähungen einer großen Menge. Das Gesicht, welches schöner als die Menschenkinder war, wurde von den gemeinen erbärmlichen Mengen angespuckt. Der Mund und die Zunge, die sprachen, wie niemals ein Mensch es tat, wurden der Gotteslästerung bezichtigt. Die Hände, die ungehindert das Zepter des Himmels schwangen, wurden an das Kreuz genagelt. Diese Füße, die "wie schimmerndes Erz" (Off 1; 15) waren, wurden für die Sünden der Menschen am Kreuz durchbohrt.  
Jeder einzelne Sinn wurde gequält. Sein Fühlen und Tastsinn mit einem Speer und mit Nägeln. Sein Geruchsinn mit dem Gestank der Kreuzigung auf Golgotha, der Schädelstätte. Sein Geschmacksinn mit Essig und Galle. Sein Hörsinn mit Vorwürfen.  Der Sehsinn, als seine Mutter und seine Jünger ihn beklagten. Seine Seele war trostlos und verlassen.  
Und all dies geschah wegen dieser schrecklichen Sünden, welche Satan bemalt und mit feiner Farbe überfärbt! Oh! Wie sollte die Betrachtung dieser Tatsachen die Seele gegen die Sünde aufbringen und bewirken, dass diese vor ihr flieht! Sie sollte alle heiligen Mittel in Anspruch nehmen, wodurch die Sünden unterworfen und vernichtet wird!"
Thomas Brooks, Wirksame Maßnahmen gegen Satans Hinterlist.

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